Darwin – Bali – Darwin

9.4.2015 Darwin

Notwendige Arbeiten sind zu erledigen: Haare schneiden mit Coloratur anpassen, Wasserhahn flicken, gebrochene Storenstangen ersetzen und ein paar „Nice-to-have“ kaufen. Am Abend sind die Haare der Buschfrau kurz, wie neu, das Wasser im Camper funktioniert soweit, die Storenstangen haben eine Lieferfrist von 3 Monaten, die „Nice-to-have“ haben wir immer noch nicht, dafür ein zusätzliches Solarpanel von 120 Watt.

10.4.2015 Darwin – Bali

Aufräumen, Putzen, Packen, damit können sich Pensionierte einen ganzen Tag beschäftigen, zum Schluss muss der Kookaburra noch „sicher“ verschlossen werden, dann ab mit dem Taxi auf den Flughafen, einchecken. „We can’t find your name on our system“. Bei der Reservation wurde unser Name falsch eingegeben und wir haben das nicht bemerkt. „Sorry, I will check, what we can do“, Die Schalterdame ist sehr freundlich und hilfsbereit, keine „sorry-about-that“.nach langer Wartezeit konnte im Hintegrund der Computer umprogrammiert werden und unsere Boardingkarte läuft aus dem Drucker. Der Flug mit Air-Asia ist ruhig, wir kommen an!
Bali – das Kontrastprogramm zu Australien. Wir landen um 21.15 Uhr im Flughafen Denpasar. Da hat sich was geändert. Der Bus fährt vollbeladen einen halben Kilometer an den Anlegestellen vorbei. Die Empfangshalle ist riesig. Das Visum kostet den dreifachen Betrag als früher. Die Abfertigung ist zügig und wir stehen draussen, wo all die Chauffeure mit ihren Tafeln warten: „Mr.& Mrs. Muller“, „Hotel Intercontinental“, „John Cage, Metronom“. Ganz hinten springt ein junger Mann aufgeregt auf und ab und winkt wie verrückt. He, schau, das ist doch Yuda vom Mimpi! Der kennt uns noch nach sieben langen Jahren, selamat datang, wir sind herzlich willkommen in Bali! Das ist das, was uns so gefällt an Bali: man ist immer herzlich willkommen. Die Fahrt nach Nordwesten ist wie erwartet: dichtester Verkehr gegen Mitternacht. Wo Du in Australien eine gerade Strecke von 142km hast, hast Du hier auf einen Kilometer 142 Haarnadelkurven. Wenn Du in Australien auf einer kleinen Farm von 5000 Quadratkilometern zwanzigtausend Rinder hast, hast Du hier auf derselben Fläche 4,2 Millionen Einwohner. Auf der Fläche eines Roadtrains hast Du hier 10 Autos und 30 Töffs. Und das Ganze wuselt durcheinander. Doppellinie? Gilt nur bei Gegenverkehr! Überholen? Immer wenn der Vordere langsamer ist als Du. Kreuzen? Wenn von der Gegenseite ein einziges Licht entgegenkommt, ist das ein Töff, der nur eine Spur braucht, Du hast genügend Platz zum überholen. Wenn in der Kurve kein Licht entgegen scheint, ist auch kein Gegenverkehr da! Wir kommen mit brummendem Kopf im Mimpi Menjangan an, um halb zwei am Morgen. Selamat datang, lange nicht gesehen. Der Willkommenstrunk ist tropisch-exotisch wie immer. Müde erreichen wir unseren Bungalow: ah, so kühl, hoch, gross. Wir sind in den Ferien vom engen Kookaburra (sorry, Kooka!). Das heisse Bad ist bereit, unsere verspannten Muskeln zu lockern. Gute Nacht.

11.4.2015 Bali

Guten Morgen, die Sonne scheint, vom Bett aus sehen wir in den Garten:  die Tropen! Bali! Alles ist so vertraut, die Architektur der Decke, ein Augenschmaus für Handwerker und Geniesser.

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Typische balinesische Dekorationen überall. Die Pflanzen wachsen dicht, üppig. Frangipani mit den duftenden Südsee-Blüten (schon eine einzige Blüte hinter den Ohren verströmt „Ferien“), Kokospalmen, reifende Bananen, Bougainvillea, Citronellgras und viele weitere Bäume und Sträucher, die Anlage ist wieder sehr gepflegt.

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Eine wunderschöne Spa-Anlage wurde vor 4 Jahren endlich fertiggestellt. Wir testen sie mit der Gratis-Nacken-Schulter-Massage. Test bestanden, morgen kommt die Balinese-Massage dran.

