Pantanal Auf der Suche nach dem Jaguar

Wir suchen uns einen Platz für die nächsten paar Tage. Wir wollen eine „Jaguar-Tour“ mitmachen. Das Pantanal-Jaguar-Camp liegt mitten im Dschungel, unter Palmen.

Es wirkt neu, bereit für die vielen Touristen, die entweder hierher fliegen oder mit dem Geländewagen über die Transpantaneira von Cuiabá hierher transportiert werden.

Adler, dunkelblaue Hyazinth-Macaw-Papageien, Tukane, Affen, Capibaras und viel anderes Getier kreucht und fleucht umher.

 

       

Ausser dem Gekreische der Vögel Totenstille und das Kesseln des Kochgeschirrs in der Küche. Ein Schmetterling sucht etwas Süsses in den Orangenschalen. Bääh, nichts für ihn.

Zum Mittagessen liegt ein feines Büffet mit Salat („cook-it, peal-it or forget-it“ vergessen wir), Reis, Linsen, Gurkengemüse, Fisch und Fleischvogel bereit. Die Touristen aus den USA, Irland und Holland kommen von ihren Touren zum Futtertopf. Ein fischender Jaguar wurde gesichtet. Wir buchen die Tour für morgen und machen uns einen gemütlichen Nachmittag mit Internet (ja, das WiFi funktioniert ganz ordentlich, über Satellit, auch wir sind immer noch News-Junkies!) sowie einem Spaziergang durch den Dschungel zum Fluss.

  

  

Mücken sind hier eigentlich eine Dauerplage. So sind wir ganz glücklich, dass wir den Dutzenden Herr werden. Zum z’Nacht lassen wir uns von der Kochkunst der Lodge verführen.

Heute müssen wir früh aufstehen: um 6 Uhr gibt’s Morgenessen und vor 7Uhr ist Abfahrt, auf die Jaguar-Tour. Wir sind 6 Touristen im Schnellboot, neben der Schweiz sind Holland, Spanien, Kanada und am Nachmittag noch Italien vertreten. Wir fahren rassig den weiten Rio Cuiabá hinauf mit einem kurzen Abstecher in den Corixo Negro. Wir suchen angestrengt die Uferböschungen ab.

Bei Hochwasser graben Fische diese Löcher für ihre Brut.

Die verschiedensten Reiher, Kormorane, Adler fliehen vor uns in die Luft, setzen entfernt wieder ab.

  

Kingfisher (Eisvögel) warten auf ihre Gelegenheit.

Ein Kardinal leuchtet mit seinem roten Kopf, ein orangeroter Oriol.

Das Pantanal bietet eine enorme Vielfalt an Vögeln, eine Fundgrube für Ornithologen.

Träge liegen die Kaimane im Wasser oder auf den Sandbänken.

Eine Riesenotter Familie schwimmt elegant durch die schwimmenden Hyacinthen, aber eigentlich suchen wir was anderes.

Plötzlich kommt Heltik auf. Wir wenden und fahren den Fluss wieder hinunter, bis wir weitere Boot am Ufer sehen: da steckt er, der Jaguar!

 

Ja wo denn? Im Gebüsch sind Lichtflecken zu sehen. Nur Gebüsch! Doch, da haben sich Lichtflecken bewegt. Jetzt sind die Konturen deutlich zu sehen. Er sitzt da, schaut uns gelangweilt an und streckt uns die Zunge raus. Hä, nichts zu machen, ich schlage mich in die Büsche. Und weg ist er. Nicht gerade befriedigend. Nach einer Wartepause kommt wieder ein Funkspruch. Noch ein Jaguar. Diesmal im Wasser.

Er schwimmt kräftig gegen den Strom den Schwimmpflanzen entlang. Es ist Jasy, gut zu erkennen an seiner hängenden Oberlippe. Er biegt ins Schilf ab. Doch dieser Platz ist besetzt von einem Kaiman. Kurzes aufschäumen und der Jasy zieht weiter, verschwindet dann im hohen Schilf. Warten bringt nichts.

Ein Hirsch wundert sich über die vielen Zuschauer

Es ist Zeit für die Rückkehr ins Camp zum Mittagessen.

Eine Riesenotter Familie geniesst den Mittagsschlaf an der wärmenden Sonne.

Sie lässt sich von uns nicht stören.

Ein Jabiru-Paar steht stoisch auf einer Sandbank. Der grösste Storch Südamerikas.

  

Nach der Mittagspause geht die Suche weiter. Weit flussaufwärts.

Nur das übliche: Vögel, Vögel, Vögel, Kaimane. „Nichts besonderes“.

  

  

Nur weil wir auf unseren Jaguar warten. Eine Spur im Sand.

Doch plötzlich kommt Hektik auf, wir drehen um und nun geht es im Höllentempo mit über 60km/h den Fluss runter, in einen Seitenarm.

Das Boot berührt die Wasseroberfläche kaum, wir fliegen fast. Und da ist diese wunderbare Katze. Im hohen Gras zwar, aber doch fast freigestellt. Ein ganze Stunde können wir das majestätische Tier beobachten.

Es ist vorsichtig auf der Suche nach etwas Fressbarem. Einmal eine kurze, vergebliche Attacke auf einen Vogel. Doch irgendeinmal hat es genug von der Show und verschwindet im hohen Gras.

Nach weiterem Warten wieder Hektik. Umdrehen, Höllentempo und da steht wieder einer, guckt keck aus dem Gras, lässt sich beobachten, aber nur kurz.

Es ist schon bald Abend, wir haben ein paar herrliche Tiere gesehen. Das Pantanal ist wirklich eine Reise wert.

  

 

 

 

  

  

  

Da rufen uns Fischer. Hört! Ein Knurren und Fauchen geht um hinter den Büschen. Die Spannung steigt. Da kommen sie, ein kleineres Weibchen wird von einem stattlichen Kater verfolgt, bedrängt.

Auf der Präsentationsbühne dreht sie sich wütend um, faucht ihn an. Es ist Juka. Entsetzt schreckt er zurück, kann aber sein Werben nicht lassen. Juka lässt sich jetzt nicht drängen und verschwindet in den Büschen.

Entspannt kehren wir bei Sonnenuntergang zurück. Die blaue Stunde verfärbt den Himmel blau-orange-gelb.

Beim Abendessen tauschen wir die Eindrücke aus. Wir werden morgen abreisen, die andern haben noch weitere Tripps gebucht

 

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