Darwin – Broome – Durch den Wilden Nordwesten Australiens

21.4.2015 Darwin

Die Nacht ist vernünftig kühl. Um 2 Uhr früh hören wir ein Flugzeug landen. Aha, unsere Reisepartner Margrit und Thomas sind gelandet. Um 10 Uhr treffen wir sie beim Apollo-Vermieter. Freudiges Wiedersehen mit den 2 Frischvermählten. Ihr Camper Trailfinder ist recht gut eingerichtet, etwas klein, aber auf einer guten Grundlage: Toyota Landcruiser Typ 78. Leider sind die Gebrauchsspuren doch bemerkbar nach über 170’000km: 2 Reifen und das Reserverad müssen ersetzt werden. Auf dem CP gibt es einen Willkommenstrunk und ein kleines Salatbüffet. Am Nachmittag fahren wir in die Stadt für weitere Einkäufe. Beim Sing-Sang der Mücken besprechen wir die geplante Reiseroute. Die Strecke von Darwin nach Broome lockt zu zahlreichen Abstechern und wird dadurch fast 5000km lang, das in 35 Tagen. Wir werden sehen, was daraus wird. Reisen sollte nicht zu anstrengend werden sondern ein Genuss sein.

22.4.2015 Darwin – Wangi Falls

FLUGLÄRM ! VERKEHRSLÄRM ! BRANDGERUCH ! Die Sonne brennt im Osten ein rotes Feuerwerk in die Dämmerung. Träumen ist vorbei. Nicht ganz: ein Blatt am Baum vor dem Fenster sieht aus wie ein Huhn – genau wie die Insel Bali. Träumen! Heute müssen wir um 10 Uhr den CP verlassen, „strictly !“ Margrit und Thomas haben ihre 1001 Sachen verstaut. Sie versuchen sich noch in dichtester-Kugelpackung: wie bringe ich die vielen grossen Sachen auf kleinstem Raum unter. Wir haben gut lachen: seit vier Monaten optimieren wir diese Probleme. Wir fahren zügig auf dem Stuart Highway Richtung Wangi Falls im Litchfield NP. Wir wählen die Route über die Dirt Road, das gibt den Beiden einen kleinen Vorgeschmack, was noch kommen könnte. Auf dem CP Wangi Falls geniessen wir mal zuerst die Ankunft mit einem Apéro, machen aber nachher die Tour rund um die Fälle durch den Monsunwald aufs Tabletop. Eine fast 1m lange dünne, gelbe Schlange mit grauem Kopf schaut uns interessiert ins Gesicht.. Am Abend gibt es Lammsteak mit Gemüse vom BBQ-Grill.

23.4.2015 Wangi Falls – Florence Fall

Der Platz ist ruhig, nur das Rauschen des Wasserfalls ist zu hören. Am Morgen grüsst der Kookaburra, nein, nicht schon wieder unseren Kooka auslachen!. Heute haben wir Zeit. Langsames Aufstehen, langes z’Mörgele mit Spiegelei & Speck. Der Weg führt uns zum Tolmer Fall. Diesmal sehen wir die Naturbrücke über dem Canyon. Ein kurzer Walk durch den Dschungel zurück zum Parkplatz. Nächster Halt: Florence Fall CP.. Wir besetzen den 2.besten Platz. Ein Gedränge am Abend ist zu erwarten. Endlich das Bad im Buley Rockpool. Herrlich erfrischend. Ein junger Kormoran jagt einen kleinen Waran. Dabei lässt er sich nicht stören vom Fotographen. Weiter zum Florence Fall, die Treppe hinunter ins frische Wasser, spielen mit dem Wasserfall. Den Weg zum Parkplatz nehmen wir über den Shady Creek. Am Abend grillen am Lagerfeuer, fein . Danke an die Küchenmannschaft.

24.4.2015 Florence Falls – Marrakai-Track – Mary River CP

Im Osten geht die Sonne in einem roten Feuerball auf. Draussen vor dem Fenster fliegen die Moskitos herum, sie warten auf ihren Morgentrunk. Recht „früh“ machen wir uns auf den Weg Kurzer Halt bei den „Magnetic Mounds: Termitenstöcke in Plattenform, die alle Nord-Süd ausgerichtet sind für ein gutes Hitze-Management. Wir haben eine unsichere Strecke vor uns: eine „Grab’sche Abkürzung“. Statt auf dem Asphalt-Highway (Stuart / Arnhem) wollen wir den direkten Marrakai-Track benützen. Gemäss Info sollte er offen sein für „Vehicles with high clearance“. Haben wir ja beide. Auf unserem GPS ist er nicht verzeichnet, auf der Detailkarte als ganz kleines Strichlein. Warten wir’s ab, es wird schon gehen. Beim Bennet Lake Resort liegt eine dicke Schlange auf der Strasse. Roadkill. Dann wird der Weg „rough“, aber immer noch gut. Die Weiterfahrt geht zügig voran. Wir kreuzen einen entgegenkommenden Landcruiser: „The track is ok, 2-3 river crossings but with our cars no problem”. Der Adelaide River fliesst immer noch recht stark, ist etwa 50cm tief, croc-warning. Die Wassertaufe für Thomas. Der Rest der Strecke ist fast „Nasenwasser“, der Grader, das ist die Maschine für das Samtfeeling auf der Strasse, immer noch an der Arbeit. Gute Arbeit, Grader-Crew! Ein dicker Roadtrain nimmt uns die Sicht für eine Minute lang total. Brolgas und weisse Reiher fliehen vor Kookaburra. Schon sind wir auf dem Arnhem Highway, machen einen kurzen Halt im Corroboree Park. Die Chicken-and-Gravie-Roll sieht viel schlimmer aus, als sie schmeckt. Wir bleiben im Mary River Resort auf dem CP. Ein kurzer Walk führt uns durch den Bamboo-Dschungel. „Stay away from the River, Saltwater Crocs have been sighted“. Die Nacht ist ruhig, ein paar Schnarcher in weiterer Umgebung.

25.4.2015 Mary River – Nourlangie – Muirella Park            

Kreidebleich, fast verstört kommt Thomas von der Toilette zurück und zeigt mit entsetzten Augen auf seinen Ringfinger: „schon drei mal bin ich den Weg hin und her gegangen, aber ich habe ihn nicht gefunden“. Der neue Ehering ist verloren. Nach 14 Tagen im Ehebund! Logisches Denken einschalten: wo hast Du ihn weggenommen? Wohin hast du ihn gelegt, bist du sicher? Könnte er nicht auch im Neçessaire sicher abgelegt sein? Die Spannung fällt in sich zusammen: der Ring ist wieder da. Kein neuer Krisenherd in der Welt.

Wir feiern ANZAC-Day: schon Tage vorher wird er gepriesen, die Aussies gedenken den gefallenen Toten im 2. Weltkrieg.  Die Leute haben einen freien Tag, nutzen ihn für ein Picnic im Grünen oder fahren zu einer Gedenkstätte zum Defilée, zum Fahne hissen und Hymne singen. Meist wird den Besuchern auch gleich noch das Gratisfrühstück serviert, weil die Festivitäten in aller Hergottsfrühe beginnen. Wir vier Weltenbummler sehen eine Fahnenhissung, inklusiver Rede eines Hochdekorierten während unseres Lunches in Cooinda. Eigentlich ist für uns dieser Tag abgehakt. Erst in der Dunkelheit auf dem Campingplatz beschliessen wir eine angemessene ANZAC-Feier. Im Fundus haben Bushies noch Tasmanischen Rauchlachs, Sour Cream und Horseradish, Kapern, Zwiebelringe, frischen Toast und „Chlöpfmoscht“, auch die Schampuskelche in echt Plastik fehlen nicht. Bei der Landeshymne hapert es gewaltig, wir stimmen mal „Trittst im Morgenrot….“ an, das passt nicht, wir versuchen die amerikanische, geht auch nicht, wir lassen den Gesang weg und wünschen allen Aussies Happy ANZAC Day!

Hurra, die Old Jim-Jim Road ist offen. Sie war schon lange auf dem Radar, aber geschlossen. Sie führt quer durch den Kakadu NP, zuerst durch mitlitärisches Sperrgebitet. Das Militär hat ihren Teil gut ausgebaut, asphaltiert. Im Park kommt sicher der erwartete Track. Die Landschft ist unerwartet hügelig, keine „Flat-Planes“, mit lockerem Wald besetzt. Der South Alligator River ist etwa 50cm tief, kein Problem für uns. Der Barramundie Creek sieht unsicher aus: tiefer Sand am Ufer. Also Geländegang rein und durchziehen. Die Motoren arbeiten kräftig, auch kein Problem. Noch ein paar Pfützen, schon sind wir auf dem Kakadu Highway. Das war also die Old Jim-Jim Road: gut ausgebaut, sauber herausgeputzt für die Reisesaison. High Clearance für die Flussdurchfahrten sonst nicht mal Corrugations, kein „Wild-West-Track“. Wir halten im Cooimba Resort beim Yellow Waters. Wir müssen die Parkkarte lösen: sie haben noch keine: „sorry about that“, wir sollen ins Bowali Center in Jabiru gehen. Den Umweg machen wir nicht! Wir besetzen im völlig leeren Muirella Park 2 Plätze und fahren zum Nourlangie Rock. Der Ranger ist am „bubelen: überall legt er Feuer, der Wald brennt fleckenweise, damit wird ein grosser Waldbrand verhindert. Über den Feuerstellen kreisen die Raubvögel, gucken gespannt auf den Boden: flüchtende Viecher sind ein gefundenes Fressen. Der kurze Track durch die Felsen führt an Jahrtausende alten Lagerplätzen der Aborigines vorbei mit weltbekannten Felsmalereien. Auf dem Nawurlandia-Lookout warten wir auf die tiefstehende Sonne. Der Rock leuchtet rot in die weite Landschaft hinein. In der Nacht fahren wir zum CP zurück. Ein junger Australian Bustard fliegt vor Thomas auf dem Weg, bleibt, wenn er stoppt, fliegt weiter, ein Spiel? Das Z’Nacht wird dekadent: geräucherter Lachs auf Toastbrot, mit Rettich-Sour-Cream und Champagner (nun ja, es ist ein Aussi-Moscato-Schaumwein), siehe ANZAC Day.