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Der Swimmingpool ist schön warm, wogegen die Hot-Pots, direkt aus der Quelle gespiesen, recht heiss sind. Schon von weitem winken die Mitarbeiter im Restaurant und im Tauchshop, Selamt datang, long time no see. Der Empfang ist echt herzlich. Zur Happy Hour füllen wir uns mit Long Island Tea und Piña Colada ab.

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Prost!In der Bucht schwimmen 80 Boote, bereit für die Touristen, die da kommen sollen. Im Moment ist die Saison sehr ruhig. Nächste Woche soll in Japan „Golden Week“ sein. Das wird Mimpi füllen.

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„Wie geht es dem Jukung?“ ein schlechtes Gewissen kommt auf. Das Boot ist immer noch in der Garage. Wir konnten es nicht in der Aare wassern. Es gibt hier nur noch ganz wenige dieser typischen Bali-Fischerboote, unseres sei das letzte dieser Art von Menjangan. Vor 7 Jahren haben wir es in einem sentimentalen Anflug in die Schweiz transportiert. Im Tauchshop bereiten wir uns für den Tauchgang von Morgen vor.

12.4.2015 Bali

Der Wecker holt uns aus dem Tiefschlaf. Morgenessen und ab zum Tauchen. Wir fahren zum POS 2, einer Steilwand mit vielen Korallen und Fischen. Zu Beginn gleich 2 Riff-Haie etwas tiefer unten, sie würdigen uns keines Blickes und ziehen von dannen. Die Wand kennen wir von früher, ist aber immer wieder schön. Heute herrscht eine recht starke Strömung.

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Wir fliegen nur so an den Korallen vorbei. Bei den Bat Caves warten wir unseren Sicherheitsstopp in 6m ab. Die Bat Caves sind Höhlen unter den Hindu-Tempeln mit Hunderten von Fledermäusen, die hier den Tag verschlafen, Nächster Halt: Coral Garden.

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Wir müssen eine Stunde Pause machen mit dem Mittagessen. Die See ist ruhig, kein Wellenschlag, Vor uns liegt Java mit seinen Vulkanen. Der zweite Tauchgang ist etwas flacher, dafür sehen wir die seltenen Pygmy-Seahorses, nur wenige Millimeter grosse Seepferdchen in einem Korallenfächer oder den Jawfish, ein kleiner Fisch der mit seinem grossen Maul aus einem Loch herausguckt,

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Zwei furchterregende, aber harmlose Muränen lassen sich von kleinen Putzerfischchen das Maul reinigen. Gegen Ende kommen wir zum Coral Garden, einer Ebene, gefüllt mit vielen verschiedenen Weichkorallen. Beim auftauchen fällt dichter Regen auf unsere Köpfe. Wir werden nass! Über dem Nationalpark entlädt sich ein heftiges Gewitter. Wir fahren dran vorbei zum Resort zurück. Hier wartet schon unser nächster Termin: eine Balinesische Massage im neuen Spa.

 

Oh, tut das gut! Beim eindunkeln fällt heftiger Regen. Beim Restaurant werden Regendächer für morgen aufgezogen: 100 Gäste werden erwartet für Mittag / Abend und Nacht. Das wird ein Remidemi geben.

13.4.2015 Bali

Um 9 Uhr wartet das Boot für unsere heutige Tauchfahrt, ein grosser Fischerkahn für uns allein. Im Nord-Osten ziehen dunkle Wolken auf, starke Regenfälle sind zu erwarten.

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Als erstes zielen wir den Eel Garden an. Die Strömung ist schwach. Der Drop-off ist eine steile, tiefe Wand mit wunderschönen Korallen und vielen Fischen. Bald guckt uns drohend ein grosser Skorpionfisch entgegen. Seine Stacheln sind schwer giftig, aber er ist ganz ruhig und wartet auf seine Mahlzeit, kleine, vorbeiziehende Fische werden mit einem grossen Schluck eingesogen und mit den scharfen Zähnen gepackt. Langsam zieht die grosse Wand an uns vorbei, wir landen auf einem Sandfeld mit abertausend Sand-Aalen. Die etwa 60cm langen, dünnen Aale stechen in Sandlöchern und wiegen ihren Körper mit der Strömung hin und her, das Ganze wirkt wie ein wogendes Weizenfeld unter Wasser. Je näher wir kommen, desto tiefer verschwinden sie in ihrem Loch, um hinter uns gleich wieder hoch zu kommen. Weiter aufwärts stehen grosse Korallen-Felsen mit üppigem Bewuchs und tausenden vom kleinen Glasfischen, eine wogende Wolke, die sich blitzartig in den Korallen versteckt, wenn ein Jäger in die Nähe kommt. Ein riesiger Pufferfisch liegt lethargisch am Boden. Er hat vielleicht zu viele Steine im Magen. Trotzdem flieht er schnell, wenn die Kamera zu nahe kommt. Während der Mittagspause beginnt der Regen, bald ein starker, tropischer Regen. Der zweite Tauchgang ist beim Anker-Wreck vorgesehen:

