Die Küsten der Eyre Peninsula

Wahgunya CR – Fowlers Bay – Point Sinclair – Ceduna – Smokey Bay – Haslam Jetty – Perlubie Beach – Streaky Bay –  Point Labatt – Baird Bay – Murphy’s Haystack – Venus Bay – Mt.Camel Beach – Talia Caves – Walkers Rock – Sheringa Beach – Coffin Bay – Coffin Bay Peninsula – Theakstone Crevasse – D’Anneville Bay – Lincoln NP – Port Lincoln – Arno Bay

24.12.2015 – 15.1.2016

EyrePeninsula1

Die Zufahrt zu den Twin Rocks ist geschlossen (Weihnachten, Ferien, sowieso keine Wale). Wir fahren also auf der N1 weiter Richtung Nundroo. Zuerst immer noch die niedere Vegetation der Nullarbor Plain, dann folgen dichte Eukalyptus Wälder, später Farmland mit Weiden und Weizenfeldern in hügeligem Gebiet. Das Nundroo RH schliesst am Abend, also kein Weihnachtsmal. Wir fahren noch in die Wahgunyyah CR über einen guten Feldweg, gegen Schluss über Dünen an die Beach. Wir finden einen schönen Platz. Nach einem kleinen z’Vieri laufen wir der Beach entlang. Das Wasser ist recht kühl, die Stimmung bei bedecktem Himmel eigenartig neblig-dunstig, die Wellen sind hoch, der Strand ist flach. Schön, wieder mal beachcomben. Langsam zieht schlechtes Wetter auf. Wir bereiten unser Weihnachtsmal zu: Porterhouse Steak mit Tomaten-Gurken-Peperoni-Rüebli-Salat und Brot, begossen mit einem Pinot Grigio von Peter Lehmann (Steiner’s Pinot Grigio vom Bielersee war immer noch besser) Beim Kaffe mit Blick aufs Meer öffnen wir Margrit’s Weihnachtspäckli. Die Weihnachtsängeli drehen sich zuerst im Wind wie wild aber im -camper bei Kerzenlicht schön ruhig im Krei herum. So kann man alt werden!

Wir geniessen den schönen Platz ausgiebig, nach dem z“mörgele beachcomben und Sanddünen laufen. Das Wetter zeigt sich von der besseren Seite: sonnig, bewölkt, die See türkisblau, die Brecher weiss, das Meer hinten dunkelblau, die Küste wieder im Dunst. Dieser Platz ist Wedges in WA ebenbürtig. Wir beschliessen, den Weg der Küste entlang hinter / auf den Dünen Richtung Fowlers Bay zu versuchen. Die ersten paar km gehen noch, eine steile Abfahrt bringt Zweifel hoch: kommen wir da wieder rauf, wenn wir umkehren müssen? Bald wird der Weg tricky: Abzweiger erweisen sich als Dead-End, umkehren, neuer Track. Irgendwann landen wir im undurchdringlichen Busch oder auf weichen Sanddünen: Übung abbrechen! Wir kehren um. Kookaburra macht nicht mit, er versenkt sich im weichen Sand. Luft raus, es geht ja! Nur bis zur nächsten Weichsand Wanne. Sandblech drunter, 4m fahren, nochmals Sandblech drunter. Weiter bis zur steilen Strecke, wieder Sandblechen, dann sind wir durch. Halt, da gibts noch eine Abkürzung, querwaldein… Geht gut bis zum Bachbett: links tief, rechts hoch, rechts tief links hoch schaukeln wir durch den Graben. Der Track ist von schmaleren Fahrzeugen gemacht, es kratzt links und rechts, armer Kookaburra. Endlich wird der Track wieder etwas weiter bis zur Tower Road. Weiter über ausgedehnte Weizenfelder mit vielen Kaninchenbauten. Meinen wir! bis wir ein grosses Wombat herumrennen sehen. Auf einer gutausgebaute Farm Road fahren wir bis zur Fowlers Bay, ein kleines Kaff mit ein paar Wochenendhäuschen, Caravan Park, einem grossen Pier und hinter dem „Dorf“ eine riesige Düne. Wann wird die wohl den Ort zudecken? Eine kräftige Brise schüttelt unser Dach.