26.4.2015 Muirella Park – Ubirr Rock

Die Mücken waren recht aggressiv, aber wir haben sie überlebt. Beim Bowali-Center kaufen wir die Parkkarten und orientieren uns über Geologie, Biologie und Geschichte des Kakadu NP. Die Felsenstrukturen sind über 2 ½ Milliarden Jahre alt und gehören damit zu den ältesten in der Welt. Weiter zum Ubirr Rock: eine Gruppe grosser Felsklötze in der Tiefeben, ehemalige Inseln eines flachen Meeres. Die Aborigines haben sie seit Jahrtausenden besucht, bemalt und als Lehrplatz für die Jungen benutzt. Die Touristen kommen jedoch ebenfalls wegen den umwerfenden Sonnenuntergängen: grüne Grasflächen, rote Felsen und Weite mit dem untergehenden Feuerball. Heute ist die Sonne leicht bedeckt mit Wolken, die Stimmung ist im Eimer. Wir bleiben auf dem CP in der Nähe.

DSG_5008_Bildgröße ändern DSG_5010_Bildgröße ändern BEWARE OF MOSKITOS !

Der Kampf gegen die Mücken ist aussichtslos, nicht mal das grosse BBQ-Feuer hilft dagegen. Wenigstens mundet das Lammsteak auf seinem Gemüsebett.

27.4.2015 Ubirr Rock – Mary River Roadhouse

Heute hat die Buschfrau etwas vor, ein ordentliches Blumensträusschen pflücken noch bevor das Geburtstagskind aufsteht. Ein paar Gräser und drei gelbe Blümchen sind die Ausbeute, das Ganze wird in den Waschmittel-Messbecher gestellt. Wo nehmen wir die Kerze her, die Mückenkerze will nicht passen. Zum Glück führen wir noch Rechaudkerzen mit, sie sind zwar in der gewaltigen Hitze im Sommer unförmig geschmolzen, aber Kerzen müssen sein! Die Margrit kommt, wir stimmen „Happy Birthday“ an, viiiieeeel zu tief, aber von Herzen. Alles Gute Margrit! Wenn nur nicht diese Mücken wären. Wir haben genug! Raus aus dem Kakadu! In Jabiru kaufen wir das Notwendigste ein und fahren los. Das GPS zeigt 200-350km, je nach Ziel. In Cooinda kurzer Halt am Buffet, dann weiterrasen. Kurzer Abstecher beim Bukbukluk, schon wegen dem Namen lohnt sich der Ausblick auf den grossen Kakadu-NP. Wir bleiben im Mary River Roadhouse, werden „erwartet“ von 2 lustigen rauchenden Frauen. Zum Z’nacht frittieren sie uns weiche Pommes unter einem Sandwich, je nach Belieben mit Croc oder Steak. Das Geburtstagskind wagt sich an Crocodile Burger. Neugierige Vögel wagen sich auf unseren Kookaburra.

28.4.2015 Mary River – Edith Falls

Endlich mal keine Mücken! Wir schlafen den Schlaf des Gerechten. Nach dem ausgiebigen Frühstück fahren wir Richtung Pine Creek über die Hügel des Mary River Tales. In Pine Creek halten wir auf dem Ausguck über der alten Goldmine an. Weiter auf dem Stuart Highway nach Süden. Ein „Oversize“ Transport kommt uns entgegen. Er braucht die ganze Strassenbreite für sein Fertighaus. Auf dem CP Edith Falls ist mehr Betrieb als beim letzten Besuch. Wir finden doch noch einen guten Platz. Der See beim CP ist offen: „There are only freshies around, no problem with swimming“. Nach einer kurzen Stärkung ziehen wir den „Upper Pool“ vor, die „freshies“ (Süsswasserkrokodile) haben spitze Zähne. Der Wasserstand ist zurückgegangen, fast keine Leute und angenehm frisches, sauberes Wasser locken uns förmlich in den Pool. Herrlich, diese Kühle nach der Hitze. Den Rückweg gehen wir über den Rundweg mit schönem Ausblick auf die Fälle. Zum Z’nacht: Känguruh mit Kürbis vom BBQ.

29.4.2015 Edith Falls – Katherine Gorge

Direkte, zügige Fahrt von Edith Falls zur Katherine Gorge im Nitmiluk NP. Die Schluchten wurden vom Katherine River über einen Zeitraum von einer Milliarden Jahren ins Arnhem-Plateau gegraben, ein 12km langes System von 13 Schluchten mit bis zu 70m hohen Sandsteinfelswänden. Wir buchen eine zweistündige Bootsfahrt durch die 2 ersten Schluchten. Drei recht grosse Süsswasserkrokodile zeigen sich gemäss Programm. Die Schluchten sind mit ihren senkrechten, glatt geschliffenen Felsen eindrücklich. Beim Eingang warten die Flughunde auf den Abend. Statt kochen verpflegen wir uns im Poolrestaurant am Büffet mit Barramundi und Steak. Wieder einmal Internetkontakt, Zeit für Mails und Tagi.

30.4.2015 Katherine Gorge – Katherine

Die Nacht ist recht kühl, 14°C, man kuschelt näher zueinander. Am Morgen einen dicken langärmligen Pullover anziehen, wenigstens bis die Sonne durchbrennt, dann gehen die Kleider in die Wäsche. Lazy day! Kurzer Trip nach Katherine und retablieren: Wäsche waschen , Gas flicken, Wasser flicken, Wasserfilter wechseln, Kamera flicken, Seelen flicken. Nein, nein, wir sind alle ok, wir vertragen uns wie eh und je. Die Mückenschäden beginnen zu verheilen, die Lippenblasen heilen nur langsam und Kookaburra läuft immer noch wie frisch geschmiert. Endlich Gas in der Küche, endlich wieder laufendes Wasser und die Kamera hat halt schon Einiges hinter sich an Erlebnissen und schlechter Behandlung. Wäsche waschen ist für den Buschmann einfach: er könnte stundenlang zusehen, wie sie trocknet und zusammengelegt wird, ein Riesenhaufen, wo soll das nur wieder versorgt werden? Einkaufen „in der Stadt“ für die Weiterfahrt. Wir werden in den nächsten 2 Wochen nur wenige Einkaufsmöglichkeiten haben. Vor dem Eindunkeln laufen wir zu den Hot Springs von Katherine. Welch eine Überraschung! Die machen den Hot Springs in Mataraka gehörig Konkurrenz! Aus einem grossen Loch quillt klares, warmes Wasser (etwa 30°C) aus dem Boden und durchfliesst lange Swimming Pools. Ein Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Es ersetzt den langen Weg nach Mataranka und zurück. Nachtessen im Barra-Caffee beim CP. Riesige Portionen für den grossen Hunger. Wir haben uns vorgenommen, morgen bei Tagesanbruch nochmals in die Hot Springs zu steigen. Wir werden ja sehen, wer bei 14 Grad Lufttemperatur im Badeanzug den Weg unter die Füsse nimmt, statt noch eine Viertelstunde unter der warmen Daunendecke zu bleiben!

1.5.2015 Katherine – Bullita Homestead

Heute liegt eine lange Strecke vor uns. Doch zuerst wollen wir die Hot Springs von Katherine nochmals bei Tag geniessen. Und wie! Das warme Wasser am kühlen Morgen wirkt fast heiss. Die Anlage ist bei Tag noch grösser. Mehrere Pools und ein kleiner „Wasserfall“ zum Runterrutschen wirken wie ein Jungbrunnen. Wir planschen herum, schwimmen, tauchen, geniessen. Die Fahrt auf dem Victoria Highway wird rassig runtergespult. Die Landschaft wirkt ganz anders als vor 6 Wochen: das grüne Gras ist gelb, viele Teile sind abgebrannt, die Rangers müssen mit dem Abbrennen vorwärts machen, das dürre Material sammelt sich an. Ein grosser „Oversize-Roadtrain“ beansprucht die ganze Strassenbreite mit seinen Minentransportern. Kurzer Halt im Victoria Roadhouse, Zwischenverpflegung und weiter bis zum Bullita Homestead im Gregory NP. Dichte Rauchwolken liegen in der Ferne in der Luft. Das Wasser der Bäche ist drastisch zurückgegangen. Sogar die Limestone Gorge ist partiell zugänglich. Ein heller Mond und ein Lagerfeuer und dicke Pullovers machen den Abend angenehm.

2.5.2015 Bullita Homestead – Timber Creek

Die Nacht ist ruhig, abgesehen vom Generator des Rangers, den man nur mit guten Ohren hört und dem Rauchqualm, nicht von unserer Feuerstelle sondern von den gelegten Waldbränden. Wir riechen wie Rauchwürste. Unsere Nachbarn auf dem CP, Joke und Hans von Holland fahren mit dem Landcruiser ihres Sohnes im Northern Territory herum. Er wohnt in Kunnunura. Sie sind an „unseren Moskitos“ aus dem Kakadu NP interessiert.

