Chiloé Nord

Von Puerto Montt erreichen wir über die R5 die Fähre, die uns in einer halben Stunde nach Chiloe bringt.

Hier brennt der Wald an 3 Stellen mit dichtem Rauch.

In Ancud bleiben wir auf dem CP Arena Guersa, hoch über dem Meer mit fantastischer Aussicht.

Bald geht die Sonne über dem Meer mit Rottönen unter.

Kläffende Hunde begleiten unseren Schlaf bis zum Morgengrauen.

Toni & Silvia, SO sind mit einem kleineren, gemieteten PW mit einem sehr interessanten Dachzelt „mit freiem Ausblick“ ein paar Wochen in Südchile unterwegs. Wir leisten uns keine zweite Nacht auf diesem schönen Platz, ziehen weiter zum Faro Corona. Der Leuchtturm hat noch heute eine wichtige Funktion für den Schiffsverkehr im Kanal.

In einer musealen Ausstellung werden Relikte der Vergamgenheit gezeigt, u.a. alte Kompressoren, die einen Zylinder mit Pressluft füllten, für laute Hornstösse im Nebel. Ursula & Martin, Gümligen streicheln den Basset wie ihren eigenen. Sie sind ebenfalls ein paar Wochen in Südchile unterwegs. Wir fahren zurück Richtung Barnacle Beach. Die Landschaft erinnert ans Emmental mit Meeresanschluss

oder an die bewohnten Gegenden in Tasmanien.

Auch hier läuft das Geschäft mit den Landparzellen.

Die schönsten Gegenden werden durch die Baustellen verschandelt.

Mapsme findet eine Grab‘sche Abkürzung durch Dünen und in ein Sumpfgebiet. Dr Muni git nach, umkehren und dann zur Pinguineria in Puñihuil. Ein voll entwickeltes Touristenzentrum mit jeglichen Tour-Anbietern. Wir halten nicht mal, verzichten auf die Magellan- und Humboldt-Pinguine und fahren den steilen Hang hinauf, über die Berge zur Pumillahue Bucht. Der Ballena Azul CP bietet eine wunderbare Aussicht auf die Bucht, die zerklüftete Steilküste und das Meer.

Leider sind die Stellpläte nicht ideal gewählt, weshalb wir weiter zur Kiesgrube am Ende der Bucht fahren. Fischen in den Badehosen, der Bodenhecht greift wieder zu.

Auf dem Kies erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Pazifik, mit einem Nachbrenner 5 Minuten später.

Ausklang am Lagerfeuer. Die ganze Nacht das regelmässige Donnern der Wellen.

Am Morgen kommen die Algensammler. Die blättrigen Algen sind für den japanischen Markt bestimmt. Wir lassen uns Zeit mit der Abfahrt, reduzieren den Pneudruck, wer weiss, ob wir noch aus dem Kies herauskommen. Wir können mit Ach und Krach im tiefsten Geländegang, mit kompletter Diffsperre hinten und vorn und allen schleifenden Rädern doch noch langsam rausfahren. Wir haben gelernt: Rundkies ist wie tiefer, weicher Sand, nicht zum Spassen! Wir fahren über die Hügel und tiefen Täler Richtung Quemchi,

Überall die berühmten Holzkirchen von Chiloé.

quer über die ganze Insel. Dabei spielt uns mapsme wieder einen Streich und wählt andere Wege. Merke: mapsme immer genau überprüfen!

Die Strassen / Tracks sind teilweise sehr steil. Viel Landwirtschaft ist am Abserbeln, Landstücke stehen zum Verkauf. In Quemchi lassen wir uns einen Fisch mit Reis servieren. Plötzlich ist der ganze Ort von dickem Rauch eingehüllt, die Alarmsirene geht los, kurz darauf markieren die Bomberos Präsenz. Der Rauch der grossen Waldbrände etwa 20km entfernt hat die Stadt erreicht.

Wir fliehen nach Tenaún auf den CP. Der Strand scheint für die Bewohner nicht wichtig zu sein: voll Algen, keine Strand-Promenade, die Fenster vom Strand weg auf die Strasse gerichtet.

Der CP Betreiber ist ein Oeko-Freak: moderne Solartechnologie mit Wärmekollektoren, Solarzellen, Stromwandler. Zum z‘Nacht Resten-Reissalat mit Maiskolben.

Wir geniessen einen faulen Tag und besuchen auf einem Spaziergang die schön renovierte Iglesia de Nuestra Señora del Patrocino in Tenaún.

 

Die Kirche steht unter UNESCO Schutz, wurde 1837 erbaut und 2005-12 von Grund auf renoviert.

Ein schöner Morgen hält uns recht lange zurück bis wir zur Abfahrt bereit sind. Wir fahren über die kurvenreiche Ruta Costera über hohe Hügel und tiefe Täler, eine mitteleuropäische oder toscanische Landschaft mit vielen kleinen Bauernhöfen, neuen Ferienhäusern, nach Dalcahue zur Fähre, die uns in kurzer Zeit auf die Isla Quinchao bringt. Hier steigt die Strasse sofort auf fast 200 müM an und verläuft dann, mit Abstechern zur Küste weitgehend auf den Hochplateau. Die meisten Häuser sind auf Stelzen gebaut, nicht verwunderlich, denn alles sind reine Holzhäuser, wie die alten Kirchen. Wir fahren bis zur Südspitze nach Chequián an die Küste. Hier treffen wir auf eine grosse Lachsfarm.   

Die Junglachse, etwa 10cm, wachsen hier in einem Jahr zur Schlachtreife von 4-5kg. Natürlich unter sorgfältig kontrollierten, sterilen Bedingungen. Chile hat vor einigen Jahren eine Katastrophe erlebt, als eine Virusinfektion die Lachsproduktion fast vernichtete. Dementsprechend gross ist heute der Pestizid- und Antibiotika Verbrauch.

Der Strand ist hier schlecht zugänglich, zu weicher, tiefer Sand, wir sind gebrannte Kinder!

Also weiter zur Kirche von Matao.

Die alte Holzkirche steht mitten im Gras, guter Stellplatz, aber nicht schöner Strand. Weiter zum Playa Traiguén. Hier passt alles: fast keine Leute, feiner Sandstrand, guter Stellplatz am Meer, vorbeiziehende Delphine, im Hintergrund die schneebedeckten Anden,

was wollen wir noch mehr! Fischerboote verkehren draussen.

 

Norma legt die gestern geernteten Algen im Sand zum Trocknen aus. Sie wurden im September im Meer gepflanzt und können nun geerntet werden.

Sie bekommen 200 Peso (ca. 30Rp) pro kg Trockenware. Zum z‘Nacht vertilgen wir feines Kürbis-Kartoffel Gemüse mit einem Schweinssteak. Mmmmmhhh.

Wieder ein fauler Tag, mit fischen, Delphine und Seehunde vor dem Platz beobachten. Die Algen trocknen vor sich hin, Möwen und Ibise suchen darin Fressresten.

Ohne Vogeldreck? Norma sammelt abends die getrockneten Algen ein.

Wir verlassen den schönen Platz und fahren den Weg zurück bis Achao.

Hier landen wir mitten in einem Fiera Agricola, ein Bauernmarkt mit Musik, Fresshütten und Kunsthandwerk.  

Die grosse, alte Holzkirche steht unter UNESCO-Schutz.

Die Pfeiler stehen auf Felsbrocken, der alte Holzboden besteht aus handgespaltenen Brettern.

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