Wir wachen spät auf, offenbar gut geschlafen. Nach dem z’mörgele packen wir zusammen und fahren zum Pier. Wir wollen noch die hohe Düne hinter dem Dorf besteigen. 30m zeigt das GPS. Grandiose Aussicht über das Dorf, die Bay und den Pier. Ein Gray Nomad versucht sich im Schlitteln den Hang hinunter. Über eine gute Strasse fahren wir Richtung Ponang, schauen uns die Auslagen im Shop an und zweigen dann Richtung Point Sinclair ab. Vor dem Ziel liegen grosse Salzseen mit weiss verkrusteten Rändern. Wir haben mehr Gletschereis als die Schweizer im Moment. Der kleine Hafen mit Schwimmbad und Pier ist trotz „No Camping“ voll besetzt. Das sind offenbar Einheimische von Ponang. Wir bleiben in der Camping Area hinter den Dünen. Nach einem Apéro folgt ein Walk zur Beach. Hohe Wellen sind ideal für’s surfen. Greg aus Ceduna gleitet mit seinem Kite elegant über die Wellen. Der CP wird seit 1985 vom Owner Ron gepflegt. Auf 150 ha der Halbinsel hat er eine Art Naturpark gemacht mit einem Schutzpark für Surfer. Der CP ist sehr schön und grosszügig in die Naturlandschaft eingebettet mit einzigartigen WC-Anlagen mit Wasserspühlung, gemauerten BBQ Anlagen und sogar Duschen. In dieser abgelegenen Weltgegend!

Wir fahren vorbei am Eismeer durch Schaf- und Weizenland über die Hauptstrasse via Penong direkt nach Ceduna zum Shelly Beach CP (der Foreshore CP in der Stadt hat uns nicht gefallen). Nach einem Apéro wandern wir über die Düne und dem Strand entlang in die Stadt. Mit grab’scher Abkürzung dauert das recht lang. Wir finden kein offenes Restaurant und kaufen im Foodland (IGA) ein gestopftes Huhn, 2 Brötchen und 2 Coci und verdrücken das Ganze am Strand (unter Aufsicht von 45 Möwen) mit Genuss. Der Rückweg zieht sich mühsam in die Länge. Der Abend wird empfindlich kühl. Mit Power-Anschluss können wir genügend heizen!

Es folgen zwei „faule“ Tage unter Palmen mit Wäsche waschen, lesen, beachcomben bei Sonnenuntergang und Ebbe mit schönen Sandstrukturen im Watt.

Heute ist Werken angesagt: Gaskocher löten (funktioniert momentan). Am Voltmeter die Sicherung flicken (geht nicht). Beim Mechaniker den Dieseltank flicken (geht, das Bohren war mühsam). Einkaufen, wieder einmal in einem vollen Laden, mit leerem Magen, eine Kauforgie im guten Sinn. Dann im Hotelrestaurant dick essen gehen: Ceduna ist das Oyster Center Australiens, das darf man nicht verpassen. Eine Seafoodplate de Luxe mit Salatbuffet und einer Flasche Wein kommt auf den Tisch. Die leeren Austern- und Crevettenschalen sowie wir mit vollen Bäuchen gehen vom Tisch. Das war wieder mal fein, aber sicher genug.

Die ganze Eyre Halbinsel soll kulinarisch ausgezeichnet sein, vor allem mit Seafood. Sogar Austern finden nun Anklang! Das werden wir testen!

Z’mörgele, zämepacke u go. Den Oelfleck unter dem Tank wird der CP-Wart erledigen „I will fix it!“ Thank you. Wir fahren über die Rough Road und dem Highway via Smokey Bay durch den Acraman Creek Conservation Park, vorbei am Haslam Jetty an die Perlubie Beach. Ein weiter, flacher Sandstrand mit warmem Wasser und wenigen Leuten erwartet uns. Ein traumhafter Platz. Zwei Tage hier bleiben? Eine Gruppe hat den ganzen Strand für einen Sportevent für den 31.1.und 2. besetzt. Und wir haben in Ceduna kein Wasser nachgefüllt! Etwas beachcomben, baden im knietiefen Wasser, lesen und den Wellen zuschauen, Ebbe und Flut miterleben. Die Sonne brennt erbärmlich, der Wind rüttelt an unserem Schattendach.

Wir bleiben noch einen Tag, die Sport-Gruppe ist entweder sehr klein, schlecht organisiert oder sehr spät dran. Nach dem feinen z’Morge-Müesli laufen wir 2 Stunden der Beach entlang. Anschliessend gemütlicher Apéro unter dem Schattendach. Bis starker Wind aufkommt! Wieder zusammenrollen und unter der Hecktüre Schatten suchen, es ist heiss und eng. Am Abend warten wir auf die Silvester-Leuchtfeuer. Streaky Bay in 11km Entfernung zündet gleich 3 mal je 15 Minuten! Hier am Strand flackern 2-4 kleine Zuckerstöcke & Co. Wir sind unseren Schweizern 9 1/2 Stunden in der Zeit voraus.