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Wir haben Zeit für einen Abstecher in die Limestone Gorge.

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Der Weg ist erst frei bis zum Parkplatz bei den „Calzit Flows“: reiner, weisser Calzit kristallisiert an der Oberfläche und bildet kristalline Wasserfälle. Die Limestone Gorge ist in uraltes Dolomit-Gestein eingegraben. Die Felsen bizarr spitzig ausgewaschen.

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Der Weg durch die Schlucht braucht noch viel Knochenarbeit. Im Moment wächst hohes Gras in diesem „Bachbett“. Diesen Weg müsste Veith vielleicht nicht nur mit der linken Hand fahren. Die Bachdurchfahrten nutzen wir für eine gründliche Reinigung der Frontscheibe: das Wasser spritzt nur so! Wir bleiben im Roadhouse in Timber Creek. Gegen Abend wird Attraktion geboten, Croc-feeding: im Fluss werden Süsswasserkrokodile gefüttert.

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Sie kennen das schon und warten geduldig auf den Speck und das Hühnerfleisch. Die spitzen Zähne fordern Respekt, ihre Schnauze klappert wie 2 Bretter, wenn sie nach dem Fleisch schnappen.

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Auf den Bäumen warten die Bussarde, bis sie an der Reihe sind für die Vorstellung und die Flughunde warten die finstere Nacht ab für ihren Ausflug, nein es sind keine kleinen Draculas.

3.5.2015 Timber Creek – Keep River NP

Unsere Nachbarn brechen schon früh auf. Timber Creek ist eine Durchgangsstation, kein beschaulicher CP zum länger bleiben, obschon die Anlagen und die Umgebung einladend sind. Wir nehmens noch gemütlich, die Tagesstrecke ist zwar über 200km. Zügig fahren wir auf dem Victoria Highway nach Westen. Kurzer Halt beim Gregory Tree, ein grosser Boab, markiert von Gregory auf seinen ersten Expeditionen in dieser Gegend. Die Landschaft erinnert wieder an frühere Zeiten: in der Ferne ein Waldrand aber in der Nähe lockerer Busch. Im Keep River NP besuchen wir zuerst die Cockatoo Lagoon. Sie ist voll von Teichlilien, Jabirus, weisse und graue Reiher waten im Wasser. Auf dem Ginger’s Hill finden wir ein Gemäuer der Aboriginies, das als Versteck für die Jagd auf Raubvögel benutzt wurde: der Jäger versteckt sich unter Ästen und lockt mit einem Feuer und Federn auf einem Stecken die Vögel heran, bis er sie erlegen kann. Unser Nachtlager schlagen wir auf dem Gurrandalng Campground (=Brolga) auf. Bald brennt unser Lagerfeuer. Am Berg lodern Feuer, mal ruhig, mal energisch. Der Berg dahinter wird von Vollmond und Feuer magisch beleuchtet. Die Nachbar-Familie mit Kleinkindern packt vor Mitternacht ihre Sachen, sie wohnen in Kununurra und wollen kein Risiko eingehen. Sie patroullieren ebenfalls auf der Strasse. Wir machen die Fahrzeuge soweit marschbereit, dass wir in 10 Minuten den Platz verlassen könnten. In der Dunkelheit sehen die Waldbrände bedrohlich aus, die meterhohen Flammen züngeln sich in Windeseile den Berg hinunter. Zwischen dem Campground und dem Brand liegt ein breiter Feldweg. Das dürre Gras reicht jedoch bis an den Rand. Ob das Feuer bei der Strasse Halt macht? Buschmann kontrolliert die Wegränder und findet die Situation momentan überschaubar. In weiter Ferne sehen wir Rauchschwaden aufsteigen, ein neuer Brandherd, der Himmel verfärbt sich auch auf jener Seite orange. Uns Ladies ist es, ehrlich gesagt, nicht so ganz wohl, die beiden Buschmänner nehmens gelassener. Letztendlich steigen wir alle in die Betten. Hand aufs Herz, so ganz ruhig und entspannt verläuft unsere Nacht nicht!

4.5.2015 Keep River NP

Die Nacht wird etwas unruhig: wo brennt das Feuer? Kommt es näher? Es lodert zuerst hoch oben und gegen Norden, weg von uns. Also beruhigt einschlafen. Gegen Morgen drückt die Blase: Hoppla, ganz nah heller Feuerschein und dann hohe Flammen, wir können noch beruhigt sein: der Wind hilft uns. Unser Lagerfeuer ist zwar erloschen aber noch heiss. Ein paar Gräser, kleine Ästchen und schon haben wir eine Kochstelle. Sie ermuntert uns zu Outback-Spiegelei mit Speck: die heisse Eisenplatte wird mit Alufolie abgedeckt, das Brot getoastet und der Speck gebraten. Die Eier kommen in Alu-Schalen. Fein!

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Vor der Abfahrt wollen wir noch die Gurrangdalng-Rundtour machen. Das Feuer ist weit genug weg.

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Die Felslandschaft ist prachtvoll, die Spuren des gestrigen Feuers klar: alles weggebrannt, sieht so die Hölle aus?

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Zurück beim CP stellen wir plötzlich fest, dass das Feuer einen neuen Weg eingeschlagen hat: 10 Minuten später ist der Rückweg der Tour unter loderndem Feuer. Glück gehabt!

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Wir fahren zur Keep River Schlucht und machen den Jinimum Walk. Aboriginals haben dort in den letzten Jahrtausenden unter Felsüberhängen ihr Lager aufgeschlagen (Erinnert ans Kesslerloch bei Schaffhausen). Auf dem Weg zum Jarnem CP sammeln wir Holz für’s Lagerfeuer. Den Nachmittag verbringen wir mit dösen und lesen.

5.5.2015 Keep River NP – Kununurra

Nach den Outback-Spiegeleiern machen wir uns auf den Jarnem-Rundweg zum Ausguck auf den Weg, zuerst durch lockeren Busch mit hohem Gras (wann wird das wohl abgebrannt?) dann steigen wir durch die Felsen auf den Berg hinauf.

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Ein schöner Rundblick auf das Keep River Tal und die Berge entschadigt die Mühe.

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Den Rückweg wählen wir durch die Nigli Gap, ein wunderschöner enger Taleinschnitt mit hohen, ausgewaschenen Sandsteinfelsen und dichtem Palmenbestand (Pandanus und Livistonia Palmen).

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Unter den Felsüberhängen lagerten früher die Aborigines. Ein paar Zeichnungen zeugen davon. Die Felsen gleichen den Bienenstöcken in den Bungle-Bungles. Erinnerungen an unseren Trip vor 20 Jahren kommen auf. Wir sind alle e chli groggy, hängen für ein paar Minuten in den Stühlen, anschliessend müssen die Buschfrauen noch den Abwaschberg verschaffen, weil sie am Abend vorher viiieeel zu faul dazu waren. Nach dem Zusammenpacken „rasen“ wir nach Kununurra. Am Grenzübergang nach Western Australia müssen wir das restliche Gemüse (2 Zwiebeln) deponieren und bezeugen, dass wir weder Früchte noch Gemüse schmuggeln. Wir „bschiissen“ nicht, keine Avocados, Orangen oder Zucchettis unter dem Pulli! Die Quarantänebestimmungen sind sehr streng. Wir gewinnen 1½ Stunden zurück, dafür geht die Sonne schon um ¼ nach fünf Uhr unter. Wir bleiben im Hidden Valley Caravan Park.

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Direkt hinter dem CP liegen die Felsen des Hidden Valleys im untergehenden Sonnenlicht.

6.5.2015 Kununurra – Purnululu

Mit der Zeitverschiebung NT – WA sind wir schon um 6 Uhr wach. Das hilft uns die Strecke über 300km rasch anzugehen. Kurz die Tanks nachfüllen und ab auf den Northern Highway. Zwischenstop in Warnum / Turkey Creek. Nach der Abzweigung Richtung Purnululu fordert uns der 4WD-Track heraus: viel Corrugation, grobe, spitze Steine und Kurven, Kurven, Kurven….Wenigstens haben die Grader aus dem früheren Feldweg einen anständigen Track gemacht. Ein paar Wasserquerungen und schon sind wir im Tourist Information Center. Die Dame am Schalter erklärt mit höchster Begeisterung die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten im Park. Sie ist fast enttäuscht, dass wir schon vor 20 Jahren hier waren. Der CP bietet grosszügigen Platz, ist jedoch sehr einfach eingerichtet. Nach dem Apero fehren wir zum Sunset-View Point und warten auf den farbigen Sonnenuntergang.

