Das Rote Zentrum oder Was soll das Ganze, warum tun wir uns das an?

Der Connie Sue Highway (CSH) ist geschafft, Warburton erreicht, nun geht s weiter ins Rote Zentrum Australiens, nach Alice Springs. Ja, der CSH war hart im Geben: ruppiger Feldweg, nicht unterhalten, zu Wellblech verformt von den wenigen Fahrzeugen, die Felsen blankgefegt von Wind und Regen, der Sand weggewaschen von reissenden Bächen. Und das hunderte Kilometer weg von den nächsten zivilisatorischen Aktivitäten: einer Farm, einer Aboriginal Community, einem Roadhouse. Ortschaften kannst Du vergessen, die sind mindestens tausend Kilometer entfernt (zum Vergleich: Basel – Hamburg: ca. 800km). Aber wir waren auch hart im Nehmen: das Fahren auf diesem Weg: ein Genuss (wenn nur das heftige Rattern nicht wäre). Die Abgeschiedenheit und Einsamkeit kannst Du in Europa so nicht finden. Das Klima, nach Island und Norwegen, endlich warm. Nun ja, Backofentemperaturen von 50°C wären nicht nötig gewesen. Barfusslaufen geht nicht, der Boden brennt die Fusssohle durch. In Island waren nur die frischen Lava-Felsen heiss oder die heissen Quellen. Im Schatten ist es nur 48°C, kaum eine Wohltat. Wenigstens sind Abend und früher Morgen kühl, um die 30°C. Wir waren auch hart im Geben und Nehmen wenn’s drum ging, wer Recht hat. In kritischen Situationen liegen die Nerven blank, wir streuen noch Salz und Pfeffer drauf, bis beide still sind. Warum tun wir uns das alles an? Wir könnten im Byfang die Wärme drinnen, die Kälte draussen, oder ein warmes Bad geniessen, bequem in der modernen Küche feine Menüs kochen, gediegen essen und trinken, Fernsehen, Zeitung lesen und wissen was die kleine Welt der Schweiz so bewegt.

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Esperance – Warburton: weg von der Zivilisation

Wir haben nochmals die „Stadt“ genossen. Esperance ist für viele eine Traumstadt, für uns eher zu windig und zu frisch. Gross ist sie schon, nur kann man das Zentrum in 5 Minuten durchqueren (wenn man weiss wie und wo) Für uns beginnt ein neuer Abschnitt: für die nächsten 3500km / ca. 6 Wochen erwarten wir eher ein schönes Wüstenleben, zuerst noch der Küste entlang bis Cocklebiddi in der Nullarbor Plain (Name stammt von „Kein Baum“). dann geht’s nach Norden Richtung Warburton über den Conny Sue „Hwy“, weiter nach Osten, vorbei an den Touristen Attraktionen von Yulara und Kings Canyon nach Alice Springs im Roten Zentrum. Wir werden kaum jeden Tag Internet Verbindung haben und sind gespannt, was wir auf dem Weg sehen und erleben werden.

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Juhuh, wir haben was wir suchten: Schlüssel und Versicherung. Nichts wie weg!

Am 13. Januar bekommen wir endlich was wir schon lange wollten: Eine Versicherung für Australien! Vom RAC. Unkompliziert. Dafür ist beim Aboriginal Land Counsel nicht zu machen. inkompetente Empfangsdame (nicht eine Aboriginal, die hätten das wohl besser gemacht). Auch der Schlüsselbund ist angekommen. Für die Dachkastendecke haben wir auch eine Lösung: Radek vom Goodearth Hotel wird sie uns nach Esperance nachschicken. Danke Radek. So müssen wir den weiten Weg nicht zwei mal machen. Jetzt heisst es: Nichts wie weg, ab nach Süden.

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SORRY ABOUT THAT

Diese drei Wörtlein scheinen den Aussies mit in die Wiege gelegt worden zu sein. Sie bringen sie immer und überall an und vermitteln uns Anteilnahme, Trost, Verständnis. Dass sie oft ihre Unwissenheit oder Desinteresse überdecken müssen, scheint sie nicht zu stören:

Wir betreten das Office of Aboriginal Affaires in Perth, um die Durchfahrtsgenehmigung durch Abo-Land zu beantragen. Am Schalter sitzt eine adrette Dame hinter dem Computer. Auf unsere Fragen weiss sie keine Antwort, telefoniert, ohne Erfolg, schreibt eine e-mail, tut wichtig, nach einer Viertelstunde dann das Erlösungswort „sorry about that“, sie wisse nicht genau Bescheid.
Wir haben Lust auf einen Kaffee, steuern das nächstbeste Cafe an ……, die Kaffeemaschine sei abgestellt…., sorry about that!
Willi braucht ein Kabel für eines seiner Gadgets, im Fotoladen dann ein Hin und Her, ja, sie hätten ein Kabel, aber nur als Set, nein, einzeln gehe es nicht….., sorry about that!
Auf dem Jetty von Busselton startet eben die letzte Unterwasserobservatoriums-Tour, wir wollen auch noch mit…, nein, erst morgen wieder…., sorry about that!
All das und noch viel mehr passiert jeden Tag aufs Neue, aber eigentlich ist es weder erwähnenswert, noch interessant, SORRY ABOUT THAT!!

