Perth – Hyden

13.-21.11. 2016 Perth – Hyden

Yalgorup NP – Stirling Beach – Leschenault NP – Wellington NP – Honeymoon Pool – Harris State Forest – Boddington – Dryandra Forest – Kondinin – Hyden

GPS Perth-Hyden

Packen und endlich losfahren Richtung Mandurah. Weiter zum CP am Lake Clifton im Yalgorup NP. Eher ein Missgriff, aber der Apero mit polnischem Bier und das Müesli mit Radek-Erdbeeren waren ausgezeichnet. Nach dem enttäuschenden Stinkplatz suchen wir uns einen Platz an der Beach. Wir kaufen uns ein richtiges Western-Australien-stuffed-Chicken. Weit im Süden finden wir in Stratham einen Zugang zum Meer an die Stirling Beach. Hier wird das Huhn fachgerecht zerlegt und mit Genuss verspiesen. Beachcomben entlang der schönen Beach. Wir fahren zurück auf die Leschenault Halbinsel. Der Weg ist recht bumpy, voll Corrugations. Wir müssen uns wieder daran gewöhnen. Dafür ist der CP schön im Wald gelegen. Kookaburras begrüssen uns. Am Abend ziehen heftige Gewitter in der Ferne vorbei, ohne Regen, mit vielen Blitzen und wenig Donner.

Eigentlich wollten wir 2 Nächte bleiben, aber uns fehlt noch das Wasser. In Astralind füllen wir den Wassertank und fahren „über Land“ durch hügeliges Gelände, an kleineren Farmen und Weingütern vorbei, in den Wellington NP zum Stausee. Der Grundablass ist offen und genügend Wasser fliesst in den Bach für Wildwasserfahrer in ihren Kanus. Weiter dem Collie River entlang mit seinen Stromschnellen zum Honeymoon Pool. Ein stark frequentierter Campground mit Day-use. Gute Bademöglichkeit, die werden wir morgen prüfen. Feiner Z’Nacht: Poulet-Bohnen-Kartoffel-Peperoni-Apfelsalat. Frösche quaken. Bei einem Camp-Feuer geniessen wir die kühle Nacht am warmen Feuer.

Den nächsten faulen Tag füllen wir mit retablieren, fertig einpacken, das Solarpanel starten und baden im eiskalten Collie River, aber es tut gut! Sehr erfrischend. Schöner Walk den River entlang durch Karrie / Marrie Wälder. Trotz Spätfrühling gibt es immer noch viele Blumen. Rotschwanz Kakadus tratschen in den Bäumen herum, auf dem CP wird eine gwundrige Ente von einer kleinen Echse, die vor einem grossen Rabenvogel flieht, erschreckt.

Beim Z’Mörgele schauen wir unseren Nachbarinnen zu, 5 „Lustige Witwen“ beim Campen: ein emsiges Getue. Wer mit der Kaffetasse an den Fluss geht wird zurück gepfiffen. Mit schwerem Beil und Stechschaufel wird ein tiefes Loch gegraben. Ein Backofen für den Truthahn zu Thanksgiving Day? Was die wohl zusammengebracht hat? Gemeinsamer Honeymoon am Pool? Die Männer gemeinsam im Krieg umgekommen? Gemeinsamer Thankksgiving, dass es so herausgekommen ist? Nur Spekulationen!

Nach dem Packen fahren wir weiter Richtung Darling Ranges. Einkaufen und kleiner Imbiss in Collie. Weiter geht’s durch endlose Wälder, schwarze Bäume mit frischen grünen Blättern. Der Wald hat sich vom letzten Brand gut erholt. Hügeliges Gelände. Wir peilen einen Campground am Murray River an. Nichts da. In der Nähe zeigt das GPS einen Oppossum Spring Camping Place an. Der Weg dahin ist auch auf Umwegen nicht erreichbar: umgestürzte brandgeschwärzte Bäume versperren die fast überwachsenen Wege. Wir suchen den Weg nach Boddington: vorwärts, zurück, hin und her. Wir landen auf einem Weg, der in eine ganz andere Richtung führt. Es wird spät. Auf einem schönen flachen Plätzchen bleiben wir für die Nacht. WC Grube graben, Spiegelei mit Speck und Salat schliessen den Tag ab.

