Argentinien, das Weinland

In Malargüe suchen wir zuerst die Wäscherei auf, die ist aber bis 6 geschlossen. Auf dem CP Munizipal richten wir uns ein, haben Internet-Verbindung.

Susanne & Ueli sind heute von hier ins Valle Hermoso gefahren. Sie werden in 2 Tagen wieder zurück sein. Dafür tauchen bald Flo & Alina auf. Nach der Wäsche-Tour essen wir am gleichen Tisch und tauschen Reiseerfahrungen aus. Eine Familie aus Californien ist seit 4Jahren auf dem Weg nach Süden. Die grossen Söhne lernen übers Internet.

Die Heizung läuft auch in der Nacht, morgens haben wir 17*C drinnen, draussen deutlich frischer. Langes Morgenessen mit dem feinen Zopf-Brot vom Laden gegenüber. Flo & Alina fahren weiter Richtung Mendoza.

Wir haben einen Arbeitsplan für heute: Wohnung entstauben, Fahrerkabine entstauben, diverses mit Superkleber leimen, Motorkontrolle: Oelstand, Scheibenwaschanlage, Luftfilter ausklopfen, Hupe: Wackelkontakt fixieren.

Haare schneiden, erster Teil.

Gegen Abend tauchen Susanne & Ueli wieder auf. Sie waren kurz im Valle Hermoso. Bei einer Flasche Wein intensiver Erfahrungsaustausch.

Wir nehmen‘s in Malargüe recht gemütlich, keine Eile, viele Kleinarbeiten, zusammensitzen und schwatzen. Wir grillen mit dem Cobb auf dem Tisch, eine interessante Idee von S&U!

Einkaufen, Tanken, Kooka wieder einmal waschen, endlich die SIM-Karte richtig einsetzen, danke Ueli, jetzt habe ich einen eigenen Internet-Zugang.

Beim Kühlschrank den defekten Stecker ersetzen, Federheber und Stecker schmieren, Fliegengitter reparieren, Turnschuhe waschen.Die Webseite aktualisieren, Shoppingtour der Frauen,

Heidi beim Coiffeur „Chez Willi“: Schnitt und Farbe sind ok, aber dann schlägt Murphy zu: kein fliessendes Wasser um die Haare auszuwaschen, weder in der Dusche noch auf dem ganzen CP. Die Warmwasserdusche im Kooka streikt ebenfalls! Und das gemeinsame Znacht mit S&U wartet auf den Finish!. Stress und Verzweiflung pur. Sorry, es tut mir so leid!

Eigentlich wollten wir nach 6 Tagen wieder weiter, aber das Internet-Guthaben erlaubt noch einen weitern Ausbau der Webseite. Die Frauen gehen auf die Pirsch. Wir verwöhnen uns mit Osso Bucco und Poulet in Bollito Misto. Mmmmh, soooo fein.

Endlich, nach einer schönen Woche in Malargüe heisst es Packen, Wasser tanken, Abschied nehmen von Tim, Malia und ihren Söhnen, Susi & Ueli.

In der Stadt besuchen wir noch einen gut bestückten Gemüse-und Früchteladen, dann geht‘s auf der RN40 nordwärts Rchtung San Rafael. Rechts die flache Pampa mit dem Cerro Nevado und den vielen kleinen Vulkanen, links die ansteigenden schrägen Anden-Ebenen und dahinter die hohen Gipfel. Die Fahrt auf der RN40 ist zügig, ruhig, schön asphaltiert.

Bald erreichen wir El Nihuil am gleichnamigen Stausee.

 

Dahinter fliesst der Rest des Rio Atuel durch einen tiefen Cañon 600m hinunter auf die Ebene von San Rafael.

Das Gefälle wird in mehreren Stufen zur Stromgewinnung ausgenutzt. Am Info-Stand bekommen wir einen ersten Eindruck, was wir im Cañon erwarten dürfen. Wir finden einen flachen, etwas windigen Platz direkt am See. Das Wasser ist weit hinaus flach. Ein Fischversuch verleidet: das Wasser ist zu flach und verkrautet. Zum z‘Nacht: Resten vom Chili con Carne auf einem Wrap mit Salat.

Die Nacht ist kalt, der Himmel am Morgen bei uns bedeckt, die Anden aber wolkenfrei. Das ergibt einen schönen „Alpenblick“.

Heute ist Cañon angesagt. Schon der erste Ausblick zeugt von der milliarden Jahre alten Geschichte des Rio Atuel.

