San Pedro und die Atacama

Hito Cajon – San Pedro de Atacama – Valle de la Luna – Valle de Arcoiris – Calama – Chuquicamata – Chiu-Chiu – Inka Coya – El Tatio

San Pedro de Atacama ist ein Touristen Zentrum par Exellence.

Praktisch jedes Haus hat etwas mit Tourismus zu tun: Tour-Operator, Essen, Tour-Operator, Souvenirshop, Tour-Operator, Geldwechsler, Tour-Operator, Unterkunft etc.

Soviele Leute haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Am Abend Ramba-Zamba wie auf Mallorca bis in die frühen Morgenstunden. Wir bleiben ein paar Tage hier, interneten, prüfen ob sich die Erde immer noch dreht, die Schweiz immer noch existiert. Wir nutzten die Zeit und das WiFi um die Webseite zu aktualisieren, gehen auswärts essen und lassen es uns gut gehen. Wir sind voll integriert in den Touristenstrom.

Wir treffen verschiedene „Overlander“, Leute, die wie wir die Zeit ihres Lebens zum Reisen nutzen:

Gabi und Cornel aus Engelburg, SG sind mit ihrem Fiat Ducato auf dem Weg nach Alaska.

Gerlinde & Markus aus Österreich, seit Jahren in SA, oft als Tourenleiter, Berg- und Kulturtouren kennen SA wie ihren Hosensack, Markus gibt uns viele gute Tipps.

Hartmut und Lisa aus München machen ein Sabbatical vom Lehrerberuf sind mit einem VW Sprinter 4×4 unterwegs.

Valle de la Luna

Wir machen noch ein paar letze Einkäufe, wechseln Geld, tanken die Dieseltanks voll und dann geht’s ab ins Valle de la Luna. Wir waren etwas skeptisch von diesem Touristen-Magneten, doch wir wurden eines Besseren belehrt: das Valle de la Luna hat Spitzenqualität!

Berge aus Salzgestein haben wir noch nie gesehen. Das kann nur in dieser furztrockenen Gegend vorkommen. Die Cuevas sind ausgewaschene (und von Schweisshänden polierte) Höhlen durch den Berg.

  

 

  

Bei der Duna Grande fahren wir vorerst vorbei zum Mirador Achachaes mit einem herrlichen Blick auf die Felsstrukturen in der Umgebung. Dann kommen wir zur Mina Victoria. Hier wurde früher Salz, vor allem für die Kupferminen abgebaut, heute ist sie nur noch eine museale Touristenattraktion. Am Schluss der Route die Tres Marias: durch vulkanische Aktivitäten herauskritallisierte Salzfiguren.

Auf der Rückfahrt steigen wir auf die Duna Mayor, um diese Zeit wandern wir noch fast allein. Der Bergrücken zieht sich etwas in die Länge bis zum Endpunkt.

Von der Krete aus bietet er wunderbare Blicke in die Sanddünen, ausgewaschene Sandkegel, die leicht erodierten grün-blauen Steinsalz-Strukturen und die eindrucksvollen aufgestellten Schichten im Anfiteatro.

Hier wird die untergehende Sonne ein Feuerwerk entflammen. Beim Abstieg kommen uns schon Horden von Touristen entgegen, die sich diese Schauspiel nicht entgehen lassen wollen. Wir meinen, dass wir für den ultimativen Foto-Schuss nicht 3 Stunden warten wollen, den finden wir sicher im Internet. Statt dessen fahren wir zum CP Andes Nomades, ausserhalb San Pedros nahe beim Salar. Hier baut sich Mauricio ein eigenes Paradies auf. Er erklärt mir die neue Wasseraufbereitungsanlage mit Umkehrosmose. Viele iOverlander nutzen diesen Platz als Absteige und vermeiden so die Touri-Meute in San Pedro.

Wir erwachen erst um halb zehn und alles ist noch ruhig schlafend. Wir diskutieren mit Peter & Brigitte, Raperswil-Jona, ex Mobilhomeausbauer, Klaus & Gabi aus München, Krankenpfleger zuerst 4 Std. stehend,  anschliessend noch bis spät abends bei einem Glas Hess-Malbec Reiseerfahrungen, Lebenserfahrungen. Deshalb bleiben wir noch eine weitere Nacht.