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ein grosser, alter Schiffsanker ist hier verloren gegangen, nun vollständig mit Korallen überwuchert. Über einen Steilhang tauchen wir tiefer auf 20m, rechts tiefes Blau-schwarz, links farbige Korallenhaufen und Höhlen, dazu eine enorme Vielfalt von Fischen. In einem grossen Korallenast versteckt sich ein Frogfisch, in der Tarnfarbe komplett an die Umgebung angepasst und zuerst fast nicht zu sehen. Mit stoischer Ruhe wartet er auf vorbeiziehens Futter, das sich von seinem Nasenaufsatz angezogen fühlt. Die Fische bewegen sich scheinbar im Chaos herum. Wenn man aber genauer beobachtet, sieht man Paare, die simultan von Futterplatz zu Futterplatz eilen. Andere verteidigen ihr Revier, streunen in Gruppen herum, jagen Fische. Ein Schweinsmaul begleitet uns eine lange Strecke, knackt von Zeit zu Zeit eine Koralle ab und stösst eine Wolke von Sandstaub aus. Den Safety-Stopp machen wir auf einem schönen Weichkorallenfeld. Die Rückfahrt wird verschlafen. Im Resort sind die hundert Gäste eingetroffen. Foto hier, Selfie da. Eine Gruppe ist aus Jakarta. Frauen und Männer gehen getrennt in den Pool, zuerst die Damen, meist mit Kopftuch, langen Hosen und T-Shirt bekleidet, planschen sie im Nass, ob solch eine Ausstattung bequem ist, sei dahingestellt. Sie verziehen sich alsbald, um den Herren der Schöpfung Platz zu machen. Eine wilde Horde stürzt sich ins Wasser, springt vom Bassinrand ins wenig tiefe Becken, so richtig nach dem Motto…..wehe, wenn sie losgelassen…!

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Wir schauen dem Treiben noch eine Weile zu und ziehen doch die Happy Hour im Restaurant vor.

14.4.2015 Bali

Ein Gewusel beim Landungssteg: 60 Personen wollen heute das Wunder des Schnorchelns erleben, weitere 15 wollen tauchen. Wir warten, bis der Rush vorbei ist. Wir haben unser persönliches Boot und den eigenen Tauchguide, wir lassen uns die Unterwassershow nicht verblubbern.

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Auf dem Weg zum Temple Point schnellt plötzlich ein Ungetüm aus dem Wasser, noch einmal! Wir sind nicht sicher, ob es ein Manta oder ein Wal ist, das ging uns zu schnell und überraschend. Bei starker Strömung geht es einen Hang runter, anschliessend erreichen wir die ca. 50m hohen, steilen Felswände mit wunderbarem Korallenbewuchs, riesigen Gorgonien (Fächerkorallen) und vielen Fischen. Wieder begleitet uns ein Schweinsmaul lange, wartet neckisch auf uns und knabbert frech an den Korallen. Ein Skorpionfisch gähnt mit seiner grossen Schnauze. Ein Schwarzspitzenhai zieht tief unter uns vorbei. Hier kann man sich gut vorstellen, wie gewisse Karstgebirge entstanden sind: das Korallenriff taucht aus dem Wasser auf und wird von Wind und Regen abgebaut. Harter Korallenkalk bleibt, weichere Stellen werden ausgewaschen, zurück bleibt ein stark zerklüftetes Skelett-Gebirge mit vielen Höhlen. Die Mittagspause verbringen wir auf dem Boot. Nachher umrunden wir die Insel und fahren zum Cave Point. Der Abstieg geht hier direkt in die Steilwand. Mit geringer Strömung segeln wir an den Schönheiten vorbei: Weich- und Hartkorallen in allen möglichen Farben und Formen, grosse Schwämme (nicht Pilze, sondern die alten Wandtafelschwämme, aber einfach sehr viel grösser). Die grossen Überhänge machen einen bedrohlichen Eindruck. Schluchten und grosse Höhlen wechseln sich ab. In einer Höhle finden wir eine „electric claw“, eine Muschel im Felsen eingegraben mit langen Tentakeln. Aus der geöffneten Schale blitzen Lichterketten, ähnlich wie bei Leuchtquallen mit ihren „Neon-Licht-Bändern“. Wir landen beim POS2: unter Wasser eine enorme Vielfalt an Fischen, wir schwimmen in einem dicht besetzten Aquarium.

