Wieso rasen wir 200km durch Nacht, Regen und Nebel über einen 4500m hohen Pass auf einer Strecke, die wir schon einmal gefahren sind, vorbei an Felsbrocken mitten auf der Strasse, vorbei an Strassensperren, hinunter nach Cochabamba, das wir vor einer Woche verlassen haben mit Ziel Chile?
Nach 5 faulen Tagen verabschieden wir uns von Carolina und Jochen. Wir müssen bald unsere Aufenthaltsbewilligung verlängern, deshalb ist unser nächstes Ziel die Chilenische Grenze, aber nicht zu schnell, wir haben noch zu viele Frischprodukte.
Wir füllen unsere Reserven im Hiper-Maxi, unter anderem Coca-Tee gegen den Höhenkoller. Nach dem Volltanken geht’s dann durch den hektischen, dichten Stadt-Verkehr Richtung Oruro. Unser Ziel ist der NP Sajama mit dem imposanten Vulkan gleichen Namens. Bald steigt die Strasse in die hohen Berge, die Cordillera del Confital. Wir bleiben auf 3260müM beim Llavini-Viadukt, der alte Strassentrack hinter dem Viadukt.
Wir wollen nicht zu viel Höhenunterschied. Der Platz ist ein iOverlander-Eintrag wert. Im Canyon hinten eine luxuriöse „Toilette“ mit Spülung vom Bach, ein grosser, flacher Platz. Der Straßenlärm sollte sich in Grenzen halten. Wir verschlingen nach dem Apéro das Grill-Poulet vom Hiper-Maxi.
Die Nacht ist erstaunlich ruhig, bald kein Verkehr mehr, der nimmt erst am Morgen wieder zu. Zuerst Sonnenschein, dann bewölkt. Wir fahren auf der F4 weiter in die Höhe, bis 4500müM bei La Cumbre. Es herrscht sehr viel Lastwagen- und Busverkehr in beiden Richtungen, überholt wird bei jeder sich bietenden, teils riskanten Gelegenheit. Niemand will hinter einem laaaangsamen, überforderten Laster dahinkriechen.
Weite Tiefblicke öffnen sich, mal links, mal rechts auf eine karge Landschaft mit steilen Matten in den Felsen, kleinen Dörfern mit zerfallenden Adobe-Lehmhäusern, gelegentlich einzelne Lamas. Eine Ölpipeline folgt der Strasse über die Berge. Einsetzender Regen führt zu triefenden Rinnsalen über die Felsen. Wir begegnen Schnee- oder Hagel-Resten. Die Bäche schwellen rasch und braun an. Die Regenzonen sind örtlich begrenzt.. Nach La Cumbre ist die Strasse zur 4-spurigen Autobahn ausgebaut. Nun muss man nicht mehr hinter den ganz langsamen Lastwagen hinterher zotteln, warten bis ein seltenes, gerades Strassenstück ein Überholen erlaubt. Bei Caihuasi-Ocotavi erreichen wir die Altiplano auf 3700-3800müM. Diese „Hoch-Ebene“ reicht fast 1000km, vom Titicaca-See in Peru bis über den Salar de Uyuni hinaus. Hier wird viel Landwirtschaft betrieben: Felder grob gepflügt,
Quinoa leuchtet in diversen Farben: rot, gelb, grün. Die Strecke Caracollo – Ancotanga ist ein einfacher Feldweg, ausgewaschen. Ein Gewitter zieht über den nahen Bergen auf. Wir verstecken uns in der Kiesgrube bei Ancotanga, sie ist windgeschützt. Es ist kalt, wir verschwinden im trauten Heim. Wir merken die Höhe: rascher Atem, doppelte Kochzeiten! Wir überlegen uns einen alternativen Reiseplan: statt weiterhin gegen den Winter in den Bergen zu frieren, wieso nicht hinunter an die warme Küste und nach Norden an die Karibik und im nächsten warmen Sommer in die Berge?
In der Nacht 10°C bei leichtem Regen, am Morgen trocken, die Sonne scheint warm. Wegen der Kälte war die Kiesgrube gar kein schlechter Platz, wir könnten sowieso die Gegend nicht geniessen.