7.5.2015 Purnululu

Heute ist ein grosser Tag! Die schönsten Seiten der Bungle-Bungle stehen auf dem Programm: Heliflug über den NP, Domes, Cathedral Gorge und Piccaninny Creek. Recht früh machen wir uns auf den Weg zum Heliflugplatz. Haben sie einen Heli frei für uns? Wir buchen einen 30-Minutenflug. Das ist zwar nicht das Maximum, aber wir sollten mehr als das Wesentliche sehen. Uns werden die Sicherheitsinstruktionen erleutert und bald hebt der Heli mit uns ab. Hat er Mühe oder fliegt der Pilot einfach nur „süferli“ über den Flugplatz? Hoppla, die erste Kurve, der kann auch anders! Kräftiger Wind strömt an der offenen Tür vorbei, Wir fliegen über die ersten Ausläufer. Herrlich diese Formen und Farben. Unter uns dehnen sich Schluchten, Flussläufe und diese speziellen bienenkorb-ähnlichen Sandsteinberge mit ihren braun-gelb-schwarzen Streifen bis zum Horizont. Ein wirklich bemerkenswerter Bergzug inmitten einer grossen Ebene. Diese Gegend ist zu Fuss fast nicht zugänglich. Der Weg in die Pèiccaninny-Schlucht ist 42km lang, retour. Der Heliflug hat sich, obwohl nicht ganz billig, eindeutig gelohnt. Das sollte niemand missen beim Besuch des Purnululu NP (nein, ich bekommen keinen Rabatt!). Nach der sanften Landung fahren wir zum Piccaninny Parkplatz. Wir beginnen den Walk mit dem Domes-Rundweg durch die eindrücklichen Beehives, vom Boden noch imposanter als von oben. Die weissen Sandsteinschichten sind sind von der Witterung, Eisen und Algen ganz unterschiedlich gelb-rot-braun-schwarz eingefärbt und haben ihre Form von dieser Verwitterung bekommen. Der Weg in die Kathedral Gorge fängt behutsam an, entlang dem ausgewaschnen Bachbett mit Wassermühlen und Wasserpfützen. Dann das grosse Trara: die riesige Höhle mit algenüberzogenem Weiher ist ein magischer Ort. Wir geniessen Zeit und Raum, bevor wir weiter, den Piccaninny Creek flussaufwärts bis zum „Window“ gehen, ein grosser Felsen in Hausformat mit einem Tür-Durchblick. Müde und durstig kehren wir zum CP zurück.

8.5.2015 Purnululu

Heute ein geruhsamerer Tag: Transfer zum Kurrajong-CP und anschliessend zum Stonhenge-Rundweg, ein Display von diversen Pflanzen, wichtig für die Aboriginals. Weiter zum Bloodwood-Ausguck mit schöner Rundumsicht auf die Bungle Bungle Ranges. Unser Tagesziel ist die Echidna-Chasm, ein sehr schmaler Schlitz im Berg. Der Eingang ist noch breit und grün, wird aber sehr rasch schmal mit 150m hohen Konglomerat-Felswänden. Nach kurzer Zeit ist kein himmelblau mehr zu sehen, nur die rot-gelb strahlenden Wände. Es wird dunkler, Felsen sind in den enge Spalt gefallen, der Durchgang wird schwieriger. Ganz zu hinterst (etwa 1km) kommt dann die (erwartete) Überraschung: ein Kessel von 10m Durchmesser ist vom Mittagslicht der Sonne für ½ Stunde hell erleuchtet. Auf dem Rückweg besuchen wir noch den Osmand-Ausguck. Zurück beim CP geniessen wir einen Apéro. Wir wollen heute etwas früh ins Bett, morgen steht wieder eine grosse Etappe an.

9.5.2015 Purnululu – El Questro

Kate & John aus Hobart, unsere Nachbarn, schwärmen von Tasmanien. Dort müssen wir unbedingt hin! Sie geben uns ihre Telephonnummer für alle Fälle. John wird das Velorennen von Derby über die Gibb River Road nach Darwin mitmachen, mit 300 weiteren Angefressenen. Wir hoffen, dass wir nicht in diese Tour de Gibb reingeraten. Mit dem Begleittross kann das recht viel Verkehr geben. Heute wollen wir uns „nur“ nach El Questro verschieben, immerhin 320km, davon 70km Dreckstrasse. Die Kurven des Purnululu-Track faszinieren immer wieder: wie konnte nur eine solche Strasse angelegt werden? Auf dem Northern Highway verändert sich die Landschaft bei Tempo 100 laufend: mal grün, mal verbrannt, mal durch Täler mal durch weite Ebenen. Das Vieh kommt gefährlich nahe an diese Hauptstrasse, immerhin die Nr.1 Australiens. In Warnum tanken wir auf für die nächste Woche: Diesel, Wasser, Früchte. Die Gibb River Road ist von der Abzweigung nach Windham bis zur Abzweigung nach El Questro geteert. Man merkt schon hier, welche Bedeutung diese Farm in der Region hat. Der Weg zur Station ist zwar rough, aber breit und gut ausgebaut. Der Pentecost River kurz vor dem Ziel ist recht breit und tief. Das Resort erinnert an italienische Campingplätze: sehr viele Besucher. Wie sieht das nur in der Saison aus? Die Luxusabsteige bietet alles was das verwöhnte Travellerherz begehrt: Heliflüge vor dem Haus, Bootstouren im nahen River, Wilderness- und Adventure-Touren oder einfach relaxing im Pool und Fluss (ohne Crocs), Walkingvorschläge und sehr viel Natur rundherum. Dazu einen Service „im weissen Livrée“ und Restaurants. Das wollen wir testen.

Heute Samstag ist BBQ-Tag mit Life-Music. Ein Betrieb, wie wir ihn schon lange nicht mehr gewohnt sind. Geschätzte 100 Mitesser sind anwesend. Nicht ganz Mallorca. Wir überleben. Das BBQ ist soso lala, der Ballermann hält bis Mitternacht, ohne uns, an .

 

10.5.2015 El Questro

Wir bleiben eine zweite Nacht, denn heute wollen wir ein paar „Sehenswürdigkeiten“ von El Questro besuchen: zuerst zur El Questro Gorge durch eine tiefe Furt. Die Schlucht ist wirklich bemerkenswert. Tief in die Felsen eingeschnitten, ein Bach mit glasklarem Wasser. Zu Beginn ein grosser Palmenwald und weiter oben ein wunderschöner „hängender Garten“: die ganze Felswand ist über und über mit grünen Farnen bedeckt. Darunter ein Pool mit klarem, grün schimmerndem Wasser unter einem kleinen Wasserfall. Das Bad darin ist wohltuend erfrischend. Der weitere Weg wird als „sehr schwierig mit grossen Felsblöcken“ beschrieben. Wir lassen es sein und kehren zum Parkplatz zurück. Weil wir genügend Zeit haben, machen wir einen Abstecher zur „Moonshine Gorge“. Der Weg dahin ist sehr ruppig, mit spitzen Steinen versetzt. Der kleine Fluss bildet in den flacheren Stellen Tümpel. Ein junges Süsswasserkrokodil nimmt entsetzt reissaus. Eine Schlange verzieht sich ins Gras. Die Motivation sinkt. Grobe Felsbrocken, hohes Gras und „rivercrossings“ geben unseren Begleitern den Rest, Buschmanns wandern noch weiter. Beim letzten Pool, einem langgezogenen, sauberen Teich ist auch unsere Energie aufgebraucht. Das Wasser wird als „Swimming-area“ gepriesen, um halb drei nachmittags liegt es jedoch tief im Schatten, zudem ist es an dieser Stelle nur knöcheltief. Nach einer kurzen Rast treten wir den Rückweg an. Unsere Fuss- und Beinmuskulatur wird richtig durchgeschüttelt, wir geniessen die Wanderung sehr. Das Nachtessen im Steakhouse ist erstklassig. Happy Muttertag!

 

11.5.2015 El Questro – Ellenbrae

Heute wecken uns nicht die Papageien, sondern ein startendes Flugzeug. Offenbar wird ein Kunde dringend nach Darwin geflogen. Der Weg führt uns zuerst zur Zebedee Springs. In einem kleinen Tals versteckt sich hinter einem grossen Palmenwald in den Felsen eine kleine Hotspring. Körperwarmes Wasser dringt aus den Felsen. Die Palmwurzeln lechzen danach wie wir. Mitten in den grossen Felsbrocken finden wir kleine Löcher mit genügend Wasser. Du musst Deine Beine und Arme sorgfältig zwischen den Steinbrocken strecken, dann hast Du ein angenehmes warmes Bad, an einigen Stellen ausgepolstert mit den feinen Palmwurzeln. Herrlich! Wir geniessen dieses Kleinod eine geraume Zeit. Dann geht’s weiter zur Amelie Gorge: der Pool befindet sich zu hinterst in der Schlucht unter einem Wasserfall. Wir müssten 2 ½ bis 3 Stunden rechnen. Wir lassen es sein und fahren zur Gibb River Road. Die ist nun wirklich schon recht gut ausgebaut: steile Strecken sind geteert, Bachdurchfahrten betoniert und der Rest gut befestigt. Kein Vergleich zu früher. Heir werden die Radfahrer nächste Woche schwitzen wegen der Hitze, weniger wegen dem schlechten Weg. Der Pentecost River führt immer noch recht viel Wasser. Die Durchfahrt durch das steinige Bett ist etwas mühsam aber problemlos. In der Home Valley Station genemigen wir einen kleinen Imbiss. Diese Station bietet das volle Touristenprogramm an aber auf einem tieferen Niveau als El Questro. Sie bietet den Aborigials Ausbildungsplätze und ist mehr auf Eco-Tourismus zugeschnitten. Rita und Ruedi aus dem luzernischen finden unseren Spruch richtig, es ist nie zu spät. Sie sind auf dem Weg von Perth nach Darwin mit einem gemieteten Landcruiser. Wir tauschen ein paar Hinweise auf interessante Plätze auf diesem Weg aus. Mitten im Nowhere steht ein Toyota neben der Strasse. Der zukünftige Stationmanager von Gibb River, Michael, sucht Hilfe: er hat an seinem Hinterrad, nach 2 Platten, 5 von 6 Schrauben verloren, resp. abgebrochen. Ein einzige hält das Rad noch in Schach. Noch eine Umdrehung und die ist auch weg! Das Satphone darf in einem ersten Ernstfalleinsatz seine Fähigkeiten beweisen. Michael kann die notwendige Hilfe von Kununnara anfordern. Fü’r die lange Warterei ist er gut gerüstet: er hat sein ganzes Hab und Gut dabei: den letzten Job hat er aufgegeben uns sollte heute seinen neuen Job in Gibb River antreten. Die müssen sich halt noch ein wenig gedulden. Der Durack River führt ebenfalls viel Wasser, die Durchfahrt auch hier tief, ruppig aber problemlos. Bei der EllenbraeStation geniessen wir die berühmten Ellenbrae-Scones mit Doppelrahm und Konfitüre. Die Station ist sehr familiär eingerichtet: Selbstbedienung mit Kaffe und Tee. Von der Terasse können wir den tropischen Naturgarten geniessen und die trinkenden kleinen Vögel beobachten. Der CP befindent ist sehr rustikal eingerichtet: unter einem Dach befindet sich die „Warmwasseraufbereiteungsanlage“: ein grosser Holzofen aus Fässern heizt das Bachwasser vom nahen Pool auf. Das Badezimmer bietet Dusche und Badewanne sowie ein WC mit Wasserspühlung. Wir suchen noch etwas Brennholz für das Lagerfeuer. Wir haben heute keinen Hunger und keine Lust zum Kochen.