Beim Neujahrs-Morgenessen will uns eine Voluntaire 10$ abknöpfen für das Sportfest. Wir verzichten und packen bis 11 Uhr unsere Sieben Sachen. Über Rough Roads und die Hauptstrasse geht es Richtung Streaky Bay durch Weizen- und Weideland. Streaky Bay ist ein kleines Versorgerzentrum. Wir tanken Diesel und Wasser und füllen im Streaky Bay Hotel unsere Mägen mit einem feinen gegrillten Fisch und Chinese Seafood Stir Fry Noodles. Im IGA kaufen wir noch ein paar Sachen. Wir machen einen kurzen Tripp zum Jetty: Das Wasser ist leicht trüb von vielen Algen. Es hat recht viele Kleinfische. Die Weiterfahrt Richtung Point Labatt führt an der Sceale Bay vorbei, ein wunderbar türkisfarbiges Meer. Beim Pt. Abatt räkeln sich viele Australische Seehunde faul in der Sonne auf den warmen Felsplatten. Wir suchen auf dem Rückweg einen geeigneten Platz, werden aber erst in Baird Bay fündig. Ein kurzer Walk durchs Dörfli. Eine Gruppe Pelikane lässt sich von uns ncht stören.

Nach dem Morgenessen besuchen wir das Ecozentrum Baird Bay. Die nächste Tour zum Schwimmen mit den Seelöwen und Delfinenv ist erst vielleicht morgen, wegen dem starken Wind. Es gibt keine Garantie für Encounters. Und das für 150.- pro Kopf. Wir verzichten und fahren weiter Richtung Venus Bay mit kurzem Halt bei Murphy’s Haystack. Das sind grosse, eindrückliche Granitfelsen die aus dem Boden ragen. Weiter zum Venus Bay Conservation Park. Der Track endet bei frischen, sehr weichen Sandwächten, die der Wind im Moment hierher verfrachtet. Wir kehren um, haben keine Lust zum sandblechen. Venus Bay ist ein kleines Kaff mit einem fast vollen Caravan Park. Gegenüber parkt ein grosser Iveco mit Kabine und grossem Schiffsanhänger. „We are big!“ Ja, ja, „But we are great“ ist unsere Meinung. Zum Z’Nacht gibt’s Seafood vom Kiosk. Wir sollten’s eigentlich langsam wissen! Alles ist mehr oder weniger Fish and Chips – frittiert.

Nach dem Packen fahren wir zur Walking Tour an die Spitze der Halbinsel Venus Bay. Die stündige Tour ist eindrücklich, sogar ein Delphin erweist uns die Ehre. In der Bay ruhige See, auf der Gegenseite weite, hohe Wellen. Die Fahrt zur Mt.Camel Beach kann nur über die Hauptstrasse gemacht werden: die Abkürzung ist wegen „Private Property, keep out!“ geschlossen. Auch bei der Mt.Camel Beach ist nur der Parkplatz zugelassen. Irgend so ein „Development-Heini“ hat offenbar Land für Development gehamstert. Die Beach ist wild, felsig, bemerkenswert. Als Nächstes kommen die Talia Caves dran: der Tub ist eine eingestürzte riesige Wanne, der Woolshed ein grosse Höhle, ausgewaschen von den Wellen. Harter Sandstein unter weichem Kalkgestein führte zu diesen geologischen Besonderheiten. Daran anschliessend folgt der Lake Newland Conservation Park mit einer geschützten Dünenlandschaft bis zu unserem Tagesziel: Walkers Rock. Hinter dem Campground versteckt sich eine km-lange Sand-Dünen-Beach, sie kommt fast an Wedges WA heran. Wenn nur der kräftige Wind nicht wäre! Wir geniessen daher unser Scotch-Filet mit feiner Rahmsauce und Speck-Bohnen mit Kartoffeln hinter einem (schwachen) Windschutz-Gebüsch.