Wir fahren auf der F31 weiter Richtung Sajama NP. Zuerst noch Asphalt, bis La Joya. Eine Brücke überquert den grossen, viel Wasser führenden Rio Desaguadero. Er entwässert den Titicacasee in den Salar de Uyuni. Wir passieren einen grossen Flugplatz mitten im Nowhere. Militär? Minen? Oder wegen dem Kraftwerk? Eine grosse Photovoltaikanlage für 50MW ist im Bau.
Vor uns haben wir eine kräftige Regenfront, die sich gegen unser Ziel hin bewegt! Nach La Joya wieder eine Dreckpiste im wahrsten Sinn des Wortes: der aufgeweichte Schlamm spritzt am Kooka hoch. Zum Glück gibt es grosse Pfützen! Links eine niedere Bergkette, rechts eine Salar-Ebene soweit das Auge reicht (und die tiefen Wolken es zulassen).
Viele Ackerfelder mit Quinoa, Lamas, Alpakas und viel Wasser. Vereinzelt ein paar Flamingos und Wasservögel. Ab San Pedro de Totora eine luxuriöse, neue Autostrasse bis zur F4. Diese durchquert eine Hügelkette mit vielen, farbigen Sandsteinformationen.
Die Abzweigung Richtung Ojsani ist ein ausgewaschener Feldweg durch eine spannende Landschaft: Wasser- und Wind-Erosion formten aus dem Sandstein viele skurrile Felsen-Figuren:
Säulen, Kugeln, durchlöcherte Fantasie-Gebilde. In der Ferne zeigt der Nevado Anallajsi seine schneebedeckte Spitze. „Unser“ Vulkan Nevado Sajama ist ganz in Wolken verhüllt. Wir passieren viele halbverlassene Kleinstdörfer, teilweise mit halbverfallenen Kirchen.
In den Bofedales weiden sehr viele Lamas, Alpakas und Guanacos. Nach Caripe wäre ein schöner Ausguck auf die weiten Bofedales mit den Lamas und im Hintergrund der majestätische Vulkan Sajama.
Leider zeigt er nur sein Knieröckchen.
Plötzlich rennen grosse „Hasen“ über die Strasse, mit langen Schwänzen: Cuvier Hasenmaus Lagidium viscacia
In Tonarapi werden wir von Community-Mitgliedern empfangen. Darunter Tivo, das aufdringliche Mascottchen der Community.
Sofort werden uns im Officina die Parkbillette verkauft. Auf einer kurzen Führung besuchen wir die alte, renovierte Kirche, das Restaurant mit Laden.
Wir bestellen ein Nachtessen und kaufen Handschuhe und eine Mütze. Im Camper wärmen wir uns mit Tee, Kaffee, Rohschinken und Käse auf. Zum Nachtessen im Eco Hostel gibt es eine feine Kartoffelsuppe mit Gemüse, Quinoa, ein dünnes Schnitzel (Lama? Rind?) und Kuchen als Dessert mit Tee. 2 Amerikanerinnen und ein Mexikaner sind mit von der Partie. Die Leute der Community teilen ihre Aufgaben im Turnus auf: Tourist Office, Empfang, Küche, Bedienung etc.
Wir parken direkt vor dem Hostel. Regen in der Nacht, 10*C, die Toilette ist geschlossen.
Der Wecker weckt uns zum Morgenessen im Eco Hostel: Omelette (mit Milchpulver, Kakao Pulver, Konfitüre, eine Eigenkreation), Brot, Cracker-Biscuit, Spiegelei, Tee oder Kaffee. Das Wetter ist bedeckt. Der Vulkan versteckt sich hinter dicken, „tiefen“ (etwa 4800müM) Wolken.Dafür gibt es ein Modell der Umgebung und in Hostel ein Fot mit Sonnenschein.
Der Ausblick wäre wirklich schön! Wir packen und fahren zur nächsten Etappe: die Laguna Huayna Khota. Sie enttäuscht uns mit 2 Flamingos, ein paar Enten, vielen Mücken und Fliegen.