 

12.5.2015 Ellenbrae – Drysdale

Ellenbrae ist einmalig mit seinen sanitären Anlagen:Heisswasser vom „Donkey“, Badewanne auf den hohen Sockel, beim WC steigt man auf den Thron, das BBQ kommt vom Fass. Wir fahren auf der gut ausgebauten GGR (Gibb River Road) weiter mit einem Schnitt von 80km/hr. Sie ist wirklich nicht mehr das Schreckgespenst von früher aber immer noch spannend in der Weite des Kimberley. Wandering Stock: eine Kuhherde trottet in Einerkolonne gemächlich zum nahen Wasser Reservoir: In torckenen Zeiten kann diese Tour sehr lang werden, sogar tödlich enden. Kimberley ist eine „flache Gebirgslandschaft“ aus uralten Gesteinen (über 1.9 Milliarden Jahre alt). Flache Flusslandschaften wechseln mit „Tafelbergen“ ab, flache Überreste von Hochebenen. Immer wieder folgen tiefe Einschnitte mit faszinierenden Felsenstrukturen. Die grösse der Flussbette deuten auf die hohen Niederschläge in der Wetseason hin. Wir biegen nach Norden Richtung Kalumburu ab und bleiben in Drysdale. Der Weg zum Mitchell Plateau sei gesperrt wegen Feuern venehmen wir. Zudem müssen wir die Dachfedern-Aufhängung des Apollo reparieren. Der CP am Minors Pool ist fast leer und sehr ruhig.

 

13.5.2015 Drysdale – Mt. Elisabeth

Wir erwachen schon recht früh, das Themometer zeigt 14.5°C an. Nur unter der Bettdecke ist es schön warm. Trotzdem, die Blase drückt und die Sonne scheint am Horizont. Zeit für ein paar Morgenfotos am Minors Pool des Drysdale Rivers. Wow, für die klammen Finger ist das Wasser „seichlau“. Sofort die Badehosen holen! Bei dieser Kälte muss das ja ein wunderbares wärmendes Bad geben. Nun, in Badehosen fühlt sich das aber ganz anders an. Nicht so kalt wie die Aare in Bern, aber doch s e h r erfrischend. Statt frischfröhliches Schwimmen bleibt ein kurzes Schwaderen im Fluss. Eigentlich wollten wir heute zum Mitchell Plateau. Wir erkundigen uns beim Homestead: no news! Ein junges Aussipaar kommt gerade von den Mitchell Falls zurück: Kurz nachdem sie das Plateau beim King Edvard River verlassen hatten, wurde die Strasse geschlossen und sie sei heute immer noch zu gewesen. Kurzerhand entschliessnd wir uns für einen Rundflug in den Kimberleys. Von Drysdale via Prince Regent River, Küste zu den Mitchell Falls und zurück zum Homestead. Ganze 2 ½ Stunden zu viert im Flächenflugzeug. Der Start ist ruppig: Gegenwind mit Tubulenzen. Das kleine Ding schaukelt auf und ab, hin und her. Der Pilot hat uns die Chotzbeutel genau erklärt! Bald fliegen wir begeistert über die Kimberley-Landschaft: lockerer Wald oder Busch soweit das Auge reicht, flach, in der Ferne ein paar Tafelberge. Wir fliegen entlang dem schnurgeraden Prince Regent River bis zum Meer, vorbei an hohen Wasserfällen, tiefen Schluchten, verästelten Flüssen. Der Pilot erklärt uns die Gegend und erzählt die Geschichte der Farm und der Region. Die Gegend des Prince Regent Rivers ist nur durch die Luft oder mit dem Schiff erreichbar, noch fast völlig unberührt, mit einem Luxus Resort. Vor einigen Jahren ist eine Touristin von einem Krokodil aus dem Boot ins Wasser gerisssen worden und unter Baumstämmen versteckt worden, damit der Leichnam „nachreift“ zum Verzehr. Hilfe war nicht möglich denn weitere Krokodile griffen das Boot an. Das Meer leuchtet trüb-türkisfarbig. Inseln mit hohen Felsen und schönen Stränden liegen vor der Küste. Der Pilot erwähnt aber immer wieder Krokodile, Haie, Quallen. Somit sind die Strände virtuell schön. Beim Donkins Hill Fall fliegt er eine Bretzelform, damit alle eine gute Fotoposition erhalten. Bald fliegen wir über die Mitchell Falls. Von oben ist erst die ganze Schönheit dieser Wasserfälle zu erkennen. Auf dem Zufahrtsweg sind die meisten Feuer erloschen, in der Ferne sehen wir jedoch dichte Rauchwolken aufsteigen. Zum Glück ist der Flug bald zu Ende, Müdigkeit macht sich breit und der Magen beginnt zu rumoren. Es hat noch gereicht bis zur Landung. Der Flug hat sich eindeutig gelohnt. Die Kimberleys haben ein anderes Gesicht bekommen. Die Mitchell Falls haben wir trotz geschlossener Strasse gesehen und der mysteriöse Prince Regent River hat sein Geheimnis offenbart. Nach einem Imbiss fahren wir zurück zur Gibb River Road und weiter Richtung Mt. Elisabeth. Weil wir recht spät dran sind und die Strasse gut ausgebaut ist, „sausen“ wir mit 80km/h über die Corrugations und samtene Strecken durch die Busch-Wälder der Kimberleys, durchqueren Flüsse auf Betonübergängen, verlangsamen die Fahrt wenn Rinder oder Känguruhs neben der Strasse grasen. Plötzlich ein scharfer Stopp: Buschmann hat fast eine Schlange überfahren. Die lässt er sich nicht entgehen. Mit Kamera und einem langen Holzstecken nähert er sich dem Ungetüm: etwa 8cm dick, 2m lang, grau-beige: eine Mulga? Sie gehört zu den 10 „deadliest Australiens“. Sie liegt benommen auf der Strasse. Verletzt? Sie reagiert auf Berührung und schnellt nach vorne aber sie lässt sich unbeweglich von der Strasse tragen. Sie hat offenbar einen heftigen Schlag am Kopf erlitten. Dieser Schlange möchte man nicht unverhofft begegnen, wenn sie unverletzt wäre. Die strömt Kraft aus! Wir zweigen kurz zur Gibb River Station ab. Michael, der neue Manager, ist gestern verpätet angekommen, Sein Rad konnte repariert werden. Der Weg nach Mt Elisabeth ist ruppiger, die tiefstehende Sonne blendet, das Fahren wird mühsamer. Im Homestead sind wir willkommen. Der CP ist rustikal, einfach ein Buschcamp. Ein Lagerfeuer vertreibt die durchdringende Kälte etwas. Buschmann verletzt sich: Trotz der langen Tagesetappe sammeln wir eifrig Holz für unser Lagerfeuer, es braucht verschiedene Hölzer, kleine dünne, mittlere und grobe. Der Buschmann schleppt einen langen Baumstamm an, wir bezweifeln, dass wir den ohne Säge kleinkriegen werden. Falsch geraten, der Buschmann, eher Herkules, Tarzan, Superman und andere Helden zusammen, stemmt den Stamm hoch. Mit einem Urschrei schmettert er ihn zu Boden und rechnet nicht damit, dass sich das Holz zu wehren weiss. Fazit: zwei blutende Schrammen unterhalb des Auges und der Oberlippe und ein Bluterguss unter dem Auge!

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Die Brille finden wir nachträglich unversehrt im Gras. Glück gehabt! Buschmann, wir wissen auch ohne solche „Manöver“, dass Du stark bist! Wer hat da gesagt, in Australien kannst Du warme Kleider vergessen? Die wärmen jetzt den Kleiderschrank zuhause. Hier genügen alle Badetücher nichts, nur die warme Bettdecke. Gute Nacht.

