Tasmanien

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Tasmanien

Wir haben 4 Wochen in Tasmanien verbracht. Wir hatten grosse Erwartungen aber auch Vorurteile gegenüber dieser Insel. Traumhafte Urwälder, wunderbare Berglandschaften, Hochmoore mit Bergseen im Dunst, wilde Küsten, dünn bevölkert. Das Wetter eher kühl und nass.

Was haben wir gefunden und erlebt? Tasmanien hat uns kalt und nass begrüsst. Obschon die Regenmenge in den letzten 5 Jahren weit unter dem Durchschnitt lag hatten wir viele nasse Tage, selten mit richtigem Regen aber oft mit einem Nieselregen, dazwischen jedoch schöne und warme Tage. Wir fühlten uns, vor allem im Norden, Osten und zentralen Hochland,  sofort in Mitteleuropa, im Appenzellerland, in den Freiburger Voralpen oder in den Freibergen: die europäischen Siedler haben die Kulturlandschaft nach ihrem Geschmack verändert: die Wälder durch Weiden und Äcker ersetzt, mit grasenden Kuhherden. Die Farmen eher kleinräumig. Das Strassennetz eng, extrem kurvenreich, schmale, unübersichtliche, oft steile Strassen, meistens geteert. Der Verkehr ist ausserhalb der Hauptachsen eher gering, vor allem Touristen, wenig Berufsverkehr ausser in den Städten und in den Forstgebieten trifft man gelegentlich die grossen Holz-Transporter. Die grossen Wälder wurden seit der Besiedlung intensiv abgeholzt und werden heute vom Forstministerium „gemanaged“: Aufforstung und Abholzen läuft parallel. Neben alten Beständen wachsen junge Forste in allen Altersstufen. „Reife“ Wälder werden radikal abgeschnitten. Damit bleiben grosse Wunden ein paar Jahre offen. Grosse Feuersbrünste verschlimmern die Situation noch mehr. Aber der Wald hat eine enorme Regenerationsfähigkeit und sieht dann wirklich „wie natürlich“ aus. Die grossen Wassermengen werden von den Hochebenen gesammelt und in grossen Kraftwerksanlagen verstromt.

Uns war nicht bewusst, dass Tasmanien dank Bodenschätzen eine reiche Bergbau-Geschichte hat. Neben Gold und Silber wurden Edelmetalle aus der Platingruppe gefunden sowie Zinn und Eisenerz.  Oft wurde regelrechter Raubbau betrieben und ganze Landschaften für lange Zeiten zerstört, der Wald wurde für die Erzverhüttung geplündert.

Tasmanien hat aus den Fehlern gelernt. Die ersten Umweltschützer haben mit welteit beachteten Aktionen erfolgreich Landschaften als Weltkulturerbe schützen können.

Die Flora und Fauna Tasmaniens ist einzigartig. Viele endemische Pflanzen wachsen hier. Die Tier- und Vogelwelt ist zum Teil gefährdet wegen der Zerstörung ihres Lebensraumes. Der Tasmanische Tiger ist erst im letzten Jahrhundert ausgestorben, Der Tasmanische Teufel überlebt dank intensiver Nachzucht. Er leidet unter einer angeborenen, tödlichen Krebserkrankung. Viele Tiere werden Opfer des Verkehrs: „Roadkill“.

Wir haben jedoch auch das erwartete, wild-natürliche Tasmanien gefunden: dichte, grosse Regenwälder mit grossen Farnbäumen, riesige Eukalyptus Bäume, märchenhafte Moos- und Flechtenlandschaften, Hochmoore und faszinierende Berg- und Seelandschaften, tiefe Flusstäler, wilde Steil-Küsten und wunderbare Sandstrände. Die Tasmanier pflegen ihre kurze Geschicht gut, erhalten historische Stätten. Wir konnten in der kurzen Zeit nicht jeden Winkel Tasmaniens erkunden aber die Reise hat sich gelohnt, obschon das Reisen auf den engen, kurvenreichen Strassen manchmal ermüdend war.

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