Also nächstes Ziel: Thermal Bath. Kurz vor dem Rio Sajama steckt der Viehtransporter von Amadeo und seinem Sohn Joshua im tiefen Dreck fest. Wir können mit Sandblech, Abschleppseil und der Seilwinde raus helfen.
Die Durchfahrt durch den Schlamm und die anschliessende Flussquerung erscheinen uns zu riskant, wir kehren um.
Nächstes Ziel: die Geysire lassen wir aus, der Weg dorthin sei nicht völlig fahrbar.
Also Papel Pampa: Hier ist der Fluss zu hoch. Was nun?
Der NP Sajama lässt uns im Stich: zur falschen Zeit hier: Regenzeit, kalt, viel Wasser.
Ein SMS von Christoph rät uns, in die Schweiz zurückzukehren. Der Bundesrat empfiehlt die Rückkehr von allen Schweizern im Ausland: die Gesundheitsvorsorge wegen dem Coronavirus sei besser gewährleistet als im Ausland. Wir werden uns das überlegen, vorläufig sind wir in den Hochanden recht sicher.
Wir verlassen den NP Richtung Colchane, sind aber für einen Grenzübergang nach Chile zu früh dran, zu viele frische Lebensmittel. Ab der F4 folgen wir einer Minenstrasse nach Chachacomani und auf dem Feldweg der Bergkette entlang weiter bis Macaya.
Überall kleine und grosse Wasserpfützen auf und neben der Strasse. Überall kleine Bäche.
Einige werden ruckelig umfahren, andere waschen den Kooka oder spritzen ihn voll mit Schlamm. Vor uns braut sich eine Gewitterwand zusammen.
Zum Glück zieht sie über die Ebene.
In Macaya eine Militärkontrolle. Im Dorf hält uns ein Mann auf. Wohin wir wollten? Richtung Cochane! „Da ist kein Durchkommen, der nahe Rio Lauca führt zuviel Wasser, keine Durchfahrt möglich. Die einzige Brücke befindet sich in Sacabaya. Es gibt einen kleinen lokalen Feldweg quer über die Ebene, kein allzu grosser Umweg“.
Aber er führt uns mitten ins Gewitter hinein. Heftiger Regen, Blitz, Donner und Hagel verwandeln die Gegend in eine wassergetränkte weisse Geister-Landschaft.
Die Wasserlöcher werden unheimlich tiefer, die Umfahrungen sind ebenfalls überschwemmt. Eine vermeintliche Umfahrung führt uns zu einem kleinen Gehöft, viele Wege führen weiter. Zum Glück weist uns der Bauer den richtigen Weg. Eine kleine Flussdurchfahrt schaffen wir gerade noch. Endlich erreichen wir den Haupt-Feldweg.
Beim Rio Sajama bleiben wir in der Nähe von Wila Kkolki auf einem guten Platz über Nacht. Hoffentlich steigt er nicht über das Ufer. Wir heizen den Kooka auf 20*C, nehmen die Wolldecke hervor.
Die Nacht ist kühl, drinnen 10*C. Wir schlafen ausgezeichnet. Wetterbesserung am Morgen, bald scheint die Sonne warm wir haben einen wunderschönen Platz, bleiben also noch einen Tag.
Am späteren Nachmittag ziehen über den Bergen dicke, dunkle Wolken auf mit Regenfronten. Kommen die auf uns zu? Wäre eine Weiterfahrt nicht besser? Wir spekulieren, dass die Regenfronten kaum bei uns kräftig abregnen. Wir bleiben und geniessen den Platz am Fluss. Das Wasser steigt merkbar, offenbar regnet es im Einzugsgebiet kräftig.
Viele Lamas / Alpacas und vereinzelte Vicuñas grasen in der Nähe, Wasservögel geniessen die Wasserflut. Bald setzt leichter Regen ein. Wir verziehen uns in den wärmeren Kooka. Lesen und Fotos bearbeiten.