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Ueber uns schwimmen ein Dutzend Schnorchler und schauen sich das Spektakel von oben an. Zurück im Resort hat sich die Lage entspannt, nur etwa 30 Gäste sind geblieben.

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Wir entspannen uns im Pool, Hot Pot und auf den Liegebetten im offenen Balihaus.

15.4.2015 Bali

Ruhe in Menjangan, nur noch wenige Gäste. Wieder tauchen , wieder Menjangan Island. Heute: Dream Wall und Menjangan Point. Da wird aber viel versprochen – und auch gehalten: Zuerst schwimmst Du über die Korallenebene in 2m Tiefe. Das muss für Schnorchler ein Erlebnis sein, ein Gefühl von schweben in einem riesigen Aquarium. Bald kommt der Abgrund: eine senkrechte Wand von 40-50m. Hier ist das Gefühl des schwebens besonders ausgeprägt: Du schwebst über den Rand und fällst nicht hinunter. Besonders krass war diese Gefühl damals im Roten Meer. Diese Wand war einige huntert Meter hoch, und doch bleibst Du oben. Fliegen in drei Dimensionen wie ein Vogel: beim einatmen geht es aufwärts, beim ausatmen abwärts und mit einem leichten Flossenschlag vorwärts oder rückwärts. Da macht tauchen süchtig. Wenn dann noch eine Wand wie die Dream Wall, voll bewachsen mit veschiedensten Korallen in allen Farben und eine unendliche Zahl kleiner und grösserer Fische um Dich herumtanzen, kann Dich nur noch ein gesundheitliches Problem vom tauchen abhalten. Das macht die Faszination Tauchen aus. Wir sehen die kleinen Critters, kleine farbige Schnecken, Garnelen, Symbiosen von Garnelen mit Gobifischen: der Fisch bewacht die kleine Höhle, die Garnele schaufelt Sand und Steinchen heraus. Bei der kleinsten Störung verschwinden beide im Loch. Oder das Langnasen-Schmetterlingsfisch-Pärchen, das gemeinsam von Koralle zu Koralle schwimmt und Futter aus den Ritzen pickt. Eine Riesenmuräne steckt drohend den Kopf aus einem Korallenhaufen, öffnet und schliesst das grosse Maul regelmässig. Sie droht nicht, sie atmet. Der zweite Tauchgang geht über einen Hang runter in die Tiefe. Wir kämpfen gegen die Strömung, was keinen Sinn macht. Du brauchst nur viel Luft und Kraft und hast keine Zeit zum schauen. Also umkehren, sich treiben lassen und die Schönheiten geniessen. Auf dem Weg zurück zum Resort kommen höhere Wellen auf. Wir haben am Morgen im Norden die dicke Regenwolke gesehen. Baden im Pool, relaxen, schlemmen, damit beenden wir den Tag. Ja,ja, über das Gewicht und den Bauchumfang sprechen wir später!

16.4.2015 Bali

Heute tauchen wir beim Eel Garden um die schönen Felseninseln. Dicke Schwärme von Glasfischen bevölkern die Korallen, In Ruhe können wir beobachten und filmen. Kein Zeitdruck einer Tauchgruppe zwingt uns weiter. Im Sand schwebt ein weisser Rochen vorbei, stoppt immer wieder zum fressen. In einem Block picken die Fische abwechslungsweise an einem angefressenen Schwamm, Ein heller Skorpionfisch lässt sich ungern stören. Die Sandaale sind scheu wie immer und tauchen in ihr Loch ab, bevor man nahe ist. Dieser Tauchplatz gehört zum Schönsten was Menjangan bieten kann. In der Pause treffen wir ein Aussie-Paar aus Perth im Nachbar-sBoot. Er taucht schon 20 Jahre und sie hat den ersten Tauchgang hinter sich. Philosophieren über weisse Haie in Australien. Der zweite Tauchgang startet beim Cave Point aber diesmal Richtung Westen. Enge, tiefe Schluchten mit hohen Überhängen folgen nacheinander. In einem Geröllfeld entdecken wir einen grossen Frogfisch, der mit seiner Tarnung so gut an die Umgebung angepasst ist, dass er erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Zurück im Resort: siehe gestern. Im Park schauen wir den Schwalben zu, wie sie reihum immer wieder im Pool im Flug Wasser trinken. Überrascht werden wir von einer fliegenden Eidechse, Drago volans. Sie kann die Haut ihrer verlängerten Rippen zu einem Segel ausbreiten und so von Baum zu Baum schweben.