 

14.5.2015 Mt. Elisabeth

Margrit und Thomas wollen heute einen freien Tag geniessen, so wie es sich eben gehört für Frischvermählte, e chli ausspannen, lesen, waschen, schlafen spazieren, fotografieren. Buschmanns haben Lust auf Herausforderung und beschliessen, den 4-WD-Track zur Wunnumurra Gorge und dem Wasserfall unter die Räder zu ziehen. Kookaburra wird sich freuen. Der Track sei nur kurz, aber recht schwierig gemäss Angaben im Farm-Office. Die Literatur nennt den Track ebenfalls „for experienced drivers only“. Das sind wir ja! Wirklich, wir kommen im Geländegang nur sehr langsam vorwärts. Kookaburra schüttelt mehr durcheinander als das Flugzeug gestern. Es geht nicht nur über Stock und Stein sondern über Felsbrocken und durch Löcher, steil rauf und runter Bald sehen wir die Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Schon da? Wir gehen zu Fuss weiter. Der Track geht ja nach dem kurzen Fels-Bachbett weiter. Uns tut gehen gut. Nach 2km kommt der richtige Parkplatz. Aha, der erste Fahrer war etwas ängstlich und alle weiteren Fahrer tun es ihm gleich. Der Wasserfall, der über die Felsenkanten perlt, ist recht gross, 2 Leitern erleichtrn den Abstieg. 500m weiter finden wir Felsenmalereien der besonderen Art. Ob die wirklich von Aborigines gemalt wurden? Im Pool unter dem Wasserfall geniessen wir ein sehr erfrischendes Bad. Der Rückweg verlangt nochmals volle Aufmerksamkeit, einfach in umgekehrter Reihenfolge. Der Buschmann gibt sich, trotz Gesichtsverletzung, souverän, gut gemeistert, Mate! Und Kookaburra? Er lächelt still vor sich hin, auch noch Stunden nach seiner brillanten Arbeit.

 

15.5.2015 Mt. Elisabeth – Bell Gorge

Die Nacht war wieder empfindlich kühl. Zum Glück lässt sich das Feuer von gestern Abend reaktivieren. Wir füllen das BBQ-Eisenrohr mit glühender Holzkohle und furztrockenem Holz. Nach geraumer Zeit brutzeln Speck und Spiegeleier mit Toast auf der Alufolie. Wir fahren zurück zur Gibb River Road und weiter zum Barnett Roadhouse. Die nächste Campiermöglichkeit haben wir erst in der Bell Gorge. Manning Gorge und hier bleiben oder direkt weiterfahren ist die Frage. Gemäss Roadhouse-Info braucht man 3 Stunden plus die Badezeit. Eine Touristin meint, das kann man viel kürzer machen. Für Margrit und Thomas sind die 4 km zu weit, zu heiss, zu steil und sowieso, sie fahren weiter zum nächsten Campingplatz. Buschmanns wollen doch etwas mehr sehen von Australien als nur Campingplätze und entscheiden sich für die Manning-Gorge-Tour. Wir werden uns beim Bell-Gorge-CP treffen. Der Start über den Manning River ist besonders: mit einem Dingi an langer Leine kann man sich über den Fluss hangeln. Nach ¾ Std. Walk über die teilverbrannte Hochebene finden wir den eindrücklichen Wasserfall. Schade haben wir die Badehosen nicht mitgenommen, das frische, klare Wasser ladet zum Bade. Zurück beim Roadhouse essen wir etwas und fahren dann rassig auf der GRR weiter. Die Galvans Gorge lassen wir links und die Adcock Gorge rechts liegen. Die Landschaft ändert sich. Die Phillips Ranges, die Isdel Ranges und die King Leopld Ranges sind Hochplateaus mit steilen von der untergehenden Sonne beleuchteten Abbrüchen. Im CP Silent Grove haben unsere Begleiter einen Platz reserviert, war auch nötig, der Platz ist „graglet“ voll. Wie sieht das erst in der Hochsaison aus? Ein freudiges Wiedersehen mit René und Monika aus Perth (8.4.15) Sie haben den Wohnwagen bei ihrer Tochter in Broome gelassen und sind mit einem 4WD und Zelt auf dem Weg über die GRR nach Kununnurra und die Bungle Bungle. Alles Gute ihr Zwei, wir freuen uns aufs nächste Wiedersehen.Wir haben keinen Hunger und lassen es uns bei Bier, Strongbow, Cola, Wasser und einem Apfel am Lagerfeuer gut gehen.

 

16.5.2015 Bell Gorge – Windjana Gorge

Die Bell Gorge, nach den Beschreibungen muss sie sich lohnen! Vom Parkplatz folgen wir dem Track in den Wald. Bald kommt der Bach mit einem Tümpel. Der soll eine schöne Schlucht bilden? Dieser kleine Seiten-Creek mündet in den grossen Fluss. Der kann zu Regenzeiten wirklich sehr viel Wasser bringen! Das Wasser fällt sehr schön über Stufen in ein grosses Becken mit klar-grünem Wasser.

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Wir überqueren den Fluss über die Felsen, entweder mit Schuhen und viel Glück, oder ohne Schuhe mit nassen Füssen. Nach 500m sind wir unten am Becken. Uns juckt das Badefieber aber das Wasser ist saukalt, dazu weht ein kühler Wind. Trotzdem: rein ins „Vergnügen“. Bald haben sich die Kältesensoren der Haut beruhigt, die Kälte weicht der Frische. In den Felsen entdecken wir einen kleine Waran auf der Jagd nach Insekten und Spinnen. René und Monika wagen sich auch ins Wasser. Die Sonne wärmt uns langsam wieder auf. Wir fahren zur Gibb River Road zurück und weiter Richtung Windjana Gorge über die King Leopold Ranges.

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Der Ausguck bietet einen herrlichen Blick über das weite Tal und erinnert uns an unsere Reise vor 20 Jahren: hier stand Philip in seinem langen Hemd und dem breiten Hut. Die Landschaft wechselt dramatisch: hohe Berge (die höchsten im Kimberley) und steile, tiefe Täler wechseln sich laufend ab.

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Der Weg zur Lennard Gorge ist gesperrt wegen zerstörten Strassenstücken. Die Queen Victoria hat zwei Gesichter.

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Die GRR hat hier ihre alte „Qualität“ behalten: ruppig, spitze Steine, Corrugations. Auf dem Gebiet der Napier Downs Farm ist sie jedoch wieder zahm und glatt. Der CP im Windjana NP ist recht gut besetzt. Das naheliegende Napier Riff aus der Devon Zeit leuchtet im untergehenden Sonnenlicht.

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Wir finden genügend Holz für ein Lagerfeuer. Auf dem BBQ-Eisen grillen wir unsere Angus Steaks mit einem Kabis-Rüebli-Kartoffel Gemüsemix. Fein geworden!

 

17.5.2015 Windjana Gorge – Oscar Range Mine

Die Windjana Gorge lockt! Das mächtige Korallenriff aus der Devonzeit steht majestätisch vor unserem CP, die schwarzen Kalkfelsen tief zerfurcht mit sehr scharfen Kanten.

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Es ist zwar nur ein paar hundert Meter breit und hundert Meter hoch, zieht sich aber über hunderte Kilometer durch den Kimberley. Es erreichte ursprünglich die Grösse des Great Barrier Reefs. Das Riff wird von besonderen Schluchten geteilt: Windjana, Tunnel Creek und Geiki. Die beiden ersten sind auf unserem Programm. Vom CP ist’s nur ein kurzer Weg zum Eingang mit senkrechten, hohen Felsen.

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Der Fluss ist momentan ein stehender See voller Süsswasserkrokodile. Auf einer Sandbank baden 28 Stück in der Sonne.

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Die jungen sehen im Wasser aus wie der Eichelsucher im Trickfilm „Ice Age“. Die alten machen mit ihren spitzen Zähnen, der Kraft und Grösse einen respekteinflössenden Eindruck. Sie dösen unbeweglich und unbeeindruckt von den Touristen vor sich hin, blinzeln gelegentlich mit den Augen. Aber wehe man kommt ihnen zu nahe! Sie greifen zwar nicht an aber sie schnellen blitzartig zurück ins Wasser. Der Weg führt durch einen schattigen Wald, den Felsen entlang. Vereinzelt sind Versteinerungen zu sehen oder eigenartige Fäden, die sich beim näheren Hinsehen als Bienenwaben von kleinen Wildbienen entpuppen.

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Äste und Grasreste an den Bäumen zeigen, wie weit das Wasser in der Regenzeit gestiegen ist. Das müssen enorme Wassermassen gewesen sein. Zur Erfrischung pflücken wir wilde Passionsfrüchte (Passiflora Foetida, Stinkende Passionsfrucht). Trotz ihrem Namen für uns eine Delikatesse, erinnert etwas an überreife, sonnenwarme Walderdbeeren.

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Im Felsen finden wir die versteinerte Regenbogenschlange der Aboriginals. Die Fahrt bringt uns zur nächsten Attraktion, dem Tunnel Creek. Hier hat sich der Fluss unterirdisch durch das Korallenriff einen Weg gebahnt. Eine riesige, etwa 750m lange Höhle mit viel kühlem Wasser, Sand und Felsbrocken.

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In der Mitte ist die Höhle eingestürzt, offen für das Tageslicht. In ihrem Buch „Destination Kimberley“ beschreibt Birgit Bradtke einen alten Steinbruch auf dem Weg zum Northern Highway mit einem „Baggersee“ mit kristallklarem Wasser. Wir freuen uns schon auf das erfrischende Bad. Mit Glück finden wir die verlassene Oscar Range Mine. Tatsächlich befindet sich ein See in der Grube, aber das Wasser mit Algen und Schlamm ist nur „ohne betreten“ klar. Wir sind nicht die einzigen Geheimnisträger diese idyllischen Platzes. Zum Znacht gibt’s Kürbissuppe à l’orange am Lagerfeuer. Vorsicht: nie eine geschlossene Colaflasche ins Feuer werfen! Die Glut wird im Umkreis von 10 Metern verteilt, auch auf brennbares Gras, Stoff-Stühle und Kleider. Der Buschmann entschuldigt sich bei seinen Mitreisenden für diesen Unsinn.