Wir bekommen SMS und Anrufe von Christoph und Simon: Corona-Alarm. Wir rufen über das Satphone zurück. Sie machen sich Sorgen wegen uns Risikopersonen. In der Schweiz wird in den Stuben mit den Kindern gespielt. Der BR empfiehlt die Rückreise aller Schweizer. Wir bleiben vorerst in den Anden, fahren dann an die Küste runter und können uns dort besser informieren.
Wir geniessen einen Gemüsemix mit Rinderfilet, mmmmhh, ist das fein.
Am Abend wieder heizen. Lesen und Musik hören – bis halb vier, dann ist das Buch fertig!!
Wir schlafen bis zehn Uhr. Draussen scheint die Sonne, in der Nähe weiden Schafe, mit Kinder-Hirten. Ein paar der Vulkane sind nun sichtbar.
Das macht unsere Toilette nicht gerade privat! Nach dem Morgenessen werden alle nicht Grenz-tauglichen Lebensmittel gut verpackt, versteckt. Der Weg zur Grenze in Pisiga Bolivar, 120 km, entlang der Gebirgskette über die Ebene, ist nicht gerade einfach. Viel Sand, Schlamm, Wasserlöcher, Ausweichwege (die auch nicht besser sind).
Bei Sacabaya überqueren wir den hochgehenden Rio Lauca. Ja da wäre nur Durchschwimmen möglich gewesen.
Wir würden den Umweg nicht jedem empfehlen! Zu viele unsichere Verzweigungen. Ohne hohe Bodenfreiheit, 4WD mit Reduktion und Diff-Sperre könnten einige Schlammlöcher zu Fallen werden. Das Wasser ist zeitweise über 60cm tief. Zu allem Übel zieht noch ein Gewitter auf, mit heftigen Blitzen, leichtem Regen und Hagel. Der Weg zwischen Sacabaya, Quea Queani, Agua Rica ist ein zu viel benutzter Feldweg, tiefe Schlammlöcher und wenn befestigt, dann mit üblem Ripio.
Hier führen meistens Parallel-Pisten etwas ruhiger durch Schlammlöcher. Die ganze Strecke ist entweder ein Horror oder ein Genuss, je nachdem wie gerne man solche Pisten fährt. Im Fahrzeug sind beide Seiten vertreten.
Wenigstens gibt es schön farbige Quinoa-Felder zu bestaunen
Im Rücken die Cordillera Cabaray
Vor uns der dunkle Cerro Cariquima in Chile
Von Simon haben wir vernommen, dass Bolivien und Chile die Grenzen seit heute dicht gemacht haben. Wir fahren trotzdem hin, denn unsere Aufenthaltsdauer in Bolivien läuft bald ab. Endlich erreichen wir die neu asphaltierte F12. In Pisiga Bolivar holt uns dann der Corona-Ernst ein:
Militär mit Schusswaffen, Strassensperre und die Auskunft: Chile lässt nur noch Chilenen einreisen. Keine Ausländer. Und Bolivien lässt auch niemanden mehr rein. Von der Migration bekommen wir keine Verlängerung, die müssen wir in Oruro einreichen. Wenigstens bekommt Kooka 3 Monate Verlängerung in Bolivien. An der chilenischen Grenze offeriert Claudio, als Vertreter der Chilenischen Regierung für Morgen ein Gespräch, vielleicht gibt es doch noch ein Schlupfloch. Wir parken am zentralen Platz, suchen dringend eine Toilette. Die sind in Pisiga eine Rarität und das Baño Publico ist nachts geschlossen. In einem Restaurant essen wir ein Menü: Quinoa-Gemüse-Suppe mit einem zähen Stück Fleisch. Kein Baño! Wir aktivieren unser Port á Porti. Gar nicht so schlecht.
Die Nacht ist sehr ruhig, einzelne Passanten. Am Morgen gehen wir, ohne z‘Morge zum Chilenischen Zoll: Claudio hat keine andere Nachricht: die Grenze ist dicht, vorläufig. Wir vernehmen, die Migracion in Oruro sei bis 3 Uhr geöffnet. Mit der Stunde Chile-Zeit, reicht uns das für die 240km, wenn wir sofort gehen und durchfahren. Die gut ausgebaute F12 führt fast schnurgerade über die flache Wüstenlandschaft.