17.4.2015 Bali

Heute zwei Tauchgänge: POS 2 und Coral Garden. Schön wie immer. Besonderheiten: ein Frogfish, ein Riesen-Barracuda, unser Schwarzspitzenhai, der immer zur Stelle ist, wenn wir kommen, Nemos, Randall’s Gobi, Purple Gobi, viele Shrimps (Porzellan-, Ambon-, Orang-Utang-,Sexy-,Shrimp), ein Pufferfish, dessen Magen mit Steinen voll beladen ist und abertausende kleine Fische in einem grossen Korallengarten. Faszinierend ist immer wieder die enorme Vielfalt an Formen und Farben, die leider erst mit Kunstlicht so richtig zur Geltung kommen. Man merkt, das Meer hatte eine lange Evolutionszeit zur Verfügung. Jeden Freitagabend gibt’s „Movie Night“ im Mimpi. Nach dem Nachtessen läuft auf einem aufgespannten Bettlaken draussen „Lucy“, unser zweiter Film in diesem Jahr..

 

18.4.2015 Bali

Letzter Tag Tauchen in Menjangan. Unsere Wünsche sind dem Tauchteam heilig. Da wir wegen dem Flug morgen nicht mehr allzu tief tauchen sollten, wählen wir das Westriff zwischen Anker Point und dem Drop-Off für den Eel Garden und die Felsen und Hügel beim Eel Garden. Wir tauchen wieder in ein volles Aquarium, mit dichten Fischschwärmen und Korallen. Das Westriff wurde offenbar vor vielen Jahren zerbombt, die Korallen erholen sich nur sehr langsam. Fischer nutzten in der Vergangenheit sehr oft Dynamitbomben zum fischen. Mit einer Bombe holte er sich viele Kilos Fische herauf. Dass er sich damit die Grundlage für seinen Beruf zerstörte, war er sich nicht bewusst, denn über 90% der toten Fische sanken nämlich zu Boden und gingen verloren, Zusätzlich wurde die Korallenwelt total zerstört, die Nahrungsgrundlage für die Fische. Bomben ist heute verboten, wird aber immer noch gelegentlich illegal durchgeführt. Der Taucher kann den Knall über dutzende Kilometer weit sehr gut hören und fühlen. Die Felsen und Hügel beim Eel Garden glitzern nur so von all den vielen farbigen Fischchen. Versteckt lauern die Jäger: Feuerfische, Juwelen- und andere Barsche. Unter dem Stock finden wir viele Garnelen. Eine Fasanenflunder versteckt sich mit ihrer Tarnung im Sand, nur das seitliche Augenpaar guckt heraus Ein paar Fische verteidigen ihr Revier vehement mit Scheinangriffen. Gegen Ende nimmt die Strömung zu. Zurück im Resort warten wir auf unseren nächsten Termin: 2 ½ Stunden Spa-Entspannung.