Schichten bis ins Präkambrium sind hier offen. Natürlich wurden einfach die alten Schichten freigelegt, mit allem was später dazu kam.

Erstaunliche, farbige Fels-Strukturen regten die Fantasie der Besucher an:

das Wachsfiguren Kabinett, die Mönche, der Astronaut, die alte Frau mit der Tasche, die Hängenden Gärten usw.

Das Gefälle wird durch 4 EKW ausgenutzt.

  

Wir bleiben auf einem grossen Parkplatz direkt am Fluss mit wenig Wasser. Riverrafter lassen jedoch einen deutlich höheren Wasserstand erwarten, wenn der Strom benötigt wird.

Heute hat Kookaburra die 80‘000 km-Grenze überschritten. Wir danken und gratulieren.

Der rote Pfeffer wächst auf grossen Bäumen

Die Nacht ist ruhig, kaum Verkehr, nur 18*C kalt, der Morgen trüb, feucht, neblig. Wir fahren durch den Rest der Schlucht mit vielen Touristen- und Freizeitaktivitäten, Ferien-Cabañas, Hotels, Restaurants. Da kommen die schönen Fels-Strukturen kaum zur Geltung, kein Wasser im Bach.

Bald kommen wir in die trockene Ebene von San Rafael mit Weinbau, Oliven, Obstkulturen und viel Buschland.

An den Strassensenken merkt man: hier kann auch mal sehr viel Wasser fliessen. In San Rafael finden wir eine gut bestückte Ferreteria, für Gaspatronen und einen Grill. Im VEA lassen wir uns von den vielen guten Sachen verführen und füllen den Einkaufswagen fast. Bei der YPF Tankstelle ein proforma Kaffee und ein schnelles Internet. Wir bleiben im Hinterhof

Am Morgen geniessen wir Kaffee, Gipfeli und Sandwich im YPF-Café und ein schnelles Internet. Gegen Mittag raffen wir uns auf und besuchen die Bodega Jean Rivier in San Rafael, ein Familiengeschlecht aus der Gegend Lausanne. Sie haben sich u.a. für Tokayer spezialisiert. Wir kommen zu knapp, werden trotzdem noch reingelassen., kaufen 2 Jahrgänge Tokayer. Das hat nichts mit dem ungarischen Tokayer zu tun (ausser der Rebe).

Die Fahrt Richtung Mendoza führt vorerst durch eine reiche Weingegend mit vielen Bodegas.

Später überwiegt die trockene Busch-Pampa. Im Valle Uco dann wieder die grossen Bodegas. Die Städtchen und Dörfer sind ganz auf Wein eingestellt.

Es beginnt zu regnen, die Anden stecken unter einer Nebeldecke, schwarze Wolken künden die kommenden Gewitter an.

Wir finden bei El Manzano Historico einen leeren CP. Die Geheimnisse des historischen Platzes werden wir morgen ergründen.

Die Nacht ist ruhig, der Morgen grüsst mit einem Vollbrand des Himmels, wird später blau. Wir schlafen lange, brauchen Zeit zum Packen bis wir endlich aufbrechen nach El Manzano Histórico.

Der Bovist kann fast Kindskopfgrösse erreichen.

Der Ort ist in die Argentinische Geschichte eingegangen, weil General San Martino nach seinen Siegen über die Chilenen in Chacabuco 1815 auf einem Maulesel hier zurückkehrte und die Unabhängigkeit Argentiniens deklarierte.

Neben dem grossen Monument steht noch ein historisches Museum, eine Forellenzucht-Anstalt, viele Campingplätze und Shops mit Touristen Accessoires.

Vom Mirador über dem Monument haben wir einen guten Überblick über die Weingegend und die Berge.

Der Weg führt uns weiter durch zahllose Fincas, die Reben sind abgeerntet, leuchten mit roten, gelben und grünen Blättern.

Nach Tupungato steigt der Weg langsam bis 2300müM an und bietet einen schönen Blick auf die hohen Berge der Anden: Cerro Plata, Volcán Tupungato, Cerro Negro.

 

Nach der Quebrada del Cóndor öffnet sich plötzlich ein tiefes Tal. Der Weg fällt in engen Serpentinen runter.

Bei Potrerillos erreichen wir die RN7 Mendoza-Santiago. Wir bleiben diese Nacht am Stausee.