Schon früh wecken uns eine plaudernde Schar Vögel im Gebüsch. Emsig suchen sie die Äste nach fressbaren Käfern ab. Wir fahren nach Elliston zum Einkaufen und weiter zur Lock Well Beach. Eine 55m hohe Treppe führt steil hinab zur Sandbeach. Vor dem Baden wird gewarnt: „strong undertow“. Strömung und Brecher sind wirklich stark. Aber die Küste soll ja fantastisch für Australian Salmon sein. Ein Fischer hat wirklich einen gefangen. Weiter durch Sheep & Wheat Country, vorbei an verfallenen und aktiven Farmen, dem schneeweissen Lake Tungketta zum Sheringa Roadhouse. Es ist fast wie Daly Waters! Hier bekommen wir die Camping Permit für die Sheringa Beach. Ein km-langer Sandstrand! Beachcomben und ein feines Chicken-Thai-Curry mit Mungbeans und Chinese Cabbage beschliessen den Tag.

Stundenlang hat der Handyman hat am WC-Brünneli der Toilettenanlage gar keine gute Arbeit geleistet: das Wasser rinnt immer noch und ist schon am Morgen aufgebraucht. Wir Schweizer würden das natürlich perfekt machen, oder? Auch Klebeband hilft hier nichts mehr. Wir fahren über die Hauptstrasse Richtung Coffin Bay mit Halt beim Lake Hamilton: ein altes, renoviertes Rasthaus bietet frische Grapefruit und Zitronen an, ohne Bedienung und Kontrolle. Beim Leo Cummings Monument gibt’s einen herrlichen Blick auf die Klippen und das Meer. Ebenso ein wunderbarer Ausblick beim Drummond Point und Coles Point beim Mt.Greenly. Die Beach und die Felsformationen wie auch der Salzsee sind phänomenal, wir möchten am liebsten bleiben, aber es gibt keinen Fahrweg zur Beach runter und oben bläst der Wind. Uns bleibt nichts anderes als Coffin Bay. Eine richtige Entscheidung. Unser Platz ist gut und die Seafoodplatter im „1802 Oyster Bar and Bistro“ ist nicht nur gross sondern auch ausgezeichnet. Heidi liebt gebackene Austern

In der Nacht besuchen uns junge und alte Kängurus. Beim Morgenessen wartet eine Möve geduldig auf die Brosamen. Nach dem Tanken fahren wir auf die Coffin Bay Peninsula in den gleichnamigen NP. Zuerst ist der Weg für alle Besucher geteert. Dann kommt abrupt ein Wechsel in den tiefen weichen Sand. Bald sind wir eingebogt. Klar, wir hätten von Anfang an den Pneudruck senken müssen. Kleiner Stau. Soviel Verkehr sieht dieser Weg selten! Mit den Sandblechen und hilfsbereiten Aussies geht es bald wieder weiter. Tiefer Sand wechselt mit ekelhaftem felsigem Grund, mit spitzen Steinen und tiefen, wackligen Löchern. Die Strecke bis zur Spitze misst 56km. Der Parkguide warnt: „allow 6hrs return“. Wir sind froh, dass wir in einer Stunde 15km schaffen. Bald verläuft die Piste auf dem Uferstreifen. Hier können wir aufholen. Der Park ist wunderprächtig. Hohe, überwachsene Dünen, flache Stein-Felder und Wälder wechseln sich ab. Ganze Emu Familien flüchten in die Büsche. Eine Schlange überquert den Weg. Ein Känguru. Beim Pool CP finden wir einen schönen, einsamen Platz nur für uns. Nach dem Apero walken wir der Küste entlang Richtung Pt.Sir Isaac über feinen Sand und über grosse Granitblöcke. Das Wasser ist recht kühl, starker Wind. Ein Bienenschwarm geniesst das Wasser unserer tropfenden Klimaanlage.

Der Platz ist schön, wir bleiben eine weitere Nacht hier. Obschon der Wind bläst, die Temperatur ohne Sonne tief ist, der Himmel am Morgen bedeckt. Langsames Aufstehen, die Solarpanel ins rechte Licht rücken, lesen, z’mörgele. Dann langer Walk zum Pt.Sir Isaac und entlang der Küste über grosse Granit-Felsen. Wir schauen dem Wellenspiel zu, das Wasser ist kristallklar, kühl. Auf dem CP gibt’s Besuch im Nachbarplatz. Die durstigen Bienen bekommen einen Wasserspender aus einer Cider-Dose. Uns bleibt viel Zeit zum Lesen oder interneten. Zum z’Nacht: Spiegelei mit Speck auf Heidis Härdöpfel-Broccoli-Salat.