Bushmanns lassen es sich gut gehen:  nach unseren letzten beiden Tauchgängen auf Menjangan Island wollen wir das Banyuwedang Water Ceremonial im schönen Spa über uns ergehen lassen. Das Ganze soll 2 1/2 Std dauern, wir sind gespannt. Der tropisch Regen ( sprich wie aus Kübeln gegossen) begleitet uns von der Villa bis zum Spa, trotz grossem Schirm sind wir klitschnass. Ob das bereits zum Water Ceremonial gehört? Begrüsst werden wir mit frisch gepresstem Orangensaft von indonesischen Früchten und einem aromatischen Eislappen, den wir uns ins Gesicht und den Nacken drücken. Bald werden wir abgeholt und in den Therapieraum geführt. Die beiden Liegen sind abgedeckt mit hellbraunem Plastik, es sieht eher nach Schlachthof aus, Messer können wir jedoch keine ausmachen. Nach einer herrlichen Fussmassage mit Meersalz und Limetten gehts rauf auf den Plastik, auf den Bauch, damit man nicht sieht, was da kommt. Jetzt weden wir angepappt mit einer Mischung aus Sandalwood-Sägemehl und Mandelöl, es wird gerubbelt und geschrubbt von unten bis oben, von links nach rechts bis jedes tote Hautschüppchen weg ist und unsere Haut streichelzart und güggelrot ist. Das Sägemehl kommt weg, etwas sehr Kaltes wird aufgeschmiert, es riecht nach Hefe, es ist Kefir. In der Zwischenzeit wird die übergrosse Holzwanne auf der Terrasse direkt bei den Mangroven gefüllt, das Aromatherapy Flower Bath. Wie das aussieht, einfach traumhaft, im Wasser schwimmen Frangipaniblüten, Zitronengras, gelbe und rote Blumenbüschel, kunstvoll geschnittene Pandannussblätter und Orangen-und Limettenscheiben. Wir werden gebeten, samt der Kefirschmiere ins Bad zu steigen und es zu geniessen. Wir werden mit Tamarinden/Turmeric/Honigtee verwöhnt, dann verschwinden die zwei Damen für 20 Minuten. Zuerst werden Limetten und Orangen ausgedrückt, das Zitronengras zwischen die Zehen gesteckt, Blumen in die Haare drapiert, ein Riesengaudi zu dezenter Balimusik, zwitschernden Vögeln und einem schreienden muslimischen Prediger aus dem nahen Dorf. Das Badewasser verfärbt sich milchig-grau, die ausgedrückten Zitrusscheiben und die Blumen sehen nach einiger Zeit ziemlich mitgenommen aus, die Buschfrau denkt an frisch angesetzte, natürliche Blumengülle. Die Massageliegen sind wieder blütenweiss, der Plastik ist weg. Heisse Steine werden auf den Rücken gelegt und hin und her bewegt. Herrlich! Die Balinesinnen wärmen immer wieder ihre Hände an den Steinen und massieren uns mit angewämtem Mandelöl. Die 2 1/2 Std. sind im Nu vorbei. Auf dem Weg zum Restaurant kommen wir uns vor wie zwei frisch eingeölte Poulets kurz vor dem anbraten.

Nach dem Nachtessen packen wir unsere Siebensachen zusammen., Morgen um 8Uhr fahren wir zum Flughafen.

19.4.2015 Bali – Darwin

Früh aufstehen, frühstücken, Abschied nehmen von Freunden. Die Aussage „ wir kommen wieder“ ist fast wie ein Versprechen. Der Fahrer weist auf die 5 Stunden Fahrt bis zum Flughafen hin, am Sonntag sei viel Verkehr zu erwarten. Zuerst geht’s noch zügig den Berg hinauf mit Fotohalten bei Reisfeldern und dem Markt in Begudul. Ab hier geht’s nur noch bergab, auch mit der Geschwindigkeit. Fast möchte man ihm zurufen: „wir wollen noch diese Woche zum Flughafen“. Nach der üblichen Warterei im Flughafen können wir endlich fliegen. Gegen Nordaustralien tauchen wir in dichte Wolken doch Darwin ist fast klar. Bei Dunkelheit treffen wir auf dem CP ein. Kookaburra wartet traurig: jemand hat den Strom abgestellt, die Kühlschränke weisen eine Raumtemperatur von 25°C auf. Die Zusatzbatterie ist leer. Der Nachbar entschuldigt sich, dass er sein Zelt weit über die Grenze aufgebaut hat. Sorry about that! Aber sonst ist er nicht gesprächig mit uns.

20.4.2015 Darwin

Wir haben noch ein paar Dinge zu erledigen: Packnetz für Holz, Bohrer für das Schalterloch in der Spüle, Anti-Mücken-Kerzen, einkaufen für die Weiterreise. Wir finden noch einen Gasbehälter der passen sollte und einen Wasserkessel für Kaffewasser. Vor allem brauchen wir viel Zeit zum umschalten von den Ferien in Bali auf unser Reiseprogramm. Bali tat uns doch sehr gut.

Fortsetzung: Darwin – Broome

2 Gedanken zu „Darwin – Bali – Darwin“

  1. Scho lang nüt meh g’hört vo euch zwei, schön gits nech no. So wie de Bricht uusgfalle isch, heit dir’s jo ganz toll in Bali. By eus isch alles im grüene Berich, s’Konzärt mit sehr guete Feedbacks über d’Bühne brocht worde. Ig warte scho gschpannt uf wieteri Reisebricht vo nech.
    Liebe Gruess u gueti Gsundheit.

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