Happy New Year

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Die langsamen Berner grüssen die schnellen Schweizer aus der Zukunft in die Vergangenheit und wünschen allen einen guten Rutsch ins 2015. Bei uns ist die Party schon vorbei, bei euch steht sie noch bevor. Ehrlich gesagt, es sieht hier nicht viel anders aus als im 2014. Trotzdem kommt doch auch in die Zukunft.

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Herzliche Grüsse aus der heissen Zukunft

HeiWi

Kookaburra kann wieder fliegen

Unser Kookaburra wurde gestern ausgepackt und heute dem Quarantine-Officer vorgeführt. Vorne auf der Kühlerhaube prangte ein grosses „Gschlargg“, Schreck Nr 1, die Bodendeckeli von den Arbeiterschuhen auch nicht grad sauber. Er wollte erstmal alle unsere Schuhe sehen, die haben wir zum Glück gewaschen. Dann kam der Hausfrauen-Fingertest unter dem Radkastenrand, der Finger kam sauber zum Vorschein. Motorhaube auf, weil der Officer sooo klein war, konnte er kaum in den Motor schauen. Zuletzt kroch er noch unters Auto, das konnte er gut, so schmal und dürr wie der war. Wir zwei standen betend daneben, ob die Karre jetzt noch in die Quarantäne muss? Er lugte hervor und sagte……brand new, brand new, very nice car, indeed!! Enjoy your stay here…, und peng, Stempel drauf. WIR HABEN IHN! Es steht noch eine weitere Inspektion an am Freitagmorgen, dann endlich können wir losfahren.

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Herzlichen Dank an das ganze ITS-Team. Besonders an Massimo, dessen Gebete erhört wurden, an Delia und Fabrizio in der Schweiz und besonders auch an Ivan hier Down Under, der sich ganz für uns eingesetzt hat. Auch an Tom’s Team, das den Test-Dreck nochmals sauber wegeputzt hat.

Wir wünschen Euch ein glückliches neues Jahr, gute Gesundheit und viel Gutes zäme.
Herzlich, Heidi u Willi

Es weihnachtet sehr!

Weihnachten naht, aber wie merkt man das?

An den Dekorationen? die sind doch schon seit Ende Oktober so? An der weihnächtlichen Musik in den Shoppingcenters? Eine Dauerberieselung seit Wochen. Am Schnee in den Bergen? Ja, wer braucht denn schon weisse Weihnachten?

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An den kühlen Temperaturen? Wie warm ist es jetzt in der Schweiz? Ein Hitzerekord: die Kinder draussen am Baden?

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Natürlich nur hier in Perth!

Oder an den vielen Päckli, die der Pöstler verteilt, mit dem Vermerk „Erst an Weihnachten öffnen“ Perth verschenkt fast die ganze Stadt. Aber bitte noch nicht öffnen!

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Oder an den vielen guten Wünschen für ein gesegnetes, besinnliches Weihnachtsfest, denen wir uns mit ganzem Herzen anschliessen.

Merry Christmas aus Down Under.

Heidi & Willi

 

Australien hat uns wieder

Nach einem etwas holprigen Flug (Outback-Tracks auf den Flugstrassen?) sind wir in Perth angekommen. Der Besuch in Singapore war „fast herzzerreissend“. Wir wurden von unseren alten KollegInnen warmherzig empfangen. Die Stadt hat viele schöne Erinnerungen wachgerufen. Und doch hat sich sehr viel verändert: die Firma, die Leute, aber auch die Stadt. Sie ist heute mehr denn je eine Reise wert. Die vielen, aussergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten, der Lebensstil, die Hektik aber auch die Natur in dieser dichten Stadt können beispielhaft oder warnend wirken. Interessant auf jeden Fall. Aber nach einer Woche ist uns der Abschied gar nicht so schwer gefallen. Wir gehen gerne wieder hin.

Nun hat uns Australien wieder. Der Empfang bei der Immigration und dem Zoll war freundlich, zügig, problemlos, trotz der Aufregung wegen der Geiselnahme in Sydney. Sogar der Drogenhund hat nur gelangweilt an unserem Gepäck geschnüffelt. Perth am Abend ist im Gegensatz zu Singapore wie ausgestorben: Läden zu, Restaurants zu, Strassen leer. Ein einziger Geigenspieler verbreitet etwas Weihnachtsstimmung, aber ohne Zuhörer. Dank den vielen Asiaten kommen wir zu unseren geliebten Sushis.

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