Die RN40 führt durch eine gebirgige Landschaft, zuerst durch ein Hochtal, dann unvermittelt tief ins Tal des Rio Foyel, über einen Pass noch tiefer ins Tal des Rio Manso. Beim Parkeingang zum NP Nahuel Huapi zweigen wir links auf die RP83 und suchen uns einen schönen CP hinten im Tal direkt am Rio Manso. Nach dem Apéro bleiben eine knapp mäsige Bachforelle und eine zu kleine Regenbogenforelle am Angel hängen. Heute gibt‘s Forelle auf dem Gemüsebett zum z‘Nacht.
Am Morgen herrscht dicker Nebel über dem Fluss, das Wasser ist. wärmer als die Luft.
Wir verhandeln mit dem CP-Wart über den Preis, im iOverlander 150pppn (Januar, Hochsaison) er möchte jetzt 200 in der Nachsaison. Wir geben ihm 300. Er ist einverstanden. Wir fahren zurück auf die RN40 durch eine uralte Vulkanlandschaft:
hohe, steile Berge, über einen Pass in ein tiefes Tal dessen Fluss in den Rio Manso fliesst, entlang dem Lago Guillelmo.
Hier zweigen wir ab auf die RP81 Richtung Tronador. Diese führt dem Lago Mascardi entlang, durch das Tal des Rio Manso Superior zu den Aussichtpunkten des Tronadors. Der Weg ist sehr schmal, deshalb nur einspurig zu befahren.
Schon von weitem leuchten die Gletscher des Vulkans.
Man dat den Eindruck, das Tal ist eine uralte Caldera: senkrechte Felswände und Basaltsäulen zeugen davon.
Unterwegs werden wir von Strassenbauarbeiten aufgehalten. Ein Truck ist mit einem Plattfuss liegen geblieben.
Pampa Linda ist ein modernes Touristen-Zentrum. Das Gebiet war schon 1942 voll erschlossen, wie alte Fotos mit „Saurer“-Bussen zeigen.
Beim Ventisquero Negro fliesst der schwarze Gletscher direkt in einen kleinen See mit Eisbrocken.
Schwarz, weil er den ganzen Vulkanschutt von Berg herunterträgt.
Der Garganta del Diablo ist ein riesiger, tiefer Kessel mit vielen Wasserfällen von den Gletschern.
Verständlich, wir befinden uns auf 1100müM und der Tronador ist fast 3500m hoch. Wir fahren den Weg zurück und finden einen guten Platz etwas abseits der Strasse am Fluss.
Wir müssen vor 9 Uhr aus dem Tal fahren (sonst müssten wir bis 16 Uhr warten). Ohne Kaffe, ohne z‘Morge raus über die Rüppelpiste durch das eigentlich schöne Tal.
Bei Los Rapidos können wir endlich anhalten und uns gemütlich machen. Der Rio Manso verbindet hier die zwei Lagos Mascardi und Moscos über Stromschnellen.
Da muss natürlich die Fischerrute hervorgeholt werden. Im tiefen, blau-grünen Becken zeigen sich keine Reaktionen. Bis plötzlich ein Baumast dazwischen kommt.
Kurz: der schöne Fisch-Angel hängt nun hoch über dem Becken. Oberhalb der Stromschnellen hüpfen die jungen Fische frisch-fröhlich herum. Bald erreichen wir die RN40. Sie führt entlang den Lagos Mascardi und Gutiérrez nach Bariloche, vorbei an den mächtigen Cerro Catedral und Cerro Otto.
Der erste Eindruck von der Stadt: gross, am Eingang eine Art moderner Bidonville mit kleinen, verschachtelten Häusern. Ärmlicher Eindruck. Viel Verkehr. Sehr steile Strassen. Für Kooka suchen wir einen Lavadero für eine gründliche Reinigung, einen Toyota-Mechaniker für eine generelle Prüfung, einen Elektriker für den Austausch der Batterie und schliesslich ein Lubricentro für seine Gelenke. Der Mechaniker hat morgen Zeit für die Untersuchung und der Elektriker für die Hupe. Dann geht‘s an die Suche eines CP. Die Möglichkeiten sind dünn gesät. El Yeti verlangt 725. Bei der Bemerkung, das sei „mui caro“, schickt er uns weg! Im CP Petunias bekommen wir einen Platz – für 850! Die Inflation ist bei den CP sehr hoch!
Nach dem Kaffe fahren wir zum Elektriker. Er findet den Fehler der Hupe rasch und kann ihn beheben: ein Wackelkontakt (ein paar Tage später geht sie wieder nicht mehr) Dann müssen wir warten, auf einem sicheren PP am See. Die Berichte im iOverlander sind beängstigend wegen aufgebrochenen Campern. Wir machen einen kurzen Spaziergang zum Hafen und ins Holly One Club zum Essen.
Der Mechaniker, Cristian, schaut sich Kooka genau von unten an, findet keine Mängel. Die „bujes“ (Buchsen bei den Federn) sind kein Problem.
Elisabeth (Cousine von Juan) und Luis wohnen auf einer kleinen Ranch La Pampita.