Ein schöner ,weisser Fischadler grüsst und beim z’mörgele. Wir packen langsam und fahren über den holprigen Weg zur Mullalong Beach über ruppige Felsen. Ein etwas dreckiger Sandstrand, aber mit schönen Wellen erwartet uns. 3 grosse Adler fliegen aus dem Busch. Nachher geht’s 58km auf dem felsigen-sandigen Weg zurück Richtung Coffin Bay. Kookaburra macht sich prächtig trotz sehr holprigem Weg. Auf der Seven Mile Beach darf er seine Kraft zeigen. Eine ganze Gruppe Emus rennt vom Strand weg, als wir auftauchen. Wir überholen Gerhard, ein 77jähriger Deutscher der seit 60 Jahren in Adelaide wohnt. Er ist mit seinen Gästen und einem nigel nagel neuen Hylux unterwegs und findet die Bedienelemente für 4WD nicht. Wir machen noch einen lohnenswerten Abstecher zum Point Avoid und zum Golden Island Lookout. Die Almonta Beach ist einmalig: gigantisch, flach, weiss mit dem dunkel-hellgrünen türkis-ton des Wassers. Das Wasser zwischen der Golden Island und dem Festland ist eine flache Felsenplatte. Wenn der Wind nicht wäre, würde Wedge fast deklassiert! Wir bleiben, in Erwartung eines feinen Z’Nachts im „1802“ zwei Nächte in Coffin Bay. Robin und Dona von Adelaide kommen mit einem Bier vorbei, sie hätten uns an der Beach gesehen. Zwei, die auch am Outbackfieber „leiden“.

So spät sind wir schon lange nicht mehr aufgestanden. Z“mörgele, Wäsche, lesen, Haare waschen, internetten. Nach dem Mittag machen wir uns auf einen Walk in die „Stadt“ auf, weniges Einkaufen, bei den Oystersheds vorbei gehen ( Samstags geschlossen). Wir bekommen doch noch 2 Dutzend Austern. Vom Internet her wissen wir wie man sie zubereiten kann. Zum z’Nacht lassen wir unsere Fantasie laufen. Vier mal 6 Austern köcheln in unserem Omnia Cooker. Das geht recht gut, wenn auch etwas langsam. Dafür haben wir Zeit, die einzelnen Versionen zu beurteilen:

Asiatisch mit Ginger, Chili, Knoblauch, Teriyaki Sauce, Sake.

Kilpatrick mit Tomaten Pesto, Speck, Zwiebeln, Rahm.

Wilu mit Speck, Zwiebel, Himbeer Konfi, Soja sauce.

Käse mit Knoblauch, grüne Zwiebelröhren, Lachs-Frischkäse (Philadelphia), Cheddar Cheese.

Auf heissen Steinen lagerten die Muschelschalen im Omnia Ring, gefüllt mit den Zutaten und 8-12 Minuten gegart. Es gibt keinen Favoriten, alle Versionen haben uns begeistert. Austern werden in Zukunft zu unserer Diät gehören, es braucht nur genügend Zeit und wirklich frische Austern.

Vor der Weiterfahrt besuchen wir noch den Markt in der Town Hall: Einwohner versuchen ihre selbst gebastelten Sachen und Esswaren zu verkaufen. Neben Schmuck in allen Variationen gibt es lokalen Honig, Gebackenes, wenig Gemüse aus dem eigenen Garten. Nichts für uns. Der Track Richtung Lincoln NP ist leider „private, no access“. Wir müssen die Hauptstrasse bis Eingangs Port Lincoln benützen. Unser heutiges Ziel, Theakstone Crevasse“ erreichen wir über eine Private Road, gegen Gebühr von 30.- Dafür gibt es eine ausführliche Wegbeschreibung aller „wichtigen Punkte“. Die Küste ist wild, hohe Cliffs, ein röhrendes, donnerndes Blowhole und schliesslich die Crevasse: ein riesiger Schlitz in den Felsen, etwa 50m lang, oben 3-4m breit und bis zum Wasser 10-15m tief. Das Wasser soll bis 30m tief sein. Mit Wucht wird das Wasser hinein gepumpt und strömt wieder raus. Wir fahren bis zur D’Anneville Bay und finden über den Red Banks einen guten CP direkt über den Cliffs. Feines z’Nachtessen mit Spagetti, Pilz-Rahmsauce, Poulet.