18.5.2015 Oscar Range Mine – Derby

Wir haben genug Gorges gesehen und sehnen uns nach dem Meer, also los Richtung Westen auf dem Northern Highway Nr.1 zum nächsten Ziel: Derby. Die Strecke ist lang, schnell und Buschmann schläft auf dem Beifahrersitz. Die Buschfrau und Kookaburra fahren sicher auf den geraden Asphaltstücken. Die Landschaft wechselt nur wenig: Flache, lichte Wälder, viele Boabs, Busch, Cattle Country eben.

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Kurzer Stopp bei einem bemerkenswerten Boab Tree. Abzweigung nach Derby und Halt beim berühmtesten Boab Tree, dem Prison Tree: der ist so dick, dass der hohle Stamm als Gefängnis benützt werden konnte.

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Daneben die längste Vieh-Tränke Australiens: über 500 Viecher konnten hier Wasser trinken, bevor sie auf Schiffen verfrachtet Richtung Metzger segelten. Derby ist eine eigenartige Stadt: die grosse Fläche ist dünn besiedelt mit breiten Boulevards. Von einem Shop zum andern brauchst Du fast das Auto. Wir suchen Ersatz für zerrissene Hosen. Im ersten Laden: “we have only for schoolchildren. Try around the corner“. Das artet zu einem Walk von einem halben Kilometer aus, mit der vergessenen Kamera im Auto ein ganzer Kilometer. Hungrig fahren wir zum Woolworth Shopping Center und kaufen Nachschub. Man merke: gehe nie einkaufen, wenn Du hungrig bist. Du überfüllst nur den Einkaufswagen mit vielen feinen Sachen, die Du, ernsthaft betrachtet, eigentlich nicht brauchst. Beim Einnachten fahren wir noch schnell zum Jetty hinaus, der Sonnenuntergang sei fantastisch. Von wegen: die Sonne ist schon verschwunden, der Himmel noch blau-grau. Wenigstens hat es dort ein Restaurant mit Surf, Turf, Indisch. Zuvor aber doch noch auf den Jetty. Jetzt beginnt erst das farbige Schauspiel am Himmel: rot-gold-gelb-dunkel-blau-violett.

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Wir haben absolut nichts verpasst und geniessen anschliessend unser wohlverdientes Znacht: Baramundi, Steak und viele amuse-bouches schön serviert und sehr fein gekocht. Das Wharf Cafe am Jetty in Derby verdient den Besuch!

19.5.2015 Derby

Gestern wurden noch die Daten vom GPS, Nüvi und der Kamera heruntergeladen damit die Webseite wieder einmal à jour ist. Heute Morgen eine Schrecksekunde: die Kamera ist noch auf dem Tisch. Aber wo sind die GPS?   WO SIND DIE GPS? Separat versorgt? Die Suche ist vergebens: die Buschfrau hat in der Nacht Schritte auf dem Kies gehört. GPS und Nüvi sind verschwunden. Jetzt nur nicht in Panik ausbrechen! Ohne GPS sind wir fast wie die ersten Explorer in Australien: man hangelt sich von Berg zu Berg, von Fluss zu Fluss, von Strassenkreuzung zu Strassenkreuzung durch. Das wäre sehr mühsam. Also: 1. Camping Office verständigen. 2. die Polizei informieren. 3. Notlösung mit iPad und HEMA Maps. Kein Nüvi, aber immerhin aktuelle, detaillierte Karten auf den Bildschim, mit GPS synchronisiert. 4. GPS suchen. Der vierte Punkt ist nicht gerade vielversprechend in Derby. Es gibt 2 Campingläden und 2 Elektrogeschäfte. Die Campingläden: „sorry, we don`t have such things“. Im Elektroladen ist der Verkäufer mit einem Telephon-Chip-Problem intensiv beschäftigt. Wir finden ein Garmin GPSMAP78 und können unsere Openstreetmap von Australien laden. Als Notlösung ok, als Nüvi mühsam, weil der Bildschirm extrem klein ist. Aber wir sind wieder mobil. Die Polizei kann auf den Überwachungsvideos des CP eine verdächtige Person undeutlich ausmachen. Wenn mir der Dieb das GPS anbietet, dann erwischen wir ihn, lautet die Antwort des Polizisten! Die tiefe Stimmung vom Morgen taut wieder etwas auf. Wir fahren zum Jetty wegen dem Hochwasserstand.

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Auch junge Fischer ab 5 Jahren versuchen ihr Glück im trüben Wasser. Mit gekonntem Schwung werfen sie ihre Angeln aus und schauen dann gebannt ins Wasser, was da passieren wird, nach dem Motto „ ganz der Bappe“.Ein junger Mann macht Jagd mit dem Netz auf „mullets“, kleine Fische, die an der Wasseroberfläche schwimmen für den Fang grosser Barramundis.

20.5.2015 Derby – Willies Creek

Das Treffen mit Ernie und Eliane fällt ins Wasser. Sie sind auf dem Weg von Broome nach Fitzroy Crossing und wir Richtung Broome. Die Abkürzung nach Cape Levèque wurde uns ausgeredet: die Flussdurchquerungen beim Fraser River seien „very soft, muddy, bogging“, also nur für Leute, die ein Abenteuer suchen, auch wenn der Abend teuer wird, und viel Zeit haben. Wir benützen den Northern Highway und landen schliesslich beim Willies Creek in einer Perlenfarm. Unterwegs setzt ein Polizei-Helikopter mit Brandbomben den Busch in Brand.

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Die 2 stündige Tour ist nicht besonders spannend: die Lady spricht sehr viel, sehr schnell, mit vielen Witzen. Bei der Führung werden ein paar Barramundis gefüttert und auf der Bootsfahrt sehen wir die versprochenen Salties nicht.

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Ein Korb mit Perlmuscheln wird heraufgeholt und gezeigt, wie sie geputzt werden. Wir campen in der Nähe, achten auf die mögliche Flut in der Nacht. Unsere Nachbarn Richard und Vida haben ihren Kleinbus im Sand versenkt.

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Stolz legt sich Kookaburra davor, streckt seine Zunge (das Seil aus der Winde) heraus und zieht ihn mühelos aus den weichen Sand. Gut gemacht Kooka! Margrit, danke für die Fotos. Mit Schwemmholz machen wir ein kleines Lagerfeuer.

21.5.2015 Willies Creek – Cape Levèque

Diese Nacht war nicht mehr so kühl wie die letzten. Die Flut hat uns nicht erreicht. Jedoch ist alles feucht-nass vom Meeres-Tau. Wir entscheiden uns für die Weiterfahrt bis zum Cape Levèque, eine lange, und wie sich bald herausstellt, sehr nervenaufreibende Strecke: viel Sand und Dauer-Corrugations, die, langsam durchfahren, unseren Kookaburra enorm durchschütteln oder schnell durchflogen, zum schlingern und Hügel-Hüpfen führen. Beides legt die Nerven blank.

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Die zweite Hälfte ist geteert und beruhigt wieder.

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Das Kooljaman Resort liegt direkt an der Spitze und kann auch mit dem Flugzeug erreicht werden. Flüge können ebenfalls gebucht werden. Die Flieger sausen knapp über das Dach des Restaurants, vorbei am Leuchtturm.

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Nach dem Lunch schwimmen und schnorcheln wir im herrlich warmen, türkisblauen Wasser.

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Wir erwartet, ist der Sonnenuntergang an der Westküste spektakulär: die tief-rote Sonne beleuchtet die roten Felsen, beobachtet von den vielen Gästen.

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Nachdem die Sonne verschwunden ist, leert sich der Strand sofort.

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Wir warten noch eine halbe Stunde und erleben ein Zusatz-Farben-Spektakel: nun verfärbt sich der ganze Himmel nach der blauen Phase in allen rot-gelben Tönen.

22.5.2015 Cape Levèque

Endlich mal ein Ruhetag, Ferien vom Reisen. Schon früh riechen wir die Spiegeleier mit Speck, es gibt kein Umdrehen unter der Bettdecke. Unsere Nachbarn von Endingen, Adi und Josi, machen uns Tasmanien und Neuseeland schmackhaft, sowie den François Peron NP mit seinen Sandtracks. Sie sind gestern mit einem Fischerboot auf See gewesen und haben doch einiges gefangen, wenigstens zum Nachtessen hat’s ihnen gereicht. Grössere Fische haben sie auf einer Walewatching -Tour in Exmouth gesehen. Sie konnten mit Walhaien schwimmen. Wir machen uns auf zur Ost-Beach. Die muss, wenn man weit genug geht, wunderbar sein. Wir wanderen eine endlose Strecke über Sandstrände und Felsenstufen. Sind wir nicht gestern zwischen diesen Felsen geschwommen?. Der Wasserspiegel ist noch sehr tief aber bald soll die Flut kommen.

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Wir finden viel schöne Muscheln, die wir kaum mitnehmen können. Endlich die versprocherne türkisblaue Bucht mit einem feinen Sandstrand.

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Schwimmen im warmen Wasser ist sehr entspannend. Wegen dem Salzgehalt schwimmen wir wie Korkzapfen oben auf. Zurück auf dem CP genemigen wir einen kleinen Imbiss im Restaurant und legen uns dann auf die faule Haut. Alex und Marianne von Lyon reisen mit ihren 4 quirligen Kinder seit 6 Monaten durch Australien, fast auf derselben Route wie wir. Die Schule findet familienintern im Camper oder im Freien statt. Er hat 3 Jahre in Singapore und 4 Jahre in Perth für eine französische Gas-Firma gearbeitet. Nun geht ihr Auslandaufenthalt bald zu Ende. Man merkt ihnen an, sie leiden am Reisefieber. Zum Znacht gibt’s ein Porterhousesteak mit feinem Gemüsemix nach Buschfrau-Art.