Wir können uns alle fast nicht von Andes Nomades trennen. Alle schieben den Entschluss auf die andern ab. Bis wir uns gegenseitig entscheiden: wir gehen, obschon der Platz zum Bleiben drängt.  Wir fahren nach San Perdo für die nötigen Einkäufe. Wir trefffen uns alle nochmals von Ferne in der Stadt. Beim Parkplatz finden wir weitere Weltenbummler: eine Familie mit Kleinkindern aus Buenos Aires, ein Paar aus  Wien.

Wir fahren weiter zum Mirador Cuevas de Chulacao über dem Valle de Luna: wir erkennen dieses Tal kaum: eine ganz andere Aussicht auf ein völlig zerfressenens Salzgebirge.

Über die gut ausgebaute 23CH fahren wir durch einen riesigen Schutt-und Kieshaufen,

rundgeschliffen vom Wasser und zweigen auf die B207 nach Rio Grande ab.

Valle Arcoiris

Tief im Tal des Rio Salado zweigen wir ins Valle Arcoiris ab. Plötzlich tut sich eine neue Welt auf: in den Sandsteinfelsen blühen die schönsten Regenbogenfarben auf.

 

Da der Himmel noch bedeckt ist, erwarten wir morgen eine Farbenorgie, wie wir sie noch nicht gesehen haben. Wir bleiben auf dem PP des Mirador Valle de Arcoiris.

Die Touri-Busse kommen erst spät, dementsprechend schlafen wir recht lang. Wir laufen ein paar interessante Schlaufen und gehen bis zuhinterst ins Tal.

Das Valle de Arcoiris setzt farblich und von den diversen Felsstrukturen noch einen drauf: blau-grün, rot-braun, violet-weiss, schwarz und von Sand-, Salz-, Lehm-, Schiefer-, Vulkan-, Glimmer-, Granit-Vorstufen- und vielen anderen   Felsen gibt es alles.

  

 

   

Tiefe Schluchten, breites Flussbett, Lamas, Alpacas und natürlich die obligaten Touristen.

Wir können uns nicht entscheiden, ob wir bleiben wollen oder doch nach Calama fahren. Die Bewölkung nimmt immer mehr zu. Ein Touri-Führer kommt uns warnen: wenns regnet, kann der Rio Salado rasch hoch anschwellen und unpassierbar werden. Kaum ist er weg, beginnt der Regen. Unser Entscheid ist rasch klar: weiter nach Calama. Über weite, hügelige Landschaften auf 3500müM, schräg runter nach Calama auf einer schnurgeraden Strasse 23CH, vorbei an einer GROWIAN, einer grossen Windräderanlage. Die Stadt liegt auf einer wüstenartigen Hochebene, sie ein Versorgungszentrum für die grossen Minen in der Nähe.

Die Suche nach einem CP ist nicht einfach: entweder privat, geschlossen oder heruntergewirtschaftet. Auf dem CP Extracction Calama finden wir Unterschlupf. Es ist Wochenende, das heisst, wie allgemein üblich viel Remi-Demi mit lauter Musik.

Chuquicamata

Wir besuchen die grösste Kupfermine der Welt, Chuquicamata.

Der Open Pit ist 5x3x1.2km gross, ein Riesenloch.

Schon von weitem stehen die Abraumhalden hoch aufgeschüttet vor den Augen.

Hier wurden riesige Mengen Gestein verschoben. Die Stadt Chaquicamata, nahe der Mine wurde 2008 aufgegeben.

Nun steht hier eine intakte Geisterstadt ohne Geister, gebaut nach nordamerikanischem Vorbild, breite Strassen, herausgeputzte Häuser, Parks, eigentlich schade, die Stadt dem Verderben zu überlassen.

Die Dimensionen in dieser Mine sind gigantisch.

 

Ein Hilux wirkt wie ein kleines Matchbox-Outöli

Die Riesen-Laster tragen 350 t pro Fahrt aus der Grube hinauf. 1Std rauf, 20min runter.

Riesige Bagger füllen die Laster

Die maximale Tiefe der Lode ist 3-5km tief. Das muss im Untertagebau gefördert werden.

Das elektrolytisch reine Kupfer wird per Bahn an die Küste und von dort in alle Welt verteilt.

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