Ein Abalone Taucher spannt uns auf die Folter, mit dem Feldstecher warten wir. Über eineinhalb Stunden bleibt er unter Wasser und kommt endlich mit einem grossen Netz voller Muscheln aufs Boot. Er hängt an einem langen Schlauch und das Boot triftet immer wieder ab. Er bleibt nur kurz für einen Platzwechsel auf dem Boot und taucht bald wieder ab. Sein(e) Gehilf(i)n schneidet in der Zwischenzeit das Muschelfleisch aus den Schalen. Das erraten wir zumindest aus der Ferne mit dem Gucker. Wir fahren zurück und in den Lincoln NP zum CP beim Taylors Landing. Nach dem Aufstellen gehen wir ca. 2.5km entlang der Beach bis die Seegrashaufen enden, zum Schwimmen im kristallklaren, frisch-warmen Wasser. Nun, ein paar Grasbüschel tümpeln immer noch darin. Erfrischend!

Wir fahren wieder Richtung Port Lincoln, halten kurz bei der Woodcutters Beach, ein „harter“ Weg zum kleinen Conservation Park, die Beach nichts besonderes, erlaubt den Blick nach Port Lincoln. Wir finden den Port Lincoln Caravan Park trotz falscher Adresse im GPS. Wir buchen den Platz nahe am Meer für 3 Nächte und machen uns zu Fuss auf den Weg in die Stadt, suchen eine Service Garage. Der erste, ein ältere Mechaniker hat leider erst am Freitag Zeit, der zweite (könnte sein Sohn sein) ist ebenfalls besetzt. Aber der dritte nimmt gerne unser Geld. Termin morgen früh um 8 Uhr. Hungrig kehren wir bei Del Giorno ein, berühmt für seine einheimischen Gerichte. In der Stadt mit der grössten Fischereiflotte auf der südlichen Hemisphäre muss es natürlich Seafood sein: Austern und roher Thunfisch aus lokaler Zucht als Vorspeise und fein gegrillter Thunfisch auf einem Gemüsebett als Hauptspeise. Gesättigt laufen wir auf dem Walkingtrack dem Meeresufer entlang, vorbei an der Getreideverladestation und potentiellen Einfamilienhausparzellen zurück zum CP.

Heute früh um 8 Uhr ist der Termin bei Mortlock Motors Pty Ltd: Kookaburra muss zum 30’000-er Service. Die Zusatzbatterie ist futsch, Luftfilter und Traboldfilter werden ausgewechselt. Ein neues Kabel mit Stecker für das Zusatz-Solarpanel wird montiert. Alles kontrolliert und eingefettet. Ein Problem: Oel tritt aus dem Motordeckel aus. Sonst keine Beanstandungen. Beim nächsten Service sollte das Oel beider Diffs ersetzt werden. Little Mate montiert noch den Ersatzkopf auf den Schnorchel. Kookaburra strahlt nach einer Intensiv-Wäsche wieder wie neu und Heidi bekommt einen neuen, zünftigen Haarschnitt. Wir füllen bei Telstra unser Daten-Guthaben wieder auf und lassen uns bei Del Giorno nochmals Austern und Seafood servieren. Kurzer Einkauf bei Coles sowie einen neuen Gaskocher von Mitre 10.

Ein paar Servicearbeiten am Camper müssen sein: Eine neue Plastikschutzhülle für die Sitzpolster, einen neuen Wasserfilter einbauen, Kontakt mit Tom wegen dem Oel im Motor, den Gaskocher nochmals abdichten, nützt wieder nicht). Am Nachmittag laufen wir über den Parnakalle Trail dem Meer entlang in die Stadt. Ansichtskarten sind heute eine Rarität! Es gibt nur pseudolustigen Ramsch. Ein einfaches Voltmeter ersetzt das kaputte. Wir essen bei Noodle Bento asiatische Nudeln. Wir können es einfach nicht lassen.

Die ganze Nacht weht ein starker Wind, wir stehen recht spät auf, z’mörgele, zusammenpacken und in der Stadt einkaufen für die nächsten Tage sowie mit billigem Diesel volltanken. Der tiefe Oelpreis schlägt hier bis zum Konsumenten durch. Die Fahrt Richtung Arno Bay führt durch hügelig-flache Weizenlandschaten der Küste entlang nach Norden. Ein kurzer Kaffeehalt in Tumby Bay und am Strand das heisse Chicken „zertromen“. Weiter bis Arno Bay und Apéro auf dem CP. Anschliessend ein Walk der Beach entlang bis zum Boardwalk. Eine grosse Schar Kormorane sitzt auf einer Sandbank. Über den Mangroven Steg durch die schöne Uferlandschaft, dem Salt Creek entlang und zurück zum CP. Zum z’Nacht ein sehr feines Seafood-Risotto im Camper. Draussen rauscht der kräftige Wind.

(weiter)

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