Sie haben viele Hühner, Schafe, Pferde, Hunde Border Collies, ein schönes, grosses Wohnhaus, Treibhaus, Stallungen, einen Bach im Garten, ein Schwimmbad. Eine Oase mitten in der grossen Stadt.
Elisabeth ist aufgestellt, gesprächig, erzählt von der Familie, Bariloche, Juan, serviert Bier und einen Käsekuchen mit Tomaten. Luis ist soeben von Buenos Aires mit den Auto zurückgekehrt, in 2 Tagen 1300 + 600km, eine Mordsleistung..
Die Nacht verbringen wir wieder auf dem CP Petunias. Zum z‘Nacht gibts die kleine Lachsforelle auf einem glasierten Butter-Rüebli-Bett. Fein!
Als erstes fahren wir Richtung km 14 auf der RP237, dem Geburtsort von Juan. Alles ist verbaut! Weiter zum Golf-Nobelhotel Llao Llao.
Wir kommen problemlos hinein, dürfen einen guten Kaffe trinken und die Einrichtungen bewundern. Die aufliegenden Hochglanzbroschüren zeigen uns wieder einmal eine andere Welt, wie wir sie zu Singapore-Zeiten kennenlernten. Eine andere Realität!
Die Schleife über die Halbinsel Llao Llao führt durch dichten alten Wald.
Beim Mirador bestaunen wir die massiven Gebirge des Cerro Capilla und Cerro Lopez.
Bariloche liegt in einer wirklich schönen Bergwelt mit Seen. An der Colonia Suiza brausen wir vorbei, in die Stadt und dann den steilen, ruppigen Weg hinauf zum Cerro Otto.
Eine Seilbahn trägt die Touristen zum hoch über der Stadt liegenden Dreh-Restaurant mit Art-Galerie. Das Ganze wurde von einer reichen Erbin gebaut. Wir geniessen die runde Weitsicht bei einem feinen Essen. Die wunderbare Landschaft Bariloches dreht sich im Kreis um uns. Etwas spät fahren wir auf der RN40 weiter Richtung NP Nahuel Huapi / Villa La Angostura. Bei blendender, untergehender Sonne finden wir im CP Los Cipreses eine Bleibe für die Nacht. Der offene CP macht einen verlassenen Eindruck.
Die Nacht ist kalt, 7*C, am Morgen frischt der Wind auf, durchwühlt den See. Wir folgen dem Lago Nahuel Huapi nach Villa Angostura durch eine schöne, wilde Naturlandschft mit hohen Bergen, dichten Wäldern und schönen Ausblicken auf den See.
In Villa Angostura befindet sich die Sommerresidenz von Perón und seiner Frau Evita. Jeder Argentinier kennt diesen Ort. Er macht. noch heute einen gepflegten Eindruck mit den Parkanlagen und den herausgeputzten Häusern. Bayern, das Berner Oberland und Südtirol lassen grüssen.
Der Rio Correntoso zwischen dem gleichnamigen See und dem Lago Nahuel Huapi ist mit 250m der kürzeste Fluss der Welt.
Wir folgen auf dem Camino de las Siete Lagos der RN40 gegen Norden, begegnen auf der schönen Strecke den Sieben Seen in einer wilden Berglandschaft, die von Vulkanen und der Eiszeit geprägt ist.
Die Cascada Vulignanco am Camino de Las Siete Lagos.
Am Strassenrand fallen uns die vielen dürren Bambusstauden auf. Richtig, sie sind in Blüte und sterben deshalb alle paar Jahrzehnte ab.
Aber der Samen reicht sicher für eine noch grössere Plage. Beim Lago Villarino treffen wir auf Flo & Alina, die mit Stefan (Fischen) gemeinsam ein Stück zusammenfahren. Er hat im See eine schöne Forelle gefangen. Das schürt natürlich die Lust am Fischen. Der See und der Bach sollen laut Reiseführer “fischreich“ sein. Ausser einem Winzling und einem grösseren Schnapper nichts. Wir bleiben auf dem CP. Geniessen bei einem Glas Rotwein „Gemüseresten“ an einer asiatischen Sauce.
Regen, Wind, Kälte in der Nacht. Am frühen Morgen ein Fischversuch. Eine schöne Forelle schnappt sich den Angel, kann sich jedoch wieder befreien. Ein Angel bleibt im Wassergras hängen.
Die Seenroute führt uns heute wieder durch eine fabelhafte Landschaft mit tiefen Tälern, hohen Bergen und dichten Wäldern, vorbei an diversen Seen nach San Martin de Los Andes. Die Stadt am Lago Lácar ist teilweise gesperrt wegen einem Dauerlauf. Wir suchen den Fischereiladen von Jorge Cordillo und ersetzen ein paar verlorene Angel (Löffeli: cucharas!). Über die RN40 geht‘s weiter nach Junin de los Andes, über die RP23 ins Tal des Rio Malleo. Hier bleiben wir direkt am Fluss, windgeschützt. Die Windböen sind sehr heftig.