Gemächliches Aufstehen im Wald, ein wirklich schöner Platz. Wir werden von einer ganzen Armee Blackheads (Grasbäume) bewacht. Die Weiterfahrt Richtung Boddington führt bald durch „Sheep-Country“ mit vielen „dreckigen“ (weil grau) Schafen. In Boddington machen wir einen 1.5 stündigen Walk dem Hotham River entlang. Erstaunlich, ein River in the middle of nowhere in einem ausgetrockneten Land. Die letzte Nacht war mit nur 11’C sehr kalt. Die kurze Fahrt durch hügeliges Schaf-Gelände erinnert an gewisse Gegenden in Kalifornien mit dem gelben Gras. Der Dryandra Forest ist speziell reich an Flora und Fauna. Der Congelin CP liegt an einer alten, aufgehobenen Bahnlinie mit einer Wasserversorgung für die Dampfmaschinen aus dem Wasserreservoir. Ein kurzer Trail zeigt die Geschichte. Wir bekommen Besuch von einem Dickschwanz-Gekko. Sonst fauler Tag mit Kreuzworträtsel und Sudoku mit Knabber. Zum z’Nacht deshalb „nur“ Miso-Soup. Der CP ist sehr ruhig mit 2 weiteren Partien.

Morgenstund hat Gold im Mund. Wir sind schon früh aufgestanden, vielleicht sind ja alle Vögel und andere Viecher bei Tagesanbruch schon wach. Nun, 1 Kookaburra, ein paar „Meisen“ und der Dickschwanz-Gekko, das war’s dann. Wir fahren zum „Arboretum und Old Mill Dam zum walken durch den trockenen, warmen Wald. Im Gegensatz zu den neun Grad letzte Nacht wird der Tag angenehm warm. Wir buchen eine Abend-Tour durch Barna Mia, ein Animal Sanktuary. Wir warten, nach einem frühen Abendessen (Thonsalat mit frischen Rüebli, Frühlingszwiebeln, Parmigiano, Apfel, Tomaten, Knoblauch) beim falschen Gate aber wir schaffen es doch noch zeitig zur Tour. Mit roten Lampen werden die Futterplätze beleuchtet. Schon bald kommen sie hervor: die langohrigen Bilbys, die raufenden Boodies, die hüpfenden Woylies, die dunklen Quendas, das scheue Mala und ein grosses Possum. Eine gute Ausbeute für eine Nacht. Nur das sehr scheue, kleine Marl kommt nicht aus seinem Loch. Übrigens: das National-Tier von WA, der Numbat ist so scheu, er wird kaum einmal gesichtet. Nach der Tour fahren wir zum Congelin CP zurück.

Weiter durch den Weatbelt und Sheep-Country, eine hügelige Landschaft mit weiten, reifen Kornfeldern, die mit grossen Staubwolken abgemäht werden. Wir folgen einer Wasser-Pipeline, die weit in den Weatbelt führt. Kurzer Halt in Cubaling zum Nachtanken, dann weiter über Wickepin, Kulin nach Kondinin. Hier ist am Samstag Nachmittag nichts mehr los, ausser im grossen Schwimmbad mit sauberem, klarem Wasser (22’C). Es macht den Anschein als sei weit und breit kein Wasserproblem vorhanden. Schon in Kulin ist uns eine grosse Wasserwelt mit riesiger Vergnügungs-Wasserrutsche aufgefallen.

Am frühen Morgen geht’s weiter Richtung Hyden, vorbei an einer grossen Schaf-Verladestatin, hinaus in den Weatbelt mit den grossen Farmen für Weizen, Schafe und ein paar Rinder. Die Gegend wird flacher. Wir fahren durch Hyden, zweigen links ab und gelangen zu den Humps, grosse, 100m hohe Outcrops aus Granit mit einer grossen Felshöhle. Die Mulkas Cave mit vielen Handzeichen wird mit einer Aboriginal Geschichte erklärt. Der Granit ist 2.5 Milliarden Jahre alt und wurde in den letzten paar Millionen Jahren von Wind und Wasser geformt. Nach den Walks über den Felsen und durch die Savanne mit den Gnamma-Holes (Wasserlöcher, die das Wasser über eine lange Trockenperiode halten können, sind wichtige Wasserstellen der Aboriginals) fahren wir zum CP am Wave Rock.

Der Tag wird mit einem langen Walk über und um den Hyden Rock verbracht. Die Wellenform des Rocks ist absolut einmalig. Die riesige Granitfläche wurde seit jeher als Wassersammler benutzt: eine Mauer um den Rock leitet das Regenwasser in einen Stausee als Trinkwasserreservoir für Hyden. Später besuchen wir noch den etwas tristen Zoo, das Museum mit der grössten Sammlung von Zinnsoldaten und traditionellen Spitzenkleidern. Jedes Hochzeitskleid der damals Schönen von Hyden ist hier ausgestellt.

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