Der Platz am See verleitet zum Bleiben. Wir raffen uns dennoch auf und fahren auf der RN7 zur Estanzia Ojo de Agua von Dieter Meier, Musiker und Kunst-Performer aus der Schweiz.

Sie liegt mitten im grossen Weingürtel mit Blick auf die Vulkane Tupungato und Cerro Negro.

Im Restaurant genießen wir das Menu: Empanadas, Steak und Dessert.

Dazu 3 verschiedene Weine: ein Chardonnay (sehr gut) ein Cuvé Merlot/Shiraz/Cabernet Sauvignon/Malbec im Eichenholz (sehr gut) und ein Cuvé Malbec/ Sauvignon Franc (gut, verliert nach dem vorhergehenden Wein etwas). Das Essen ist ausgezeichnet. Ein autobiographisches Buch zeichnet die Karriere von Dieter Meier nach.

Nach einer „Verrauchpause“ fahren wir zum nahegelegenen CP Sindico de Petrolo y Gaz, neben dem Stauwehr des Rio Mendoza, vorbei an grossen Erdölraffinerien. Auf dem Platz treffen wir auf Elmar & Ilse aus dem Schwarzwald. Sie sind seit 3 Jahren unterwegs von Halifax via NA nun in SA. Bei einem Pisco tauschen wir Reiseerfahrungen aus.

Die Nacht ist warm, weil die Heizung zwischendurch läuft. Etwas Nachtlärm vom Stauwehr und den Raffinerien. Nach dem Morgenkaffee weitere Diskussionen mit Elmar & Ilse. Sie werden das FZ hier in Mendoza einlagern bei Valentin, eine private Adresse. Wir schauen uns die Halle morgen an.

Am späteren Nachmittag Fischen mit Elmar im Rio Mendoza. Eine knapp mäsige Forelle bleibt am Angel. Zum z‘Nacht Pilze vom Park (Ringloser Butterröhrling oder Douglas Schmierröhrling?) mit Zucchetti, Lauch und der Forelle darauf an einer feinen Rahm/Weinsauce. Wunderbar.

Nach dem z‘Morgekaffee fahren wir nach Palmira zu Valentin Quiroz. Er hat eine Halle (ehemalige Bäckerei) zum Einstellen von Campern, wäre für uns eine Alternative zu Dirk in Uruguay. Anschliessend fahren wir ins Zentrum von Mendoza. Der Mercado Central ist geschlossen, die Essbuden sind am Schliessen.

Beim Bummel durch die Strassen finden wir eine Parilla im Tenedor Libre. Wir schlagen uns die hungrigen Bäuche voll.

Mendoza ist momentan eine herbstgelbe Stadt mit den vielen Alleebäumen.

Auf der Autobahn geht‘s zurück zum CP. Elmar hat ein Lagerfeuer vorbereitet. Bis in die kalte Nacht tauschen wir Reiseerfahrungen aus.

Nach einer ruhigen Nacht mit 8*C am Morgen bleiben wir noch einen Tag um unsere Fresserven aufzubrauchen: Kürbissuppe, Tomatensalat.

Die vielen Butterpilze vom Campingplatz werden zu Pilzbutter nach Ilse-Art verarbeitet: ringlose Butterpilze andämpfen mit Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer, Salz, ital. Gewürz, Chilli in frischer Butter mischen, etwas verfeinern mit Pisco. Zu gebrauchen ist er wie Kräuterbutter.

Ein Fischversuch im Rio Mendoza ist negativ, ein Löffeli geht verloren. Ilse und Elmar putzen ihr Fahrzeug, wollen es bei Valentin einlagern.

Warme Nacht dank der Heizung und ein weitere fauler Tag vergeht mit Pilze sammeln, Brot backen. Fröhliches Wiedersehen mit Susanne & Ueli bei einem Apéro mit Wein, Brot und allen möglichen Zutaten. Das frisch gebackene Brot ist bald aufgegessen, weil soooo gut. Zum z‘Nacht Pilze mit Teigwaren (von Susanne). Bei einer Flasche Malbec von Dieter Meier tauschen wir mit Susi & Ueli Reisepläne und Reiseerfahrungen aus.

Noch ein fauler Tag mit Einkaufen, SIM-Karte nachladen, Fotos bearbeiten, Webseite aktualisieren. Ueli macht zum z‘Nacht eine feine Paella. Lange Diskussionen und Erfahrungsaustausch.

 

Nach einer gemütlichen Woche wird es Zeit zur Weiterreise

 

 

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