23.5.2015 Cape Levèque – Middle Lagoon

Nach dem Morgenessen, aber vor der Abfahrt, geniessen wir nochmals dar türkisblaue, warme Wasser der East-Bay. Die Fahrt bis zur Abzweigung zur Middle Bay ist flüssig, ruhig, bis auf einen Stopp bei Lombadina: ein Polizeifahrzeug kommt aus der Seitenstrasse und verfolgt uns mit Blau- und Rotlicht. Sind wir zu schnell? Haben wir etwas auf dem Kerbholz. Kein schlechtes Gewissen, die Buschfrau hält an. Die beiden Officer schreiten strammen Schrittes mit einem Atemtestgerät auf die rechte Autoseite zu. Der Buschmann kurbelt das Fenster runter: Do you know this? Nein, dieses Modell kennen wir nicht. Sie wollen auch den Fahrausweis sehen und … just breathe into the tube. Aber…., I am not the driver, erklärt der Buschmann schmunzelnd. What the hell? Left hand drive? Erst jetzt stellen sie fest, dass sie ein solches Fahrzeug noch nie gesehen haben. Nun muss die Fahrerin ins Rohr blasen. Keine Rückstände vom letzten Strongbow oder Wein! Alles ok. Das Röhrli darf sie behalten… is a present! Reine Routinekontrolle. You can’t imagine, how many people we catch in the morning! Der Track zur Middle Lagoon ist wieder sehr ruppig, sandig, corrugated und ausgewaschen.

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Der CP wir von einer Aboriginalcommunity geführt. Der Platz direkt über der Beach mit Blick auf die untergehende Sonne ist einmalig.

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Wir geniessen den Nachmittag mit schwimmen, im Sand liegen, nichts tun. Der Sonnenuntergang wird schön kitschig-farbig.

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In der Nacht tummeln sich viele Einsiedlerkrebse auf dem CP. Ein grosses Exemplar schleppt, mangels Schneckenhaus, einen Plastikstopfen eines Campingstuhles herum. Der Buschmann befreit ihn davon, er ist der Behausung längst entwachsen.

24.5.2015 Middle Lagoon – Quondong Point

Wir haben eine längere „Durststrecke“ vor uns: wieder auf dem ruppigen Track zurück Richtung Broome. Unser Ziel: das Cape Boileau. Bushfrau meistert das ganze Stück mit Bravour. Die Corrugations erscheinen fast sanft. Das Cape Boileau umfasst die Lagune des Barred Creek. Ein Rettungshelikopter kreist lange über der Gegend. Offenbar befindet sich eine verletzte Person in Not. An der Spitze, gegen das Meer befinden sich Felsen der besonders perfiden Art: ausgefressen, spitzig, kratzend, aber doch bezaubernd.

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Wer hier fällt, wird sich mit Sicherheit schwere Verletzungen zuziehen.

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Junge Aboriginals und ihre weissen Freunde fischen mit Speeren in der Lagune. Den letzten Teil des Tracks gehen wir zu Fuss inspizieren: ein Track über Felsen mit Berührungsspuren. Der Platz zuvorderst wäre sehr schön, aber wir wollen keinen Achsschaden riskieren. Also weiter nach Norden durch einen schmalen, sandigen Track hinter den Dünen. Wir werden an die Tracks im Süden erinnert. Kookaburra muss wieder leiden.

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Einzelne Spuren führen über die Dünen oder durch eine Lücke. Die Beach ist zwar sehr schön, aber der Sand ist sehr weich. Keine Experimente mit den Sandblechen. Von Beschreibungen sind wir vom Quondong Point angezogen. An Pfingsten aber auch andere Camper: alle schönsten Plätze sind schon besetzt. Ganz an der Spitze finden wir unter schönen alten Bäumen einen guten Platz. Neben Russel. Er ist von Geburt her Cowboy auf Farmen. Nun wohnt er für ein paar Monate hier im Busch in einem Kleinbus. Er arbeitet mit Aborigines zusammen und kennt deren Pflanzennutzung. Die „Kefen“ vom letzten CP, die wir bestaunt haben, sind übrigens giftig!

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Die Küste ist hier ebenfalls mit den roten, durchlöcherten, zerfressenen, spitzigen Felsen durchsetzt, wie beim Cape Boileau.

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Man könnte meinen, das Kaiserpaar von China sei hier versteinert worden. Heute gibt’s Spaghetti, Kalbssteaks an feiner Limonen-Rahmsauce (danke Thomas) und Salat.

25.5.2015 Quondong Point – Broome

Ein paar Regentropfen wecken uns. Zügig fahren wir über den Quondong-Track zurück zum Broome Highway nach Broome, deponieren unsere Fahrzeuge und warten, dass unsere Seelen auch noch ankommen. Mit dem Bus fahren wir „in die Stadt“ ins Chinatown. Das haben wir ja vor 20 Jahren fast verpasst, der Buschmann hat hier noch eine Rechnung für die Buschfrau offen. Chinatown wirkt nun viel grösser, moderner mit ein paar Shopping Centers.

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Dagegen ist die Beach immer noch zum Teil mit Mangroven zugewachsen. 2 Delphine beehren uns mit Sprüngen. Wir kaufen im Chinesenladen Sour Plums (die sind sauer und salzig!) und chinesische Spezialitäten für die Weiterreise.

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Morgen werden unsere Begleiter ihr Fahrzeug abgeben und via Perth in die Schweiz zurückkehren. Zum Znacht wieder einmal Fine Dining im Coral Beach Club. Im Rambutan Restaurant gibt’s Südostasiatisches, gut gemischt und gut zubereitet.

26.5.2015 Broome

Schon früh regt sich der Packeifer beim Nachbarn. Nach dem Morgenessen werden Koffer und Tasche gefüllt und bei uns beginnt der Putzteufel zu wirken: Heute wird Kookaburra wieder einmal sauber herausgeputzt, mit Staubsauger und grosser Shampoo-Wäsche. Er hat es auch dringend nötig nach all den staubigen Tracks. Die Buschleute sind nicht immer mit sauber geputzten Schuhen und Kleidern in den Salon eingestiegen.

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Auf dem CP macht sich noch eine „Sensation“ breit: zwei Frogmouth sitzen schlafend auf einem Baum. Wir haben immer Bilder von solchen Vögeln gesehen, aber noch nie einen zu Gesicht bekommen. Nach der Abgabe des Apollo gehen wir gemeinsam mit unseren Begleitern zur Cable Beach, der „Traum-Beach von Broome“.

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Zugegeben sie ist schön, erinnert an Rimini, zugegeben in der Strandbar kann man gut essen mit einem zuvorkommenden Service, aber Hand auf’s Herz: ist es das, was wir in Australien suchen? Die vierbeinigen Kamele sind auf dem Weg zum Strand auf der Suche nach Zweibeinern. Margrit und Thomas haben in Perth den Zivilisationsschock überlebt. Gute Heimreise.

(weiter)

5 Gedanken zu „Darwin – Broome – Durch den Wilden Nordwesten Australiens“

  1. danke für deinen reisebericht .war ganz toll und hat mir viel geholfe. wir sind vom 02.04.2016 von perth nach darwin unterwegs mit einem apollo adventure camper.hoffe daß wir die gibb river road schaffen mit all ihren schluchten und die bungle bungles und wollen am 14.05.2016 in darwin den camper abgeben.
    ganz liebe grüße gertrude
    p.s. allerdings habe ich bedenken ,wegen dem adventure camper,da er ja durch den aufbau auf dem toyota landcruiser etwas größer ist als der toyota selbst,hast du damit erfahrung?

    1. Hallo Gertrude, die Gibb River Road ist sehr zahm geworden, keine Probleme zum fahren, ausser der Wasserstand beim Pentecost River ist zu hoch. Der Track zu den Bungle Bungle ist ebenfalls recht zahm geworden durch die vielen Besucher und dem Unterhalt. Bitte fruhzeitig informieren ob die Gibb River Road überhaupt offen ist, sie ist während der Regenzeit geschlossen. Der Aufbau des Adventure Campers ist zwar etwas gross und schwer für den Toyota Landcruiser, aber er schafft das schon. Einfach aufpassen wenn Du ganz abwegig auf kleinen Tracks fahren willst, das könnte schwierig werden. Vergiss bei den Bungle Bungle den Helikopterflug nicht, der lohnt sich in jedem Fall.

  2. mier sind am abefaare im chüele Perth, tanke vilmol für die schöni Ziit und die viele Erläbnis! Gnüssed euen letschte Teil, mier lueged denn regelmässig ie! Und see you back at home – Fotitreff isch vorgseh.

  3. Hallo Heidi und Willi
    Eure Reiseberichte sind einfach grossartig. Bravo.
    Wir freuen uns riesig auf das Treffen mit Euch nächste
    Woche in der Nähe von Broome/Derby.
    Liebste Grüsse
    Ernie und Eliane

  4. Hallo zäme!
    we me öi brichte liest, gseht me ds ganze grad vor sich und möcht am liebste o grad dört sy!!!
    aber das mit de Moskitos isch jo abartig…..so öppis han ig doch de no nie gseh!!!! gottlob entschädige öich de so warmi hot springs für die unannähmlichkeite!
    liebi grüess
    Daniela

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