Wir kommen mit flottem Tempo vorwärts. Eigentlich schade, die Landschaft hat was zu bieten: frisch verschneite Vulkane, farbenfrohe Lamas und Alpacas, riesige Quinoa Felder, schnell fliessende, trübe Flüsse, Lagunen und Salzseen, farbige Dörfer (Evo Morales hat offenbar jeder Familie ein farbiges Dach geschenkt).
Und für Gaffer: Ein Tanklastenzug verfehlt die Strasse, Tankerkollegen helfen dem Unglücklichen. Er hatte Glück im Unglück.
Kurz vor Oruro eine Strassensperre mit Militärunterstützung: Oruro sei unter Quarantäne, geschlossen für Fremde.
Aber wir müssen doch zur Migracion! Die hat um 13 Uhr geschlossen, ist erst wieder am Montag Morgen offen. Ein Missverständnis:13: treize, 3: trés? Egal, nach langem hin und her („ihr müsst wieder zurück nach Chile! Oder zurück, und Oruro weiträumig umfahren“, dh. Wieder durch die Sumpflöcher. Nein) können wir schliesslich doch Oruro durchfahren, ohne Anhalten, mit geschlossenen Fenstern, vorbei am Lago Uru Uru,
auf der andern Seite der Stadt bei einer Therme einen Platz aufsuchen und am Montag zur Migracion gehen. Am Montag sei die Quarantäne aufgehoben. Die Quarantäne in dieser Stadt haben wir uns etwas anders vorgestellt: dichter Verkehr, Verkaufsstände, sogar der grosse Markt ist offen. Man kann ja das tägliche Leben nicht komplett unterbinden. Wir finden die Therme Obrajes. Sehr schönes Bad, gute Plätze zum übernachten – aber leider wegen der Quarantäne geschlossen, strikt verboten. Etwas weiter oben leuchten gelbe „Felsen“.
Über einen holprigen Feldweg gelangen wir dorthin. Es ist eine Art Lehmgrube. Plötzlich setzt ein heftiges Gewitter ein, mit viel Regen und Hagel. Unser Standplatz wird sofort überflutet. Wir fliehen zu einem anderen Platz, mitten in Quinoafeldern bei Soracachi. Der ist noch trocken. Der fehlende Kaffe macht sich mit Kopfweh bemerkbar. Umpacken und schnell einen Kaffe trinken. Aah tut das gut. Wir können die versteckten Sachen wieder hervorholen.
Ein bisschen Internet funktioniert, wenigstens die SMS. Alarm von Simon: Bolivien wird ab morgen eine Verkehrssperre zwischen den Regionen einführen. Wir brechen sofort auf nach Cochabamba, das wäre morgen vielleicht nicht mehr möglich. 200km, nachts, bei Regen und Nebel, viele Lastwagen, vorbei an Felsbrocken mitten auf der Strasse, bis 4500müM hinauf und runter auf 2500m, kein Zuckerschlecken. Überall Militär und Polizeisperren. Sie lassen uns bis Cochabamba durchfahren, doch in der Stadt gilt ein striktes Nachtfahrverbot. Wir müssen am Trottoirrand übernachten. Wir verschlingen und trinken noch etwas, dann legen wir uns ins Bett und harren der Dinge, die da kommen sollen. Gelegentlich Lastwagenverkehr. Lebensmitteltransporte sind zugelassen.
Nun hat also der Coronavirus auch Bolivien erreicht , nachdem die Schweiz schon auf Hochtouren ausflippt und rotiert. 3 Fälle sind bekannt geworden: 1 in Oruru, 2 in Santa Cruz. Der Flugverkehr zwischen Bolivien und Europa soll unterbrochen werden. Scheint mir auch richtig in Anbetracht der prekären hygienischen Verhältnisse, die hier kaum zu kontrollieren sind und einem auf den täglichen Bedarf zugeschnittenen Gesundheitswesen. Auf jeden Fall haben wir uns auch mit Mundschutz und Wodka zur Händereinigung (!) eingedeckt.